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PictoQuest (eShop)

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PictoQuest (eShop)

Picross-Spiele sind bei Nintendo-Fans überraschend beliebt. Egal ob auf Nintendo 3DS oder Nintendo Switch, Genrefans freuen sich über jedes Spiel, das sie entspannt rätseln lässt. Auf den ersten Blick bietet „PictoQuest: The Cursed Grids“ auch genau das – bis es den Spieler immens unter Druck stellt. Ob das nun ein Vorteil oder Nachteil ist, verraten wir im Test.

Mondgesicht

Die Geschichte von „PictoQuest“ dreht sich um das Königreich Pictoria, das vom bösen Zauberer Moonface bedroht wird. Die zwei Helden müssen natürlich einschreiten, eine interessante Handlung darf aber niemand erwarten. Vielmehr gibt es mehr oder weniger interessante Dialoge sowie gelegentliche Kommentare zur eigentlichen Bedrohung, der typische Kampf von Gut gegen Böse bleibt aber der Fokus. Leider ist die deutsche Übersetzung auf einem derart niedrigen Niveau, dass man sie nur auswählen sollte, wenn man unfreiwilligen Humor genießen möchte.

Rasantes Rätseln

Ansonsten ist das Gameplay bekannt. An den Rändern der Felder stehen Zahlen, die angeben, wie viele Felder in den entsprechenden Zeilen und Reihen am Stück ausgefüllt werden müssen. Wer nun logisch denkt, wird die immer größer werdenden Felder füllen und entsprechende Taktiken entwickeln. Genau hier führt „PictoQuest“ aber eine eigene Mechanik ein, nämlich die Kämpfe.

Der Held startet mit drei Herzen, die sich leeren, sobald ein Gegner angreift. Genau diese Angriffe werden ausgeführt, sobald sich eine entsprechende Leiste füllt. Der Spieler kann sich dagegen aber wehren, denn sobald eine Reihe oder Zeile gelöst wird, greift der eigene Held selbst an und unterbricht die Vorbereitungen zum Angriff. Das lässt sich nicht immer tun, dafür leert ein normaler Schlag auch nur die Hälfte eines Herzens. In den ersten Leveln kommt durch diese Kämpfe nur wenig Spannung auf, im späteren Verlauf wird der Druck allerdings größer. Insbesondere, wenn mehrere Feinde gleichzeitig Angriffe aufladen und der Spieler neben dem Rätseln auch noch überlegen muss, welcher Gegner unterbrochen werden soll, entsteht ein riesiger Nervenkitzel.

Kein unmöglicher Brocken

Eben diese Formel macht „PictoQuest“ zu einem besonders interessanten Picross-Spiel. Der Spieler wird unter Druck gestellt und gefordert, kann sich aber dadurch auch verbessern, denn ansonsten geht es nicht weiter. Um das Spiel nicht unmenschlich schwierig zu gestalten, lassen sich einige Items erspielen oder kaufen, um die Lebensleiste zu füllen oder gar zu erweitern sowie Felder aufzudecken und Feinde einzufrieren. Diese Items sollte man auch nutzen, denn es lassen sich nur fünf gleichzeitig tragen. Auch das fördert den gewünschten Spielstil, denn anstatt zu stolz für Hilfen zu sein, wird der Spieler dazu angeregt, durch diese das eigene Tempo zu erhöhen. Insbesondere in den Bosskämpfen werden die Hilfen dann überlebenswichtig, schließlich teilen sie kritische Treffer aus.

Ein echtes Rollenspiel?

Die Rollenspiel-Elemente sind dafür recht zurückhaltend. Verbessern lässt sich ausschließlich die Lebensleiste gegen Gold, Levelaufstiege oder andere Charakterverbesserungen gibt es nicht. Dafür fallen Nebenquests positiv auf, in denen Rätsel besonders schnell oder ohne Fehler gelöst werden müssen. Gold gibt es derweil für jeden Kampf, doch auch in den Schatztruhen-Leveln, in denen der Spieler sich entspannen kann, da es kein Zeitlimit gibt.

Picross: Journey to the Unexpected

Die Präsentation ist ebenfalls gelungen. Die Oberwelt-Karte ist solide gemacht und insbesondere die Charaktermodelle sind liebevoll gestaltet. In den Kämpfen selbst beeindrucken derweil die fantastisch gezeichneten Gegner, denen man gerne in anderen Spielen begegnen würde. Auch die Musik ist angenehm und untermalt die mitunter hektischen Rätseleien bestens. An die Steuerung sollte man sich dagegen erst gewöhnen, da manchmal unbeabsichtigt ein Feld ausgewählt wird, obwohl man den Knopf scheinbar losgelassen hat.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„PictoQuest“ ist ein perfektes Debüt für das Entwicklerstudio NanoPiko. Die bekannte Picross-Formel wurde durch starke Mechaniken bereichert, die den Spieler auf eine spannende Art herausfordern. Gleichzeitig bleibt die Reise durch die seichten Rollenspiel-Mechaniken fair und ermutigt, die eigenen Fähigkeiten immer wieder unter Beweis zu stellen. Die fantastische Präsentation ist ebenso eine Punktlandung und macht „PictoQuest“ zum absoluten Pflichtkauf für Genre-Fans.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Tobi
    Tobi 09.09.2019, 15:11
    Die deutsche Übersetzung geht aber wirklich überhaupt nicht! Hatte beim Spielen an Google-Translate gedacht... wäre vielleicht besser gewesen?
  • Avatar von Garo
    Garo 09.09.2019, 14:23
    MMn sehr viel verschwendetes Potenzial. Mir fallen ein dutzend Wege ein, die Idee RPG und Pricross besser auszubauen. Aber schlecht ist das Spiel definitiv nicht. Macht schon Spaß.