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Terraria (eShop)

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Terraria

„Terraria“ ist eines dieser Spiele, die auf keiner Plattform fehlen dürfen. Allerdings hat es lange gedauert, bis der Titel Nintendo Switch erreichte, und tat er dann auch noch ganz plötzlich. Anfangs noch als 2D-„Minecraft“ verschrien, hat sich das Spiel immens entwickelt und zu einer eigenen, festen Größe der Indie-Szene gemausert. Wieso dieser Siegeszug auch auf Nintendo Switch nicht endet, verrät unser Test.

Gigantische Welten

Bei „Terraria“ handelt es sich um ein Survival-Spiel, das in einer zufällig generierten, zweidimensionalen Welt stattfindet. Anfangs darf der Spieler die Größe der Welt selbst bestimmen, fortan geht es nur mit Axt, Spitzhacke und Schwert bewaffnet in die fremde Welt. Das Prozedere ist bekannt, denn mit der Axt werden Bäume gefällt, damit man sich mit dem daraus entstehenden Holz ein kleines Haus bauen kann, Block für Block. Die Welt selbst lässt sich mit der Spitzhacke ebenfalls abbauen, und somit gewinnt man diverse Materialien, zu Beginn ist zum Beispiel Kupfer sehr begehrt.

Schnell reichen die Möglichkeiten aber nicht mehr aus, denn neben einer Fackel und kleinen Hilfsmitteln sowie Hauswänden, die im Hintergrund platziert werden müssen, sind die Möglichkeiten nicht gerade groß. Dank Werkbank, die man überall platzieren kann, lassen sich zahlreiche weitere Objekte erschaffen, sodass man sein Heim einrichten und ausbauen kann, während der Steinofen besonders wichtig ist, um mithilfe diverser Erzen neue Ausrüstung herzustellen.

Durchweg belohnend

Diese Gameplay-Loop weiß auch noch heute zu begeistern, denn jede Aktion innerhalb der Welt hat einen Zweck. Man baut Erde ab, um sich seine Flächen freizumachen, sammelt Materialien, um neue Objekte zu bauen oder vorhandene zu verbessern, während das eigene Reich sich immer stärker ausbreitet. Es wird nie nicht motivierend, mit ein paar Blöcken Holz zu beginnen, und nach einigen Stunden richtige Villen, Türme und andere Kreationen zu erschaffen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, auch weil viele Blöcke das optische Bild aufhübschen. Wer Zimmer einrichtet, darf sich derweil über Mitbewohner freuen, von denen viele neue Möglichkeiten entfachen.

Und somit erkundet der Spieler die Welt, in der es zahlreiche Biome gibt. Da diese nicht zu groß ausgefallen sind, dauert es nie zu lange, bis man neue Gebiete erreicht, doch da allesamt einzigartige Blöcke, Gegner und Items bieten, lohnt es sich, nicht einfach nur vorbeizulaufen. Dieser Entdeckerdrang bleibt eine Erfolgsformel, denn für jeden Trip in die weite Welt wird man auf irgendeine Weise belohnt. Sei es durch nützliche Ausrüstung, wertvolle Rohstoffe oder einfach nur ein neuer Fleck auf der Karte, den man aufdeckt, um seine nächste Reise zu planen. Allzu gemütlich sollte aber niemand die Reise antreten, schließlich birgt die Nacht Gefahren.

Die Gefahr der Nacht

Nachts sieht das Leben anders aus. Zombies, Dämonen und andere Gefahren können frei auf der Oberwelt herumlaufen, solange es dunkel ist. Das ist einerseits eine nützliche Methode, um an Materialien zu kommen, die diese fallen lassen. Wer sich allerdings gerade auf einer Reise befindet, kann es mit hartnäckigen Monstern zu tun bekommen. Glücklicherweise sind die eigenen vier Wände sicher, doch natürlich ist die reine Flucht nur in den ersten Spielstunden eine gute Lösung.

Im weiteren Verlauf erhält der Hauptcharakter Rüstungen, Accessoires und selbstverständlich auch neue Waffen, darunter einige wunderbar kreative Gegenstände. Die Macher bieten den Spielern deutlich mehr als nur verschiedene Schwerter, und somit baut mein sein Arsenal für alle Situationen zusammen. Das ist nur einer von vielen Beweisen dafür, wie gut der Gameplay-Loop funktioniert.

Expedition

Die große Gefahr gibt es im Untergrund, denn man kann gigantische Höhlensysteme entdecken, entweder über Wege auf der Oberwelt oder einfach, wenn man sich nach unten gräbt. Die Gegnervielfalt wird hier deutlich größer, doch nicht alles findet hier statt – obwohl ich das Erkunden und durchkämpfen schon alleine deshalb lohnt, weil es unter der Erde die besten Belohnungen gibt.

