Spiele • Switch

Darksiders Warmastered Edition

Mehr zum Spiel:

Darksiders: Warmastered Edition

Mittlerweile steht die 7. Veröffentlichung von „Darksiders“ vor der Tür. Das Hack and Slay Action Adventure landete zuletzt 2017 auf Wii U und damit nach sieben Jahren endlich auf einer Nintendo-Konsole. Die Veröffentlichung für Nintendo Switch dürfte aber noch interessanter sein, denn erstmals lässt sich die Geschichte rund um Krieg auf einer portablen Konsole erleben. Überraschenderweise ist „Darksiders: Warmastered Edition“ dabei unfassbar gut gealtert.

Krieg im Unglück

Der apokalyptische Reiter Krieg hat es nicht einfach. Erst hört er den schicksalhaften Ruf, den ihn auf die Erde lockt, nur um später festzustellen, dass die sieben Siegel gar nicht gebrochen wurden. Dennoch bricht die Apokalypse aus und als Strafe werden dem mächtigen Krieger alle seine Kräfte gestohlen. 100 Jahre später wacht er auf uns muss sich für seine Missetat rechtfertigen, schwört jedoch, dass er in eine Falle gelockt wurde und der dämonische Zerstörer hinter der Apokalypse steckt. Also reist Krieg einmal mehr auf die Erde, um dem Mysterium auf den Grund zu gehen.

Bereits die Intro-Sequenz, in der Menschen sterben und Engel gegen Dämonen kämpfen, versprüht Endzeit-Atmosphäre. Der Spieler weiß natürlich, dass Krieg im Recht ist, doch seine Reise durch das postapokalyptische New York motiviert tatsächlich dazu, die Geheimnisse zu lüften. Star der Reise ist der dämonische Beobachter, der Krieg als ständiger Begleiter mit Rat zur Seite steht, ihn gleichzeitig auch überwachen soll. Seine sarkastischen und fiesen Sprüche bringen eine ganze Menge Humor in die triste Welt, insbesondere in der englischen Vertonung. Dort spricht nämlich der legendäre Mark Hamill den Dämonen. Die zahlreichen Nebencharaktere begeistern derweil durch ihre Melodramatik, die erst nach einigen Enthüllungen wirklich nachvollziehbar wird.

Krieg of War

Im Grunde handelt es sich bei „Darksiders: Warmastered Edition“ um ein klassisches Hack and Slay der Schule „God of War“. Der Spieler darf mit Krieg und seinem Schwert Chaosfresser kraftvolle Schläge austeilen, was bereits anfangs begeistert. Dank einem tollen Trefferfeedback, wunderbar blutigen Animationen und einer gelungenen Mischung aus Freiheit und Präzision ist jeder Kampf willkommen, zumal sich die Grundlagen spätestens dann ausweiten, wenn der Spieler die Sense erhält, die weniger fokussiert agiert, dafür mehrere Feinde gleichzeitig trifft.

Natürlich würde das schnell langweilig werden, wenn es nicht erlernbare Kombos geben würde. Um diese zu erlangen, muss der Spieler Seelen sammeln, die es für das Besiegen von Gegnern und Öffnen von Truhen gibt. Nach dem Intro steht Krieg nur ein begrenztes Moveset zur Verfügung, da dieses nicht überwältigt, sondern regelmäßig und langsam erweitert wird, wird aber niemand damit Probleme haben, sich alle Angriffe einzuprägen. Dank einiger Überraschungen wird es wirklich nie langweilig, die Feinde in ihre Einzelteile zu zerlegen.

Lineares Spektakel

Die Level selbst sind sehr linear gehalten. Immer wieder gibt es kleine Gebiete mit Abzweigungen oder versteckten Truhen, diese sind aber stets überschaubar und definitiv keiner offenen Welt gleichzusetzen. Die Kulissen selbst sind gut gestaltet, das Setting bedingt aber viele zerstörte Straßen, alte Gebäude und alles, was eine Postapokalypse mit sich bringt. Manchmal wirken diese bereits zu trist und man sieht sich satt. Die Retter in der Not sind kleine Rätsel und Sprungpassagen, die den Ablauf deutlich vielfältiger gestalten. Besonders interessant wird es in den Dungeon-ähnlichen Arealen, denn „Darksiders“ guckt sich einiges von „The Legend of Zelda“ ab.

