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Windscape (eShop)

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Windscape (eShop)

Dennis Witte, ein Entwickler vom Studio Magic Sandbox , verspricht mit „Windscape“ ein modernes, exploratives, von Zelda inspiriertes Abenteuer, kombiniert mit einem modernen Crafting-System. Ob das Indie-Spiel das auch hält, erfährt man in unserem Review.

Vom Bauernmädchen zur Retterin der Welt

Die Protagonistin von „Windscape“ ist ein pink-haariges Mädchen namens Ida. Ida genießt ein sehr schlichtes Leben in ihrem Elternhaus abseits der Zivilisation. Vom Kämpfen oder Herstellen von Waffen scheint sie keine Ahnung zu haben.

Verscherzt könnte „Windscape“ auch den Titel tragen: „Wenn es nach dem Mittagessen eskaliert…“. Denn die Story beginnt tatsächlich ganz harmlos mit dem Sammeln von Zutaten und Kochen eines Eintopfes. Nach dem Essen fragt Idas Vater nach einem Gefallen, nämlich ein Paket zuzustellen. So wird das Abenteuer stetig gesteigert. Ida springt von einer Aufgabe in die nächste, bereist mit einem Luftschiff verschiedene Inseln und wird dazu auserkoren, die drei Waisen zu befreien und die Welt vor dem Bösewicht Kage zu retten.

Repetitives Kampfsystem

Der Ablauf der Kämpfe erinnert an 3D-Action-RPGs. Aus der Ego-Perspektive können per Knopfdruck Angriffe ausgeführt oder ein Schild zur Verteidigung gehoben werden. „Windscape“ verzichtet dabei allerdings auf Fähigkeiten oder einem Kombo-System. Für ein wenig Abwechslung sorgt die Möglichkeit Attacken aufladen zu können. Angriffe, die auf weitere Distanz treffen, müssen zumindest ein wenig aufgeladen werden. Dennoch laufen die Kämpfe immer fast komplett gleich ab. Die Bossgegner bringen auch nicht mehr Lebendigkeit in das Kampfsystem. Stattdessen fühlt es sich an, als wären diese lediglich normale Gegner mit besonders viel Widerstandskraft.

Kantige Gegner und gruslige NPCs

Von einem Indie-Spiel sind selbstverständlich keine grafischen Bestleistungen zu erwarten. Die gewählte Polygonoptik ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem zu Beginn wirken die Gegner sehr merkwürdig und die Nebencharaktere fast schon schauerlich. Die Verhaltensweisen machen es nicht besser. Die Attacken der Gegner sind eintönig und die Nebencharaktere laufen gegeneinander und starren Ida markant an. Hier bedarf es definitiv an Verbesserung.

Plug and Play

Sehr angenehm an „Windscape“ ist, dass es einfach gestrickt ist. Einerseits ist die Anzahl der sammelbaren Gegenstände sehr übersichtlich, andererseits gibt es keinen Fähigkeits-Baum und auch kein Verteilen von Statuspunkten. Folglich kann sich der Spieler vollständig auf das Spiel und die Story konzentrieren. Allerdings leidet unter der Einfachheit das sogenannte „moderne“ Crafting-System. An einer Feuerstelle können gerade mal zwei verschiedene Gerichte gekocht werden. Ist das tatsächlich „modern“?

Die Spielwelt ist klug gestaltet und fördert die Einfachheit nochmals. Obwohl die Welten weitläufig wirken, kann sich der Spieler kaum verirren. Einerseits hilft der Kompass im Interface stets den richtigen Weg zu finden, andererseits sind die Laufzeiten dennoch eher gering. Teilweise könnten Abschnitte allerdings noch enger gequetscht oder mit mehr Details versehen sein.

Der Spaß beginnt im Dungeon

Obwohl „Windscape“ auf eine offene Welt setzt, überwiegt der Aufenthalt in den Dungeons. Neben dem Besiegen von Gegnern sind in Dungeons auch einige Rätsel zu lösen. Die meisten Rätsel bestehen allerdings aus einfachen Schalter-Mechanismen. Am Ende eines Dungeons wartet immer ein Endgegner, der wie schon oben erwähnt viel mehr aushält als ein normaler Gegner. Nachdem dieser besiegt ist, erscheint ein großes Herz, das die maximale Energie erhöht. Der Dungeon kann anschließend durch ein gleißendes Licht verlassen werden.

Das ist doch bekannt aus Zelda

Der vorherige Absatz erinnert zwar schon sehr an „Zelda“, aber das sind noch kleine Details. Im weiteren Spielverlauf können immer mehr Parallelen zu Nintendos Allzeit-Legende entdeckt werden. „Windscape“ profitiert davon auch sehr stark. Für einen Fan der „Zelda“-Reihe steigert jede Ähnlichkeit die Freude an dem Spiel. Die Ideen wurden allerdings oft nicht eins zu eins übernommen, sondern neu eingekleidet. Zum Beispiel hat es ein sehr bekannter Tempel aus einem berühmt berüchtigten „Zelda“, in einer vereinfachten Form aber in einem komplett anderen Setting, auch in das Spiel geschafft.

Lange Ladezeiten und Bugs

Von groben Bildeinbrüchen oder Ähnliches ist in „Windscape“ keine Spur. Dafür fühlen sich die Ladezeiten lang an. Außerdem treten teilweise Bugs auf, wie schlitternde Nebencharaktere oder übereinander erscheinende, bewegungsunfähige Gegner.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Windscape“ ist ein sehr ambitioniertes Projekt, das somit auch weiß das Interesse auf sich zu lenken. Leider sind die monotonen Kämpfe und das merkwürdige Verhalten der NPCs ein größeres Manko. Dennoch kann dem Spiel, dank der Dungeons, einiges abgewonnen werden. Für Fans der „Zelda“-Reihe oder von Rollenspielen kann hier durchaus eine Empfehlung ausgesprochen werden.

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