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American Fugitive (eShop)

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American Fugitive (eShop)

Viele wollen endlich „Grand Theft Auto“ auch für Nintendo Switch sehen. Dieses Gefühl kann „American Fugitive” liefern, jedoch deutlich klassischer, als man denkt!

Ausbruch

Von vorn herein wird man bei „American Fugitive” an vielen Stellen denken, dass man das schon einmal so oder so ähnlich gesehen hat. Während das beim Gameplay oft auf ein „besser gut geklaut als schlecht selber gemacht” hinausläuft, ist die Geschichte des Spiels eher zum fremdschämen uninspiriert. Der kriminelle Protagonist William Riley wird fälschlicherweise des Mordes an seinem Vater beschuldigt, kommt in den Knast, und entkommt auch ganz locker wieder. Von da an geht es zuerst zu einem alten Kumpel, der einem gegen Gefallen hilft, dann kommt jemand dazu, der zu wissen scheint, wer hinter der falschen Verdächtigung steckt. Und haben wir schon den korrupten Cop erwähnt? Das haben wir uns nicht grade ausgedacht, diese Blaupause ist wirklich die Geschichte des Spiels.

Aber!

Sobald der Spieler endlich richtig selbst Hand anlegen darf merkt er, dass sich die Entwickler in den anderen Bereichen deutlich mehr Mühe gegeben haben. Die 3D-Optik aus der Draufsicht kann sich technisch durchaus sehen lassen, und wer das Spiel nicht in seiner ursprünglichen Fassung spielt, sondern schon die Patches installiert hat, wird auch weitestgehend von fiesen Rucklern verschont bleiben. Auch wenn manche Effekte wie das Scheinwerferlicht ein wenig geschummelt daher kommen, ergibt sich zusammen mit dem Tag-/Nacht-Wechsel und den abwechslungsreichen Gebieten eine mittelgroße Spielwelt, in der man gerne auch mal nur ein wenig umher braust.

Aufträge

Wie vom Genre gewohnt schaut der Spieler auf der Karte, wo denn die Auftraggeber die ganze Zeit warten, bis Riley sie anspricht. Was sie dann von einem erwarten, hat man leider alles schon gesehen. Ein wenig Chaos anrichten, ein paar Feinde töten, etwas mitgehen lassen. Selbst die vermeintlich originellsten Aufgaben, wie ein Auto per Abschleppwagen zum Schrottplatz bringen und per Elektromagnet in die Presse befördern, kennen Genre-Fans bereits. Nichtsdestotrotz macht es auch in „American Fugitive” einen Heidenspaß, wenn man schon lange mal wieder ein klassisches „GTA“ spielen wollte.

Das Gefühl

Was das alles zu einem ordentlichen Gesamtwerk werden lässt, ist das Zusammenspiel der vielen kleinen Teile. Die Fahrphysik ist sehr gut geworden, so dass Verfolgungsjagden zur wahren Freude werden. Ein kleiner Rollenspielpart sorgt dafür, dass man durch erledigte Missionen Skillpunkte bekommt, die man nicht nur in Standards wie mehr Energie stecken kann, sondern auch originelle Fähigkeiten zur Wahl hat. Und die wachsamen Mitbürger melden es der Polizei, wenn man in deren Gegenwart durch einen Zaun brettert, wonach der abgehörte Polizeifunk verrät, dass grade Bauart und Farbe des eigenen Wagens gesucht werden. Es ist nur einen Tick zu einfach ausgefallen, ihnen zu entkommen, denn ein gutes Versteck ist meist schnell gefunden, und der Gesucht-Level sinkt innerhalb kurzer Zeit auch von der höchsten Stufe runter auf Null. Ansonsten darf der Protagonist noch Läden überfallen, Checkpoint-Rennen fahren und mehr. Auch auf die Gefahr hin, an dieser Stelle zu wiederholen: Alles schon mehrfach da gewesen, aber zusammen ein rundes Paket!

Idee!

Zugegebenermaßen hat es eine nette eigene Idee der Entwickler ins Spiel geschafft. Wer Häuser ausräumen will, sollte möglichst unentdeckt das Grundstück betreten, und erst einmal in die Fenster aller Räume schauen um zu überprüfen, ob jemand daheim ist. Je nachdem, wie unentdeckt und leise Riley sich dann Zutritt verschafft, hat er mehr oder weniger Zeit, die Bude auszuräumen. Dies geschieht über eine Karte des Gebäudes, auf der man immer entscheiden muss, ob er noch einen Raum weiter geht oder wieder abhaut, bevor die Polizei eintrifft. Dies kann zwar komplett ausgearbeitete Innenräume, die man selber direkt ausräumt, nicht ersetzen, ist aber immerhin wiederum ein guter Ersatz in einem ansonsten guten Titel, der eben nicht AAA auf der Fahne stehen hat!

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch wenn die Geschichte in dieser Form schon unzählige Male erzählt wurde und auch die restlichen Spielelemente größtenteils bekannt sind, stimmt bei „American Fugitive” das Gesamtgebild. Eine interessant gestaltete Spielwelt und ordentliche Umsetzungen in Bereichen wie der Fahrphysik entschuldigen dann doch ein wenig, dass man in Sachen Missionen alles schon einmal gesehen hat.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von Anonym 20200811
    Anonym 20200811 11.08.2019, 13:02
    Seit Rime und WWE 2K bin ich da skeptisch. Bei allem was auf der Switch kommt, möchte ich erst mal die Reviews lesen. Ja, ich weiß Bethesda... GTA V würde ich für unmöglich halten, außer in einer abgespeckten Version aller Witcher 3 (mal 2).

    Ist aber auch schlicht und ergreifend egal. Ich denke die wenigsten Switch-User kaufen sich das Gerät um High End Spiele zu zocken. Dafür gibt es andere, nicht portable Geräte.
  • Avatar von Garo
    Garo 11.08.2019, 12:08
    Zitat Zitat von SUPER NINTENDENNIS Beitrag anzeigen
    GTA IV eventuell. Ist btw. mein Lieblingsteil. Aber kannst du dir ernsthaft GTA V auf der Switch vorstellen? Rucklemania 3000!
    GTA V lief auf Xbox360 und PS3. Switch, die stärker ist als die beiden sollte das wohl schaffen.
  • Avatar von Anonym 20200811
    Anonym 20200811 11.08.2019, 10:23
    GTA IV eventuell. Ist btw. mein Lieblingsteil. Aber kannst du dir ernsthaft GTA V auf der Switch vorstellen? Rucklemania 3000!
  • Avatar von Garo
    Garo 11.08.2019, 10:01
    Zitat Zitat von SUPER NINTENDENNIS Beitrag anzeigen
    Sieht ja ganz cool aus. Ein "richtiges" GTA möchte ich mir auf der Switch gar nicht vorstellen.
    Wieso nicht? Ist doch schön, wenn diejenigen, die GTA unterwegs spielen wollen, die Möglichkeit bekommen und sei es nur GTA IV.
  • Avatar von Anonym 20200811
    Anonym 20200811 11.08.2019, 09:41
    Sieht ja ganz cool aus. Ein "richtiges" GTA möchte ich mir auf der Switch gar nicht vorstellen.