Tales from Space: Mutant Blobs Attack (eShop)

Drinkbox Studios dürfte wohl für die „Guacamelee!“-Spiele bekannt sein, dabei hat das Team sein Debüt mit „Tales from Space: About a Blob“ auf PlayStation 3 gefeiert. Ein Jahr später erschien der Nachfolger „Tales from Space: Mutant Blobs Attack“ und konnte 2012 Fans begeistern, geriet allerdings in Vergessenheit, auch weil es keine Neuauflage für aktuelle Konsolen gab. Bis jetzt, denn dank Nintendo Switch erhalten Spieler erneut die Gelegenheit, mit dem wütenden Blob die Erde zu erobern.

Über einen Blob

Die Geschichte ist natürlich eher lustig gestaltet und handelt von einem Blob, der aus einem Labor flieht und sich anschließend an der Menschheit rächen will. Die Handlung wird ohne Worte in gezeichneten Zwischensequenzen erzählt, die stets dank übertriebener Animationen und kleinen Gags überzeugen. Anschließend geht es in die Level, die recht linear gestaltet sind. Der Blob kann anfangs lediglich springen, doch schon kurz darauf darf der Spieler die anderen Fähigkeiten ausprobieren.

Dazu gehört der Magnetismus, denn per Knopfdruck kann sich der Held an Objekte heften oder sich von diesen abstoßen. Dadurch entstehen zahlreiche Geschicklichkeitslevel, in denen schnelle Reaktionen sowie Verständnis über die Bewegungsphysik gefordert wird. Der Blob ist nämlich kein stabiler Held und man muss sich erst daran gewöhnen, den richtigen Bewegungsrhythmus zu finden. Zudem kann er per Telekinese Plattformen bewegen, was im Hendheld-Modus über den Touchscreen ausgeführt wird. Zwar kommt diese Fähigkeit seltener zum Einsatz, sorgt aber für spannende und abwechslungsreiche Level.

Mutant Katamari

Ansonsten ist der Ablauf immer gleich, denn der Spieler hüpft durch die Level und löst sehr simple Rätsel, im Kern bleibt „Tales from Space: Mutant Blobs Attack“ aber ein Geschicklichkeits-Plattformer. Manchmal wird der Fortschritt aber blockiert, weil große Objekte die Wege versperren, und genau hier kommt eine weitere Kernmechanik ins Spiel. Der Blob kann nämlich Objekte einsammeln, um größer zu werden. Deshalb muss man kleine Kugeln, Dosen oder andere Gegenstände aufsaugen, was zwar überaus simpel ist, dafür eine Menge Spaß bereitet. Es ist eine merkwürdige Faszination, doch Objekte aufzusaugen, um den Blob wachsen zu sehen, wird niemals langweilig.

Zudem sind einige Level durchaus interessant gestaltet. Es kann nämlich gut vorkommen, dass man nur einen Level-Bereich erkundet, der sich immer weiter öffnet, wenn man Bereiche erschließt, die durch unterschiedlich große Korken blockiert werden. Zudem ändert sich auch die Fortbewegung, denn in vorgegebenen Bereichen fliegt der mies gelaunte Held wie eine Rakete, die sich überaus empfindlich steuert. Anstatt zum Hindernis zu werden, bleiben auch diese Level sehr unterhaltsam.

Nettes Paket

Für einige Spieler könnte der niedrige Schwierigkeitsgrad zum Problem werden, doch der pure Spielspaß ist es wert, das zu ignorieren. Zudem werden die Herausforderungen im späteren Verlauf etwas kniffeliger, aufgrund sehr fairer Rücksetzpunkte wird man aber niemals so frustriert sein, um das Ende nicht zu erreichen. Sogar Bonus-Level, in denen man den Blob wie eine Kugel mithilfe der Bewegungssteuerung herumrollt, lockern den Ablauf weiter auf.

Wer gründlicher sein möchte, darf in fast jedem Level zwei Blobs suchen oder alle Gegenstände für eine goldene Medaille einsammeln. Diese Ziele sind zwar völlig optional, bieten aber einen soliden Wiederspielwert, schließlich ist es unwahrscheinlich, dass man in einem Durchlauf die 100% erreicht – selbst, wenn das möglich ist.

Gute Umsetzung mit kleinen Aussetzern

Die Portierung auf Nintendo Switch ist perfekt gelungen. Der optische Stil ist sehr gut gelungen, die Bildrate bleibt stabil und die Ladezeiten sind kurz. Leider gibt es einige Glitches, durch die Gegenstände in Plattformen stecken bleiben, diese verhindern den Fortschritt aber nie. Der Soundtrack ist derweil sehr gut gelungen und punktet durch abgefahrene Töne, die den Ton des Abenteuers wunderbar umsetzen.