The Legend of Krieg

Nach rund zwei Stunden wird der Spieler eine Kathedrale erreichen, in der sich der Spielablauf plötzlich ändert. Hier muss nämlich der Weg zu einem Boss gesucht werden, verschlossene Türen und Hindernisse erfordern aber Köpfchen. Der Vergleich zu „Zelda“ ist definitiv ersichtlich, denn plötzlich benötigt man eine Karte zur Orientierung, Schalter müssen betätigt werden, um Türen zu öffnen und Schiebe-Rätsel sowie andere Knobeleien werden deutlich prominenter. Noch offensichtlicher wird dieser Vergleich durch die Items, denn der Spieler findet früh einen Bumerang, den er anschließend nutzen muss, um neue Bereiche in der Kathedrale zu erreichen. Die Rätsel drehen sich dann auch jeweils um das neu gewonnene Item und neue Ideen werden eingeworfen, um die Herausforderungen abwechslungsreich zu gestalten.

Die Dungeons sind durchweg unterhaltsam und werden insbesondere diejenigen begeistern, denen „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ zu experimentell war. Allerdings sollte man seine Erwartungen etwas herumschrauben, denn allzu viele eigene Ideen wird man nicht finden. Fans der Vorbildsreihe werden ganz im Gegenteil einige Wiederholungen erkennen, denn „Darksiders“ weiß manchmal dreist zu kopieren, anstatt permanent mit Einzigartigkeit auf sich Aufmerksam zu machen. Auch der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen, all das ist aber nicht schlechtes. Vielmehr darf man genau das erwarten, was versprochen wird. Spaß machen nämlich alle Rätsel, und es ist stets ein Highlight, neue Gegenstände in das Inventar aufzunehmen und zu entdecken, wozu man diese nutzen kann. Die Bosse am Ende sind derweil Highlights und beeindrucken nicht nur durch ihre Fähigkeiten. Auch hier müssen die neugewonnenen Items genutzt werden, wodurch die Gedanken-Spiele sich mit der Action abwechseln.

Weniger ist mehr

Eine offene Welt gibt es zwar nicht, dafür darf der Spieler dank Schnellreisesystem an bereits erforschte Orte zurückkehren. Wie gewohnt wird es nie langweilig, mit neuen Gegenständen zuvor verschlossene Wege zu öffnen und manchmal mit Seelen, manchmal mit komplett neuen Gebieten belohnt zu werden. Zudem ist der Besuch beim Händler ratsam, denn die neuen Waffen, Manöver und Fähigkeiten machen den Fortschritt stets ersichtlich.

Stärker werden Kriegs Waffen durch den bloßen Einsatz, denn sie steigen im Level auf. Zudem lassen sich Medaillen ausrüsten, die passive Fähigkeiten auslösen, zum Beispiel erhält der Spieler mehr Seelen durch das Zerstören von Umgebungsobjekten. „Darksiders“ macht viele kleine Sachen, und obwohl nichts davon allzu tief gestaltet wurde und schnell erklärt ist, bleibt es über die mehr als 15 Stunden permanent unterhaltsam, alle Möglichkeiten zu nutzen, Gegner zu besiegen.

Eine Welt mit vielen Seelen

Die etwas eintönige Welt wird durch den Grafikstil interessanter. Die Charaktere wirken nämlich bunt und manchmal comicartig, die Welt selber ist allerdings realistisch gehalten. Dazu passt auch die Altersfreigabe, denn „Darksiders“ ist überaus brutal. Krieg zerstückelt seine Gegner und die regelmäßigen Finisher resultieren fast immer in abgeteilte Körperteile.

