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The Swords of Ditto: Mormo's...

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The Swords of Ditto: Momo's Curse (eShop)

Obwohl Roguelikes selbst kein Genre sind, dominieren sie seit Jahren die Indie-Szene. Das Prinzip dahinter ist nämlich sehr ansprechend, weil ein unterhaltsames Spielkonzept stets wiederholt, dabei aber auch leicht angepasst wird, um nicht eintönig zu werden. Unter „The Swords of Ditto: Momo’s Curse“ erscheint nun ein Spiel, das die zufälligen Elemente mit der Formel von „The Legend of Zelda“ verbindet – was erstaunlich gut funktioniert.

Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse

Die Geschichte ist nicht einfach nur nettes Beiwerk, sondern erklärt auch das spielerische Konzept. Alle 100 Jahre wird nämlich ein legendärer Held, das sogenannte Schwert von Ditto, auserwählt, um gegen die böse Hexe Momo zu kämpfen. Siegt der Held, ist seine Aufgabe erledigt und Momo schläft 100 Jahre lang, bis sich der Zyklus wiederholt. Auch bei einer Niederlage dauert es so lange, bis ein neuer Held aufersteht, in der Zwischenzeit regiert aber die Schurkin das Land von Ditto.

Die Handlung wird sehr humorvoll präsentiert und bietet dank einer ausführlichen Einleitung den perfekten Einstieg in das Abenteuer. Denn auch der Spieler selbst muss mit einem neuen Helden viele Jahre später starten, wenn Momo besiegt wird, oder umgekehrt. Doch hinter der eigentlich simplen Geschichte versteckt sich interessanterweise viel mehr, was einerseits durch die Umwelt sowie Notizen verraten wird und später auch die Geschehnisse direkt beeinflusst. Die Überraschung ist definitiv gut gelungen und macht „The Swords of Ditto“ zu mehr als nur einem spielerischen Genuss.

The Legend of Roguelike

Das Spielprinzip ist ebenso schnell erklärt. Der Spieler steuert einen zufälligen Helden und bereist fortan eine zufällig generierte Welt. Dort können simple Nebenaufgaben gelöst und zahlreiche Gegenstände gesammelt werden, um immer stärker zu werden. Highlights sind natürlich die Dungeons, die Spielzeige beinhalten, mit denen nicht nur Kämpfe gewonnen, sondern auch Rätsel gelöst werden. Sind zwei Dungeons gemeistert, erscheinen zwei weitere, in denen die Spielzeuge auch benötigt werden. Da die Items ebenfalls für jeden Durchlauf durchgemischt werden, ergibt sich eine erstaunlich abwechslungsreiche Reise, und Wiederholungen gibt es selten.

Das Meistern der fortgeschrittenen Dungeons ist wichtig, denn dadurch wird die Hexe Momo geschwächt. Theoretisch kann der Spieler sofort den finalen Kampf starten, hat ohne passende Ausrüstung aber kaum eine Chance. Zu lange trödeln darf man allerdings auch nicht, denn nach einer bestimmten Zeit wird der Held automatisch zur Konfrontation gezwungen. Das wird einige Male zu Niederlagen führen, doch durch die zufälligen Welten stört das wenig. Zudem darf man einige Gegenstände den Nachfahren vererben, was die Arbeit nie komplett zurücksetzt.

Zufällige Welten

Die Welt selbst ist nicht allzu groß geraten, doch das ist ein Vorteil. Dadurch kann man auch innerhalb des Zeitlimits die meisten Orte erforschen und mitunter sogar Gebiete finden, die es in den vorherigen Durchläufen gar nicht gab. Auch die Unterhaltungen mit den Bewohnern von Ditto sind stets unterhaltsam, die Aufgaben hingegen sehr eintönig.

Die Dungeons sind derweil gelungen, aber nicht gerade überragend. Das liegt hauptsächlich an den Rätseln, die nie sonderlich fordernd oder kreativ sind. Zwar macht es stets Spaß, diese Herausforderungen zu bestehen, mehr Abwechslung oder vielfältigere Rätsel wären aber definitiv wünschenswert gewesen. Aufgrund der prozeduralen Generation ist das vermutlich nicht möglich gewesen, nimmt dem Abenteuer aber ein wenig Reiz weg.

