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OlliOlli Switch Stance (eShop)

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OlliOlli: Switch Stance (eShop)

Obwohl Nintendo Switch zahlreiche Portierungen von älteren Spielen erhält, ermöglicht dies einigen Perlen, erneut zu beweisen, wieso sie in den Indie-Olymp gehören. Zumal handelt es sich meist nicht nur um einfache Portierungen, die Chance wird vermehrt genutzt, Reihen in einem Paket zu bündeln. So auch bei „OlliOlli: Switch Stance“, das die Spieler auf die Skateboards befördert. 

Leichter Trick

Eigentlich ähneln sich „OlliOlli“ sowie der Nachfolger „OlliOlli 2: Welcome to Olliwood“ sehr, denn an dem grundlegenden Konzept ändert sich überhaupt nichts. Der Spieler skatet in zweidimensionalen Level von links nach rechts, führt dabei aber möglichst viele Tricks aus, während es ebenfalls zur Aufgabe wird, Hindernissen auszuweichen, meist ebenfalls durch gut getimte Sprünge. Die Tricks werden durch den rechten Stick ausgeführt, denn führt man zum Beispiel einen Halbkreis aus, springt der Skateboarder und führt dabei eben jenen Trick aus, die genauen Anleitungen für alle Manöver lassen sich jederzeit im Menü ansehen. Auch die Landung muss möglichst gut sein, weshalb der Spieler genau dann B drücken muss, wenn die Figur sich nah am Boden befindet. 

Das hört sich sehr simpel an, durch das großartige Level-Design wird es allerdings zu einer Nervenangelegenheit, die Level abzuschließen. Natürlich möchte man nämlich Kombos aufbauen, meist durch Grindrails, und nur ein Fehler sorgt bereits dafür, dass man das Level wiederholen muss. Gepaart mit Drehungen über L und R sowie je fünf optionalen Aufgaben kann es recht lange dauern, bis man die 25 Level pro Spiel abgeschlossen hat. Es lohnt sich sogar, die Herausforderungen anzugehen, denn wer alle in einem Level abschließt, schaltet eine schwierigere Version frei, deren Aufgaben erst beweisen, wie hoch der Schwierigkeitsgrad ist. Durch kurze Ladezeiten, kompakte Level und dem überaus starken Spielgefühl wird man durchweg dazu motiviert, nicht aufzugeben, auch wenn Frust zum Spielablauf gehört.

Überraschend vielfältig

Bereits der erste Teil bietet ein starkes Spielkonzept, gute Level und auch genügend Vielfalt. Nach dem Abschluss eines Levels lassen sich nämlich Spots freischalten, kurze Abschnitte, die mit einer durchgehenden Kombo abgeschlossen werden müssen. Diese sehen immer einfach aus, können aber ebenso nervenaufreibend sein wie die Daily Grind, bei denen man nur eine Chance hat, einen Spot mit einer möglichst hohen Punktzahl abzuschließen. Dadurch ist es überraschend motivierend, das Spiel jeden Tag zu starten und zu schauen, wie gut man sich im Vergleich zum Rest der Welt schlägt. Obwohl die Levelanzahl mit 25 normalen und 25 Profi-Leveln sehr überschaubar wirkt, kann man zahlreiche Stunden in „OlliOlli“ investieren.

Alles ist besser in Olliwood

Wie kann ein Nachfolger dem guten Erstling gerecht werden, wenn dieser bereits ein nahezu perfektes Spielkonzept zu bieten hatte? „OlliOlli2: Welcome to Olliwood“ versucht nicht, die Formel zu revolutionieren, dafür durch mehr Mut im Leveldesin und kleine Feinheiten, ein rundum besseres Spiel abzuliefern. Das wird insbesondere bei den Tricks deutlich, die durch den Manual bereichert werden, der es ermöglicht, Tricks auch dann in Kombos aneinanderzureihen, wenn keine Grindrail in der Nähe ist. Diese unscheinbare Neuerung verändert den kompletten Ablauf, denn es ist möglich, jedes Level mit einer riesigen Kombo abzuschließen, was noch mehr Möglichkeiten, Tricksereien und Motivation mit sich bringt, seinen Highscore zu verbessern.

Auch der Schwierigkeitsgrad zieht etwas an, denn die Aufgaben sind weitaus abwechslungsreicher. Das liegt auch am Leveldesign, das sich an Hollywood-Filme orientiert, weshalb der Spieler durch antike Ruinen und andere entsprechend ausgefallene Kulissen skatet, inklusive verrückte Level-Elemente, die das Skaten noch abwechslungsreicher gestalten. Komplett ist der Mehrspieler-Modus „Combo-Rush“, in dem Spieler in allen Leveln gegeneinander antreten dürfen, entweder auf Zeit, in Punkte-Jagden oder Rennen, die alle sehr unterhaltsam sind und sogar mit nur je einem Joy-Con bestens genossen werden können. Leider wird der Bildschirm immer auf vier Sektoren aufgeteilt, auch wenn nur zwei Spieler spielen, wodurch die untere Bildschirmhälfte stets schwarz bleibt. Die Option sollte man sowieso nur nutzen, wenn man am TV spielt, da der Bildschirm von Nintendo Switch schlicht zu klein ist, um die Hindernisse zu sehen, wenn man sich ihn teilen muss.

Das komplette Paket

Nun ist es nicht möglich, frei zwischen den Spielen zu wechseln, und das hat auch einen Grund. Der Nachfolger ist nämlich eine konsequente Verbesserung und somit ist es nicht gerade empfehlenswert, ständig zwischen den Spielen zu wechseln. Die Hinzugabe der Manuals sorgt viel eher dafür, dass es schwierig wird, den Erstling danach noch zu genießen, weshalb jeder zuerst Teil eins, und dann erst Teil zwei spielen sollte, um die bestmögliche Spielerfahrung zu haben. Großartig sind nämlich beide Spiele.

Die Umsetzung für Nintendo Switch ist ansonsten bestens gelungen. Der Pixel-Stil von „OlliOlli“ sieht ebenso großartig aus wie der feinere von „OlliOlli 2: Welcome to Olliwood“, während die beruhigende Musik stundenlang im Hintergrund laufen kann, ohne zu eintönig zu wirken. HD Rumble ist als einzige echte Neuerung dabei und fügt den Landungen sowie Grinds ein wunderbares Feedback hinzu. Ansonsten gibt es keine Neuerungen, und die braucht die Kollektion auch nicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer die fantastischen Spiele bislang verpasst hat, sollte sich „OlliOlli: Switch Stance“ unbedingt zulegen. Das fantastische Gameplay des ersten Teiles ist überhaupt nicht gealtert, während der zweite Teil wenige, dafür schwergewichtige Neuerungen mit sich bringt. Der hohe Schwierigkeitsgrad dürfte zwar einige abschrecken, das Spiel erzeugt aber einen dermaßen guten Spielfluss, dass man die Konsole gar nicht aus der Hand legen möchte, bevor die perfekte Kombo gemeistert wurde.

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