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Evoland Legendary Edition (eShop)

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Evoland Legendary Edition (eShop)

Wer die Entwicklung von JRPGs, vergleichbaren Action-Adventures und auch ein paar anderer Genres nachvollziehen will, braucht weder unzählige Konsolen noch Spiele. Einfach „Evoland Legendary Edition” einlegen, und loslegen. Unser Review verrät, ob sich der Nostalgie-Trip lohnt!

Doppelpack

In der „Evoland Legendary Edition” befinden sich „Evoland” sowie der Nachfolger, und das ist auch gut so. Beide Spiele bringen dem Spieler nahe, wie Videospiele früher ausgesehen haben und wie sie sich entwickelt haben. „Evoland” konzentriert sich hierbei auf JRPGS und vergleichbare Action-Adventures. Der Fokus liegt dabei komplett auf der Entwicklung der Spiele. „Evoland 2” dreht den Fokus einmal komplett herum. Hier steht dann tatsächlich ein großes Abenteuer mit einer ausgearbeiteten Geschichte im Mittelpunkt, und dazu passend werden dann unterschiedliche technologische Stufen sowie auch andere Genres, so wie man sie vor zwei bis drei Jahrzehnten erlebt hat, eingeflochten.

Evoland

Der Erstling startet mit einem sehr pixeligen Helden, der sich in einer Farbgebung, die an den ersten Game Boy erinnert, nur von links nach rechts bewegen kann. Eine geöffnete Truhe enthält dann keinen Gegenstand im eigentlichen Sinne, sondern ermöglicht die Bewegung nach oben und unten. Weitere Truhen bringen Farbe ins Spiel, während die Optik von NES- zu SNES-Qualität springt und später sogar in 3D erstrahlt, wo nach und nach die Texturen hübscher werden. Das gleiche Prinzip darf man sich im Gameplay vorstellen, wo man von Kämpfen wie in den Anfängen der „The Legend of Zelda”-Reihe über rundenbasierte Auseinandersetzungen bis hin zu „Diablo”-artigem Geschnetzel einige Evolutionsstufen mitmacht.

Knapp aber nett

„Evoland” lebt somit voll und ganz davon, dem Spieler, der hoffentlich die Entwicklung des Genres selbst erlebt hat oder zumindest daran interessiert ist, ein ums andere Mal ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Sowohl Gameplay als auch die Geschichte präsentieren sich nur sehr oberflächlich und können an keines der repräsentierten Vorbilder heran reichen. Wenn man sich dessen bewusst ist, bekommt man in den ungefähr drei Stunden Spielzeit einen netten kleinen Nostalgie-Trip geboten. Aber eben kein ausgearbeitet Spiel.

Evoland 2

Schon von Beginn an verbindet „Evoland 2” eine um Längen interessantere Handlung mit dem, was den Vorgänger ausgemacht hat. Man startet hier im 16bit-Stil, und eine Reise in die Vergangenheit innerhalb der Geschichte ist dann auch mit einem Wechsel der Grafik hin zu 8bit verbunden. Und schon früh zeigt sich, dass das Gameplay deutlich erweitert wurde. Nicht nur, dass der eigentliche Rollenspiel-Aspekt durch im Gegensatz zum Vorgänger nützliche Levelaufstiege jetzt schon für sich genommen Spaß macht. Der Wechsel in verschiedene Genres zu verschiedenen, durch die Geschichte vorgegebenen Momenten funktioniert tadellos. So funktioniert die Flucht aus einem Schloss wie in einem Schleich-Spiel aus der Vogelperspektive. Natürlich darf man auch hier nicht den Tiefgang eines „Metal Gear” erwarten, doch funktionieren dieser Genre-Wechsel immer wieder perfekt als Auflockerung des Gameplays. Wir wollen an dieser Stelle nur ein frühes Beispiel nennen, denn eigentlich ist es ein dicker Spoiler, wenn man schon zuvor all die tollen Implementation anderer Genres kennt.

Besser

Nicht nur, dass „Evoland 2” durch seine Spielzeit von bis zu 20 Stunden als vollwertiges Spiel angesehen werden darf. Auch das Gameplay, das diesmal ein richtiges Action-JRPG bietet, hat diese Bezeichnung verdient. Obendrauf bekommt man immer wieder viele andere klassische Genres geboten, die die perfekte Auflockerung darstellen. Als Sahnehäubchen ist hier auch die Geschichte sinnvoll mit der Reise durch die grafische Evolution von Videospielen verbunden. War der Erstling ein netter, kleiner Nostalgie-Trip, kann „Evoland 2” auf allen Ebenen überzeugen!

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Ein wirklich nettes Doppelpack verbirgt sich der „Evoland Legendary Edition”. Der Erstling ist zwar ein kurzer und oberflächlicher Nostalgie-Trip durch Technik- und Gameplay-Entwicklung von JRPGs, sorgt aber dennoch bei Retro-Fans für das eine oder andere Grinsen. Der Nachfolger dagegen bietet nicht nur ein vollwertiges Action-JRPG, sondern verbindet den Nostalgie-Trip auch sinnvoll mit der Geschichte. Und obendrauf bekommt man viele tolle Abschnitte in anderen Genres, so wie man sie vor 20 Jahren gespielt hat, als perfekte Auflockerung.

Bisher gibt es vier Kommentare

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  • Avatar von Xaladriel
    Xaladriel 13.03.2019, 12:37
    Also ich fand den ersten Teil überraschend gut. Man sollte jedoch auch Fan diverser RPGs sein um die meisten Anspielungen verstehen zu können. So entfaltet das Spiel seine Stärken vor allem dann, wenn man FF VII und Zelda gespielt hat.
    Den zweiten Teil konnte ich leider aufgrund Zeitmangels noch nicht ausgiebig spielen. Macht mir aber den Eindruck ein vollwertiges RPG zu sein.
  • Avatar von matzesu
    matzesu 10.03.2019, 17:33
    Ich hab mir das Doppelpack heute auf der Switch gegönnt, sehr schönes Spiel bis jetzt, diese verschiedenen Evolutionsstufen und die Texte wenn irgendwas neues kommt machen den ersten Teil schon mal sympathisch, wobei ich bis jetzt erst bis zum Ende des ersten Dungeon gespielt hab..
    ich wollte das Spiel immer mal spielen, und genau wie bei Valiant Hearts hab ich jetzt die Switch Version
  • Avatar von Tiago
    Tiago 10.03.2019, 12:56
    Wenn mich grad nicht alles täuscht hab ich mir mal beide Teile auf Humble Bundle gekauft, aber nichtmal den ersten Durchgespielt. Wurde immer auf "das spielst du irgendwann mal" verschoben. Kann mir gut vorstellen, nochmal auf Switch zuzuschlagen.
  • Avatar von Taurin
    Taurin 10.03.2019, 10:56
    Sehr geiles Spiel. Hab ich auf Steam durch.