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For The King

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For The King

Wie ein knuffiges Tabletop-Rollenspiel mag „For The King” aussehen. Doch dass deutlich mehr dahinter steckt und man das „knuffig” durch „fordernd” ersetzen sollte, zeigt unser Review!

Königin braucht Hilfe

Recht mager ist das geraten, was der Heldentruppe als Motivation dient, um loszuziehen. Der König wurde ermordet und Chaos bedroht das Land. Die Königin ruft um Hilfe und ein wild zusammengeworfener Dreier-Trupp macht sich auf, um das Land zu retten. Zugegeben, tragisch ist das für die Welt von „For The King” natürlich schon, aber für den Spieler nicht nur etwas knapp bemessen, sondern eben auch schon mehrfach da gewesen. Was die Reise aber dann vom Standpunkt der Geschichte aus dennoch mehr als interessant gestaltet, sind all die kleinen Ereignisse, die plötzlich auftauchen. Man könnte meinen, ein sehr erfahrener „Dungeons & Dragons“-Spielleiter zieht im Hintergrund die Fäden, wenn Monster und Schicksal auf die Helden niederprasseln. Die Spannung, was als nächstes passiert, während man sich rundenweise über spielerisch wie optisch abwechslungsreiche Landschaften bewegt, vergeht nie.

Ausgewürfelt

Viele Aktionen, insbesondere in den Kämpfen, werden ausgewürfelt. Eine sichtbare Anzeige zeigt je nach Aktion unterschiedlich viele Symbole, die eben erfolgreich oder nicht erfolgreich gewürfelt wurden. Natürlich haben rundenbasierte Rollenspiele immer ein vergleichbares System, jedoch bleibt da das Zufallssystem unsichtbar im Hintergrund. Die Sichtbarkeit des Würfelergebnisses dient bei „For The King” nicht nur dem Tabletop-Gefühl. Mit dem begrenzt verfügbaren Fokus, entfernt vergleichbar mit Magie- oder Aktionspunkten in anderen Rollenspielen, lassen sich die Würfelergebnisse zu eigenen Gunsten beeinflussen. Man muss also stets abwägen, ob man ein Ergebnis komplett dem Zufall überlasst oder eine knappe Ressource einsetzt, um dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Dies verleiht „For The King” das Gefühl, dass man wirklich selbst am Ausgang unterschiedlicher Aktionen beteiligt ist, statt sich wie bei anderen Rollenspielen auf unsichtbare Zahlen zu verlassen. Der Umkehrschluss bedeutet aber auch, dass man sich auf deutlich mehr Anzeigen einlassen muss, bei denen es erst einmal einige Zeit braucht, bis man sie alle verinnerlicht hat.

Roguelike

Auf keinen Fall darf man aus den Augen verlieren, dass es sich bei „For The King” um ein Roguelike handelt. Sollte das komplette Helden-Trio im Kampf fallen, muss man das Abenteuer von Neuem beginnen. Immerhin werden im Laufe eines Durchgangs unter anderem Waffen und Charaktere freigeschaltet, sodass trotz der Niederlage ein gewisses Gefühl von Fortschritt bestehen bleibt. Da die einzelnen Kampagnen aber bis knapp in den zweistelligen Stundenbereich in Anspruch nehmen können, bleibt die Niederlage ärgerlich. Immerhin ist die Welt zufallsgeneriert, sodass neben den zufälligen Ereignissen auch das Erkunden aufs neue Spaß macht. Insbesondere wenn man sich online mit Gleichgesinnten trifft, ist der Frust um einen Neubeginn nochmals geringer.

Kantig

Der bei kleineren Titeln gern genommene Look mit wenig Polygon ist auch hier vorhanden, kann jedoch durch seinen eigenen Stil punkten. Die gesamte Farbgebung erzeugt ein sehr gleichmäßiges Bild, das fast schon an ein Ölgemälde erinnert. Positiv fallen auch die fantasievoll gestalteten Monster und Landschaften auf sowie die Ausrüstung der Charaktere, sie sich an ihnen zeigt. Leider hat man jedoch den Gesichtern der Helden keine Sorgfalt zukommen lassen, sodass eher sie eher wie die erste Fingerübung eines Neulings im Bereich der 3D-Modellierung aussehen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer schon immer mal ein Tabletop-Spiel ausprobieren wollte, bekommt mit „For The King” eine tolle digitale Möglichkeit dazu. Die Würfel virtuell rollen zu sehen und sie im richtigen Moment mit dem begrenzten Fokus zu beeinflussen, macht genauso viel Spaß wie das Erkunden der abwechslungsreichen Landschaften. Man darf aber nie den Roguelike-Aspekt vergessen, der den Fortschritt in den sechs recht langen Kampagnen manchmal wieder auf Anfang setzt, wenn man von ein wenig Freischaltbarem einmal absieht.

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