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X-Morph: Defense (eShop)

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X-Morph: Defense Complete Edition (eShop)

Die Welt vor feindlichen Invasoren retten? Das gab es bereits in zu vielen Videospielen, weshalb die Spieler in „X-Morph: Defense Complete Edition“ die Rolle der Bösewichte einnehmen dürfen, die der Erde ihre wertvollen Rohstoffe stehlen will. Spielerisch ist ein Tower Defense-Spiel herausgekommen, das deutlich actionreicher daherkommt als die Konkurrenz. Doch wieso ist das Spiel gelungen, und was ist ordentlich missraten?

Klassischer Ablauf

Die erste Anlaufstelle ist natürlich der Story-Modus, in dem die Spieler der Reihe nach verschiedene Länder bereisen, um die Alien-Invasion loszutreten. Die findet stets auf recht großen Karten statt, auf denen die eigene Basis beschützt werden muss, bis sie die wertvollen Ressourcen gesammelt hat. Das bedeutet im Endeffekt, dass der Spieler den Stützpunkt vor den ankommenden Gegnerwellen verteidigen muss, deren Wege durch Linien angezeigt werden. Das Prozedere ist sehr simpel, denn man baut Türme, die die Reihen an Panzer und anderen Fahrzeugen beschießen, und baut sie in verschiedene Variationen um, damit sie ebenso Bomben abfeuern wie Feuer versprühen. Die Gegnerrouten können sogar verlängert werden, wenn Geschütztürme durch einen elektrischen Zaun verbunden werden, weshalb Vorbereitung definitiv wichtig ist. 

Rasanter Genremix

Per Knopfdruck fahren die Gegner los, dann beginnt aber erst die eigentliche Hektik. Der Spieler steuert nämlich selbst eine Flugeinheit, die im Ghost-Modus die Türme platziert. Wechselt man in den Action-Modus, verwandelt sich „X-Morph: Defense“ in einen rasanten Bullethell-Shooter, der viele Möglichkeiten eröffnet. Das Raumschiff kann die Türme unterstützen, Flugzeuge abschießen, die den Spieler jagen und die Basis verteidigen, wenn die Verteidigung durchbrochen wird. All diese Mechaniken sind sehr simpel gehalten, sorgen aber für ein hohes Spieltempo, das Action, Präzision und Taktik vereint. Zudem darf der Spieler große Gebäude beschießen, die realistisch zusammenbrechen und Wege blockieren, bei ungeschickter Planung aber auch eigene Einheiten vernichten.

Komplett

Boss-Kämpfe, zerstörbare Gebäude sowie allgemein gut gestaltete Karten sorgen dafür, dass spielerische Vielfalt geboten wird. Zudem darf der Spieler zwischen den Missionen neue Waffen erwerben oder die Eigenschaften der Geschütztürme verbessern, weshalb es sich durchaus lohnt, kein Level zu überspringen, um die eigene Armee zu verstärken. Dadurch ergeben sich im Laufe der Kampagne immer wieder neue Optionen, die dafür sorgen, dass das Spiel gegen Ende nicht zu eintönig wird. Vielfältigere Bosse sowie sich stärker voneinander unterscheidende Einheiten wären nämlich wünschenswert gewesen, lassen sich aber verschmerzen, da der Spielablauf durchweg unterhaltsam bleibt. Wer nach der Kampagne nicht genug hat, darf die zusätzlichen Missionen in Angriff nehmen, die in der Grundversion per DLC erhältlich sind. Hier werden auch neue feindliche Einheiten eingeführt, sodass nicht schlichtweg mehr vom selben geboten wird.

Verbesserungswürdig

Weniger gelungen ist die Geschichte, die durch viele Funkgespräche erzählt, allerdings niemals auch nur ansatzweise spannend wird. Auch die Menügestaltung dürfte vielen ein Dorn im Auge sein – wer die Grundversion erwirbt, darf bereits im Hauptbildschirm große, graue Flächen sehen, durch die normalerweise die DLC-Episoden gestartet werden. Auch die Vielfalt an Modi ist nicht gegeben, nach der Kampagne ist nämlich nur das klassische Survival verfügbar. Das sind ärgerliche Kratzer auf einer ansonsten starken Fassade.

Wirklich traurig ist die Tatsache, dass es keinen Mehrspieler-Modus auf Nintendo Switch gibt. Während man auf anderen Plattformen zusammen mit einem Freund die Erde angreifen darf und durch Aufgabenteilung noch mehr Spaß hat, ist hier jeder alleine unterwegs. Hoffentlich wird dieser per Update nachgereicht, denn dadurch wird die ansonsten gute Nintendo Switch-Version minderwertig. Ansonsten ist die Portierung gut gelungen und die detaillierten Karten erstrahlen dank dem Effektgewitter. Lediglich am Ende einer Welle gibt es stets kleine Ruckler, die dem Spielfluss nicht schaden. Auch die Steuerung funktioniert gut, zumindest wer sich daran gewöhnt, dass präzise Platzierungen nicht immer einfach sind.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Obwohl „X-Morph: Defense Complete Edition“ auf den ersten Blick unspektakulär wirkt, überzeugt der Titel dank seiner simplen und dennoch so vielfältigen wie tiefgreifenden Mechaniken, die sowohl kurze Runden als auch stundenlange Unterhaltung bieten. Auch wenn der Mehrspieler-Modus fehlt, bleibt ein unterhaltsamer Genremix zurück, dessen komplette Fassung jede Spielebibliothek bereichert.

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