Spiele • Switch

Trine 2: Complete Story (eShop)

Mehr zum Spiel:

Trine 2: Complete Story

„Trine 2“ gilt als einer der besten Puzzle-Plattformer der letzten Jahre und wurde nach der Erstveröffentlichung nicht nur häufig portiert, sondern auch erweitert und verbessert. Die finale Version, „Trine 2: Complete Story“, ist nun für Nintendo Switch erhältlich, weshalb wir uns mit Ritter, Magier und Dieb auf eine bezaubernde Reise begeben haben, die nichts von ihrem Charme verloren hat.

Bilderbuch

Die Helden Amadeus, Pontius und Zoya werden einmal mehr durch das Artefakt Trine zusammengeführt, um die Welt zu retten. Das klingt natürlich überaus klischeehaft, die Fortsetzung punktet allerdings erneut mit den unterhaltsamen Charakteren. Die kurzen erzählerischen Einlagen sind nie zu lang geraten und bilden einen schönen Rahmen für die magische Welt, während die Interaktionen zwischen den Charakteren durchweg unterhaltsam bleiben. Leider ist die deutsche Synchronisation nicht wirklich gelungen, vor allem an der Betonung scheitern die ansonsten solide geschriebenen Dialoge. Glücklicherweise lässt sich jederzeit die Audio-Sprache unabhängig von der Anzeigesprache ändern.

Knobelspaß

Auf dem Papier ist „Trine 2“ ein sehr klassischer Puzzle-Plattformer. Die Charaktere bewegen sich nach links und rechts, erklimmen Plattformen und besiegen Gegner, wenn mal keine Rätsel gelöst werden müssen. Besonders ist die Tatsache, dass der Spieler per Knopfdruck zwischen den drei Helden wechseln kann, die sie stark voneinander unterscheiden. Der Zauberer Amadeus kann nämlich Objekte aus dem nichts heraus erschaffen, während Zoya dank Greifhaken und Bogen sehr agil unterwegs ist. Pontius ist der Mann fürs Grobe, sorgt durch seinen Schild aber auch dafür, dass fallende Objekte keine Probleme darstellen. 

All diese Fähigkeiten werden regelmäßig auf die Probe gestellt. Anfangs sind sowohl die Geschicklichkeitspassagen als auch die Rätsel sehr simpel aufgebaut, schließlich sollen sich die Spieler mit den einzigartigen Attributen der Helden vertraut machen. Im Laufe des rund 15-stündigen Abenteuers werden spannende Level-Elemente eingeführt, die den Einsatz der Fähigkeiten frisch halten und auch die Spieler immer stärker fordern, schließlich können diverse Passagen sehr knackig werden. Gut also, dass es die Option gibt, nach einer bestimmten Zeit Hinweise zu erhalten. Auch Abwechslung ist geboten, sodass der Trip bis zum großen Finale spannend bleibt.

Wunderbare Welten

Die Level sind wahrlich eine Pracht. Voller Details und wunderschönen Szenarien weiß das Spiel auch seine optische Stärke auszuspielen – Details zur Portierung gibt es im letzten Abschnitt des Testberichts. Alleine schon die Gestaltung der Level erzählt eine eigene Geschichte und verleiht der Welt eine ganze Menge Persönlichkeit. Einige Orte wirken zwar leicht überladen, der Übersicht schadet das aber nicht. Besonders schön ist auch die allgemeine Levelgestaltung. Zwar gibt es meist eine bestimmte Lösung fürs Vorankommen, immer wieder bieten sich den Spielern aber mehrere Wege an, an Schluchten oder anderen Gefahren voranzukommen, sodass die Charakterwahl in diesen Stellen nicht erzwungen wird.

Wer die vielen Objekte in den Leveln aufsammelt, allen voran die blauen Kugeln, darf den Helden neue Fähigkeiten beibringen. Diese sind zum Durchspielen nicht notwendig, gestalten jedoch besonders knifflige Passagen angenehmer. Besonders interessant ist hier der Zauberer, dessen zusätzliche Zauber ganz neue Möglichkeiten hervorrufen, während der Rest des Trios keine weltbewegenden Verbesserungen erhält.

Mehrspieler-Klassiker

„Trine 2: Complete Story“ bietet natürlich die Möglichkeit, das gesamte Abenteuer mit bis zu zwei weiteren Freunden durchzuspielen. Die Level werden dadurch noch spannender, denn mehrere Aktionen können gleichzeitig ausgeführt werden, da jederzeit alle Helden auf dem Bildschirm sind. Bestimmte Passagen werden zwar leichter durch die Kooperation, andere können hingegen in ein riesiges Chaos anrichten, das den Spielspaß interessanterweise eher fördert. All das geht sowohl an einer Konsole, lokal mit mehreren Nintendo Switch oder online. Natürlich können dementsprechend zahlreiche Einstellungen vorbestimmt werden, lediglich die Menüs sind chaotisch angeordnet und hätten Ordnung vertragen, was aber verschmerzbar ist. 

Verbesserungswürdige Portierung

Was muss im Gegensatz zu den anderen Konsolen geopfert werden, um das Spiel auf der portablen Heimkonsole laufen zu lassen? Zum einen wäre da die Bildrate, die leider nur mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufwartet, wie bereits die Wii U-Version. Zur Auflösung können wir keine genauen Angaben machen, allerdings wirkt das Bild weder am TV noch im Handheld-Modus besonders scharf. Deshalb hat „Trine 2: Complete Story“ eine verwaschene Optik, die den detailverliebten Leveln und der Atmosphäre schadet. All das ist durchaus akzeptabel, sollte jedoch im Hinterkopf behalten werden.

Ärgerlicher ist da schon, dass die Steuerung nicht allzu präzise geraten ist und eine gewisse Trägheit mit sich bringt, die gerade die Sprung-Passagen schwieriger gestaltet, als sie eigentlich sind. Noch fehlt auch eine Touchscreen-Unterstützung, die gerade bei den Zaubern geholfen hätte. Zwar soll sie per Patch folgen, bislang müssen sich Spieler aber mit einem hackeligen Cursor zufrieden geben.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Natürlich ist „Trine 2: Complete Story“ auch auf Nintendo Switch ein bemerkenswertes Spiel. Das Level-Design gepaart mit den Fähigkeiten der drei Helden unterhält bis zum Finale des recht langen Abenteuers, das genug Abwechslung bietet, um sowohl alleine oder mit Freunden zu begeistern. Die Portierung auf Nintendo Switch ist zwar nicht perfekt geraten, die Probleme lassen sich allerdings verschmerzen, zumal bereits Updates in Arbeit sind.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.