Weniger schön ist die Gegnervielfalt. Zwar gibt es verschiedene Arten, es dauert allerdings immer etwas zu lang, bis neue Feinde eingeführt werden. Währenddessen muss man gegen die immer selben Gegner kämpfen, die immer selben Taktiken verwenden und deshalb zu oft hirnlos herumschlagen. Noch schlimmer ist eigentlich nur das Zielen, denn im Zielmodus steuert man einen Cursor, anstatt das Blickfeld, so wie es in Third-Person-Shootern üblich ist. Präzision ist dadurch unmöglich, was durch die furchtbaren Railshooter-Passagen umso ärgerlicher wird.

Ungewöhnliche Wahl

Technisch ist die Nintendo Switch-Fassung sehr interessant, denn jederzeit darf der Spieler zwischen einem Qualitäts- und Leistungsmodus schalten. Im TV-Modus bedeutet das, dass die Auflösung hochgeschraubt wird und Texturen deutlich schärfer wirken, dafür aber die Bildrate sinkt. Für ein flüssigeres Erlebnis müssen die Details heruntergeschraubt werden, ansehnlich bleibt das Spiel dennoch wenn man bedenkt, dass es ursprünglich 2010 erschienen ist.

Im Handheld-Modus funktionieren diese Einstellungen genauso, die Unterschiede sind allerdings stärker. Zwar wirkt das Bild im Qualitätsmodus sehr scharf, dafür bewegt sich Krieg viel zu ruckelig und insbesondere in den Action-Passagen leidet der Spielfluss darunter. Im Leistungsmodus ändert sich das optische Bild ziemlich stark, denn die Texturen sind so verwaschen wie in noch keiner Version, überraschenderweise stört das aber wenig. Vielmehr gewöhnt man sich an das noch immer schöne Bild, während die Bildrate deutlich flüssiger ist. Der Unterschied ist so gewaltig, dass wir im Test hauptsächlich in letzterer Option gespielt haben, denn die kleinen Ruckler lassen sich für die ansonsten butterweichen Animationen verzeihen. Die Entwickler verdienen ein dickes Lob, denn anstatt den Spielern nur eine Spieloption zu bieten, darf jeder selbst entscheiden, was ihm am wichtigsten ist.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Darksiders: Warmastered Edition“ ist fantastisch gealtert und auch heute noch ein wunderbares Spiel. Die kraftvolle Action, die unterhaltsamen Level und die Dungeons begeistern regelmäßig und lassen einen die Konsole gar nicht aus der Hand legen. Einige Kritikpunkte lassen sich definitiv verschmerzen, denn der Spielablauf weiß auch heute noch zu überzeugen. Noch beeindruckender ist die Portierung. Obwohl Abstriche gemacht wurden, erhalten Spieler dank veränderbarer Einstellungen genau das Paket, das für sie am spielbarsten ist. Wer „Darksiders“ noch immer nicht nachgeholt hat, verliert nun jede Ausrede und sollte es deathinitiv tun.

Bisher gibt es zehn Kommentare

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Garo
    Garo 21.04.2019, 15:00
    Zitat Zitat von matzesu Beitrag anzeigen
    Krieg Tod Pestilenz und noch irgendwas
    Erinnert mich gerade daran das „Good Omens „ bald auf Amazon Prime rauskommt, ich freue mich ^^
    Krieg, Tod, Wut und Hader sind es bei Darksiders.
  • Avatar von matzesu
    matzesu 21.04.2019, 14:14
    Krieg Tod Pestilenz und noch irgendwas
    Erinnert mich gerade daran das „Good Omens „ bald auf Amazon Prime rauskommt, ich freue mich ^^
  • Avatar von Garo
    Garo 21.04.2019, 14:14
    Zitat Zitat von matzesu Beitrag anzeigen
    Müsste es nicht eigentlich 4 Teile geben?? Schließlich gibt es doch 4 Reiter...
    Kommt vllt noch wenn sich der dritte nicht allzu mies verkauft.
    Der Hauptcharakter wäre dann Hader, der mit Handfeuerwaffen kämpft. Wäre dann wohl wiedet ein neues Genre für die Reihe. Hoffentlich kein Deckungsshooter.
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 21.04.2019, 12:57
    Zitat Zitat von matzesu Beitrag anzeigen
    Müsste es nicht eigentlich 4 Teile geben?? Schließlich gibt es doch 4 Reiter..


    vor allem der Typ mit der Waage wäre bestimmt für starkes Gameplay mit den Joycons prädestiniert

    Zitat Zitat von Garo Beitrag anzeigen
    Spinn nicht wieder rum. Darksiders ist ein gutes Spiel und sollte nicht allein mit GoW verglichen werden.

