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Gofishing 3D

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GoFishing 3D (eShop)

Gemütlich mit einem Kaltgetränk am See sitzen, die Seele baumeln lassen und die Angelrute ins Wasser halten, um sich sein Mittagessen zu fangen. Angeln ist in der Realität eine entspannende Angelegenheit, doch auf Videospielebene ist es immer Glücksache, wie spaßig die Erfahrung tatsächlich wird. „GoFishing 3D” ist der nächste Kandidat, der es auf die Switch geschafft hat. Ob hier der große Fang am Haken ist oder lediglich nur ein Haufen Muscheln, klären wir im Review.

Ist das alles?

Nach dem Spielstart kann der Spieler sich zwischen einer männlichen oder weiblichen Spielfigur entscheiden und wird an das erste Gewässer geschickt, um den ersten Fang an Land zu ziehen. Für gefangene Fische gibt es Erfahrungspunkte und Münzen, mit denen neue Fanggebiete und Ausrüstung freigeschaltet werden können. Was auf den ersten Blick zwar konventionell doch spaßig klingt, entpuppt sich in der Realität als Totalausfall. Weder hat der Spieler die Möglichkeit, seine eigene Figur anzupassen, noch wird die Spielerfahrung in einen ansprechenden Kontext verpackt. Außer verloren an den Gewässern zu sitzen und die Angel auszuwerfen gibt es nichts zu tun. Der Spieler wird nicht auf Sportveranstaltungen geschickt, kann seinen Fang nicht verarbeiten oder aus dem Verkauf des Tieres wirtschaftlichen Gewinn erzielen. Die verschiedenen Gewässer unterscheiden sich nur marginal voneinander und sind lieblos gestaltet. 

Wofür brauche ich die Rolle? Egal kostet viel, muss also gut sein.

Abseits dessen bleibt dem Spieler nur das Sammeln von Münzen, um mit neuer Ausrüstung effizienter zu Angeln. Die Anzahl an neuen Gegenständen ist durchaus ordentlich. Neue Köder, Angelruten, Rollen und verschiedene technische Hilfsmittel stehen zur Verfügung. Allerdings fehlen klare Informationen, welche Verbesserungen sich überhaupt durch diese neuen Gegenstände erzielen lassen. Ohne solche Informationen lässt sich nicht feststellen, welche Hilfsmittel sich für welchen Fisch besonders eignen. Eine Übersicht über die verfügbaren Fischarten gibt es ebenfalls nicht. Für sich genommen sind diese Faktoren gravierend genug, doch ohne sinnvolle Spielmodi gibt es keinerlei Grund, überhaupt dieses Fortschrittssystem zu nutzen.

Einfach kurbeln, kurbeln, kurbeln

Das eigentliche Gameplay ist dabei denkbar einfach. Auf Knopfdruck wird der Köder ausgeworfen und sobald sich ein Indikator verfärbt, kann die Schnur auf Knopfdruck wieder eingeholt werden. Einzig eine Energieleiste limitiert dabei die Geschwindigkeit, sodass gelegentlich mit der stumpfen Kurbelei aufgehört werden muss, bis sich diese Leiste aufgefüllt hat. Zusätzliche Ausrüstung verändert diesen monotonen Ablauf in keinster Weise und auch mechanische Hilfsmittel wie ein Fischfinder sollen zwar die ankommenden Fische anzeigen, doch es bleibt völlig unklar, an welcher Stelle des Gewässers sie sich befinden. Zusätzlich kann der Spieler auch direkt in ein Boot steigen und über den See tuckern, um zu Angeln. Eine spielerische Verbesserung kann auch dadurch nicht erreicht werden und ohne den kleinsten Ansatz einer Inszenierung macht sich bereits nach wenigen Minuten gähnende Langeweile breit. 

Die 90er wollen ihre Angelsimulation zurück

Der technische Zustand von „GoFishing 3D“ ist eine Frechheit.  Bereits auf dem Nintendo 64 oder der PlayStation 1 wäre diese Optik als veraltet bezeichnet worden. Grobkörnige Texturen und lachhafte Animationen zeugen von der lieblosen Arbeit der Entwickler. Beleg dafür sind auch die Fische, die nach dem Biss wie von Geisterhand an der Wasseroberfläche auftauchen, obwohl sie dort natürlich noch nicht sein können.

 Auch der Soundtrack beinhaltet lediglich zwei Stücke, die aus dem Hintergrund das Nervenkostüm des Spielers beanspruchen. Auch ein monotones Quaken der Enten, die an den heimischen Gewässern hausen, kann nicht als ansprechende Geräuschkulisse bezeichnet werden. Die Navigation durch das Spiel entpuppt sich ebenfalls als eine verkrampfte Angelegenheit. Das Tutorial ist unvollständig, sodass der Spieler die Tastenbelegung erraten muss. Doch besonders störend ist die Menüführung, denn entgegen jahrelanger Konventionen ist nicht ein eingefärbter Menüpunkt als Indikator zu verstehen. Diese unintuitive Navigation funktioniert dann auch und nervt ungemein. 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„GoFishing 3D“ ist ein Totalausfall. Keines der Elemente erreicht eine durchschnittliche Qualität, sondern pendelt sich weit darunter ein. Besonders der technische Zustand des Titels ist eine Katastrophe, doch auch Umfang und Gameplay befinden sich auf einem erschreckend niedrigen Niveau. Lieblos wurde hier ein Produkt zusammengeworfen, um unwissende Kunden auf der Suche nach einer Angelsimulation abzufangen.

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