Die Macht von Ditto

Das Kampfsystem ist sehr simpel gehalten. Die Spielzeuge sowie weitere Waffen können genutzt werden, um Gegner abzulenken oder ihnen mehr Schaden zuzufügen, das Schwert bleibt aber die wichtigste Waffe und weiß in Kombination mit einer Ausweichrolle jeden Kampf zu gewinnen. Allzu fordernd wird die Reise nie, doch die Gegnervielfalt zwingt einen dazu, stets vorsichtig zu bleiben. Einige Feinde überraschen sogar oder entfalten ihr volles Potential erst in Kombination mit anderen, was zu hitzigen Kämpfen führt. Etwas mehr Tiefe im eigentlichen Kampfsystem hätte noch mehr Vielfalt erzeugen können, doch dank der Spielzeuge muss man zumindest in jedem neuen Durchlauf einen anderen Stil nutzen.

Bei den Bossen sieht das schon anders aus, denn diese können durchaus fordern. Nicht selten agieren sie schnell und sind mächtig zugleich, weshalb einige Durchläufe hier enden werden. Die Vielfalt sowie die Qualität überzeugt glücklicherweise, dennoch ist es etwas frustrierend, schon vor der Konfrontation mit Momo zu sterben.

Handgezeichnete Ladezeiten

Auch auf Nintendo Switch sieht „The Swords of Ditto” fantastisch aus. Der Zeichenstil könnte einem Cartoon entsprungen sein und jede Animation sowie jede Kulisse ist voller Liebe zum Detail gestaltet. Auch die Farben sind kräftig genug, um dem Spiel eine eigene Note zu verliehen. Hinzu kommt eine recht stabile Bildrate sowie ein angenehmer Soundtrack. Weniger schön sind die langen Ladezeiten, sowohl beim Spielstart als auch beim Wechsel zwischen den Gebieten. Das stört auf Dauer sehr und zerstört den ansonsten angenehmen Spielfluss.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„The Swords of Ditto: Momo‘s Curse” weiß durch seine Vermischung der passenden Konzepte zu überzeugen. Es ist erstaunlich, wie wunderbar die offene Welt sowie die Dungeons mit der zufälligen Generation sowie dem sich wiederholenden Ablauf harmonieren. Zwar könnte das Kampfsystem spannender sein und die Dungeons interessanter, doch Langeweile kommt definitiv nie aus. Lediglich die Ladezeiten stören den Spielfluss, wer diese verzeihen kann, wird aber definitiv eine Menge Spaß beim Retten von Ditto haben.

Bisher gibt es drei Kommentare

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  • Avatar von Phondrason
    Phondrason 17.05.2019, 22:27
    Zitat Zitat von Karltoffel Beitrag anzeigen
    Der Grafikstil erinnert mich wunderbar an Ittle Dew. Damit wäre das Spiel eigentlich fast ein Pflichtkauf, wäre da nicht dieses "Rouge-like".
    Es ist, meiner Meinung nach auch noch ein schlechtes Rouge-like. Das Spiel strotzt vor "unfairen" Momenten... du rennst in den Dungeon, kannst 3 mal getroffen werden und stehst dann in einem Raum der Komplett dunkel ist (eine Lampe gibt es ja nicht/würde bis dahin nicht in einem der dungeons hinterlegt). Stirbst an nicht sichtbaren Gegnern...dazu dann der Zeitdruck :/ nichtmal im Koop war das auf der PS4 länger als 2h zu ertragen...
  • Avatar von Karltoffel
    Karltoffel 17.05.2019, 18:33
    Der Grafikstil erinnert mich wunderbar an Ittle Dew. Damit wäre das Spiel eigentlich fast ein Pflichtkauf, wäre da nicht dieses "Rouge-like".
  • Avatar von BIGBen
    BIGBen 17.05.2019, 10:38
    Irgendwie sieht das Spiel sympathisch aus, auch wenn ich bis jetzt noch nichts davon gehört hatte.