    Marco geht's um eine Switch-Version.
    ach sooo . also dürfte man Knack auch nicht mit Mario vergleichen ! na sowas
    armes Metacritic . die müssen wohl 400 neue Kategorien und Genres erstellen ^^
  • Avatar von matzesu
    matzesu 21.04.2019, 10:10
    Müsste es nicht eigentlich 4 Teile geben?? Schließlich gibt es doch 4 Reiter..

    Ich bin gerade bei dem Punkt beim Switch Port wo man die Flügel bekommt, macht schon eine Menge Spaß und ist bis jetzt auch nicht so schwer wie beispielsweise Dark Souls wo man schon froh war wenn man die kleinen Skelett Gegner besiegt hat,

    Dieses Setting mit der Postapokalyptischen Welt mit Dämonen und Engeln gefällt mir sowieso, und auf der Switch habe ich endlich mal die Gelegenheit das Spiel zu spielen, da mein PC von 2011 ist..
    Gut ich könnte auch das Xbox 360 Spiel auf der ONE runterladen aber ich ziehe lieber die Handheld Version vor wenn das geht..
  • Avatar von Garo
    Garo 21.04.2019, 10:01
    Zitat Zitat von Rincewind Beitrag anzeigen
    in Vergleich zu God of War muss ich schon schmunzeln das es nicht mind 3-5 Punkte weniger bekommt . ach ja es ist ja wie Zelda .
    Spinn nicht wieder rum. Darksiders ist ein gutes Spiel und sollte nicht allein mit GoW verglichen werden.
    Zitat Zitat von schurik Beitrag anzeigen
    Teil 2 ??? Es ist doch schon der dritte raus!?
    Marco geht's um eine Switch-Version.
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 21.04.2019, 09:21
    in Vergleich zu God of War muss ich schon schmunzeln das es nicht mind 3-5 Punkte weniger bekommt . ach ja es ist ja wie Zelda .
  • Avatar von schurik
    schurik 20.04.2019, 23:38
    Ich glaube das Spiel sollte ich nochmal abchecken...
    Habs mal angefangen aber kam iwie am PC beim ersten Boss nicht weiter (irgendein Drache) ^^'
    Aber der zweite teil war soo genial.

    Zitat Zitat von Marco Beitrag anzeigen
    Das sah bei mir sehr ähnlich aus, ich habe den Anfang glaube ich 3 Mal gespielt, aber immer früh abgebrochen. Jetzt auf Switch dann dran geblieben und war doch sehr überrascht, wie viel Spaß es gemacht hat! Hoffe mal, dass sie demnächst Teil 2 auch noch ankündigen.
    Teil 2 ??? Es ist doch schon der dritte raus!?
  • Avatar von Marco
    Marco 01.04.2019, 21:41
    Zitat Zitat von kingm Beitrag anzeigen
    Darksiders steht seit Jahren auf meiner Wunschliste, hat es dann aber doch nie in meine Sammlung geschafft weil es immer irgendetwas mit mehr Zugkraft gab. Vielleicht klappt es ja jetzt mal .
    Das sah bei mir sehr ähnlich aus, ich habe den Anfang glaube ich 3 Mal gespielt, aber immer früh abgebrochen. Jetzt auf Switch dann dran geblieben und war doch sehr überrascht, wie viel Spaß es gemacht hat! Hoffe mal, dass sie demnächst Teil 2 auch noch ankündigen.
  • Avatar von kingm
    kingm 01.04.2019, 21:14
    Darksiders steht seit Jahren auf meiner Wunschliste, hat es dann aber doch nie in meine Sammlung geschafft weil es immer irgendetwas mit mehr Zugkraft gab. Vielleicht klappt es ja jetzt mal .