Die Bosse sind eine weitere Besonderheit von „Terraria“, denn einige von ihnen tauchen nur im schwierigen Spielmodus auf, andere nur unter bestimmten Voraussetzungen. Diese Kämpfe gehören zu den schwierigsten Momenten des Abenteuers und erfordern nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern schnelle Reaktionen und viel Geschick. Oftmals kann man die Herausforderungen nicht im ersten Anlauf meistern, da die Belohnungen die Mühe aber definitiv wert sind, wird es zu einem weiteren Spielziel, die Welt auch kämpferisch zu erobern.

Wunderbare Kombination

Eine Besonderheit der Nintendo Switch-Version ist die Steuerung. Über die Sticks läuft alles klassisch ab und bedarf auch erst einer Eingewöhnungszeit, da es zwei Cursor-Optionen gibt, zwischen denen man per Knopfdruck frei wechseln kann und sollte. In einer davon lassen sich Materialien leicht abbauen, da ohne gesonderte Eingabe alle Blöcke vor und über einen getroffen werden, sofern sie sich im Umfeld des Helden befinden. Auch für die Kämpfe eignet sich diese Methode am besten, für das Bauen ist sie allerdings nur bei den Hintergrundwänden nützlich, da diese schnell passend platziert werden. Bei der zweiten Option handelt es sich um einen Cursor, den man frei bewegen kann. Obwohl auch hier nur Objekte im direkten Umfeld platziert werden, lassen sich Häuser einfacher bauen und auch Möbel können präzise platziert werden.

Was ist nun also neu? Die Touchscreensteuerung, die jederzeit aktiv ist und als dritte Option dient. Die ist besonders nützlich bei der Inventarbedienung und macht das schnelle Wechseln von Plätzen in brenzligen Situationen zum Kinderspiel. Zudem darf man jederzeit die Zoom-Stufe verstellen, und sogar Blöcke mit dem Finger platzieren, wobei eine gesonderte Lupe eingestellt wird. Das funktioniert gut, und auch wenn wir die Cursor-Steuerung bevorzugen, haben die Macher hier ein freies Konzept implementiert, das für jeden Spieler bestens funktionieren dürfte.

Gute Umsetzung, kontroverse Preispolitik

Optisch ist das Spiel sowieso dank Pixel-Optik sehr schön anzusehen, egal ob auf dem TV oder im Handheld-Modus. Die Bildrate kann leichte Aussetzer haben, das Spiel läuft aber fast durchgehend flüssig, zumindest in unserem Test. Einige Spieler haben über einen längeren Stillstand berichtet, der in großen Welten auftreten soll. Die Lösung war aber simpel: Abwarten. Die Ladezeiten selbst sind beim Erstellen einer neuen Welt sehr lang. Da man dies aber selten macht stört das Prozedere nicht, zumal das Laden eines Speicherstandes zügig funktioniert.

Deutlich kontroverser ist leider der Preis. Mit der Version 1.3.0.7 hinkt „Terraria“ nur wenig hinter den anderen Konsolen hinterher, was sich durch zukünftige Updates schnell ändern sollten. Das Update auf 1.4 kann hingegen noch lange auf sich warten lassen, schließlich befindet sich zuerst die PC-Version in Entwicklung. Der Vorteil, sowohl am TV als auch unterwegs zu spielen ist zwar ein klares Argument für die Portierung, der Launchpreis von 29,99 Euro ist allerdings um zehn Euro teurer als die anderen Konsolenversionen, was einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Jeder muss selbst entscheiden, ob er zugreifen möchte, das Spiel ist nämlich definitiv sein Geld wert, weshalb wir diese Differenz nicht in die Wertung einfließen lassen, dafür darauf hinweisen. Deutlich bitterer ist der fehlende lokale Mehrspieler-Modus, der in den kommenden Monaten glücklicherweise folgen wird.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Terraria“ ist ein Meisterwerk, egal ob daheim oder unterwegs. Die extrem vielfältige Welt hat auch nach vielen Jahren ihren Charme nicht verloren, sodass die Erkundungstrips selbst nach hunderten Stunden in neuen Welten dazu einladen, eigene Städte zu erbauen und alle möglichen Arten an Feinden zur Strecke zu bringen. Die Portierung ist erstklassig gelungen, auch wenn einige Funktionen noch fehlen, die über kostenlose Updates folgen werden. Das Spiel ist aber ein dermaßen starkes Paket, sodass es bereits in seiner jetzigen Form als einer der besten Genre-Vertreter gefeiert werden darf.

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