Das Spielejahr 2018 ist vorbei und in Fortsetzung der Tradition küren auch wir unsere Lieblinge des Jahres. Da im Mehrheitsentscheid individuelle Meinungen ein wenig untergehen und die Redaktion einige Worte zu ihren Perlen verlieren möchte, lassen wir in einer Artikelserie das Jahr mit unseren ganz persönlichen Lieblingstiteln Revue passieren.
Super Smash Bros. Ultimate
Der erste Platz ist natürlich überaus vorhersehbar. Als Fan der ersten Stunde habe ich mich natürlich riesig auf den neuesten Teil der „Super Smash Bros.“-Reihe gefreut und am Release-Tag sofort losgelegt.
Vor allem gefiel mir, dass mit „Super Smash Bros. Ultimate“ Nintendo wieder an die Singleplayer denkt und mit „Stern der irrenden Lichter“ eine Einzelspieler-Kampagne bereithält, die es zwar wohl nicht mit „Der Subraum-Emmisär“ von „Super Smash Bros. Brawl“ aufnehmen kann, jedoch stundenlangen Spielspaß für Einzelspieler bereithält. So war es mein Ziel, über die Feiertage diesen Modus durchzuspielen und alle Charaktere freizuschalten. Doch an diesem Punkt geht, „Super Smash Bros. Ultimate“ erst richtig los. Mit 69 unterschiedlichen Charakteren, 103 Arenen und vielen unterschiedlichen Modi, Einstellungsmöglichkeiten sind dem Multiplayer-Spaß über Jahre hinweg keine Grenzen gesetzt.
The Messenger
„The Messenger“ war eine ziemliche Überraschung. Am Anfang mag es wie eine Lobeshymne an „Ninja Gaiden“ wirken, denn wie im NES-Klassiker läuft es hier eher linear ab und sowohl Grafik als auch das Moveset des Protagonisten erinnern an Ryu Hayabusas erstes Abenteuer. Der Ninja, der zum neuen Messenger, dem Überbringer einer heiligen Schriftrolle, ernannt wird steuert sich fantastisch und erhält auf seiner Reise zusätzliche Gegenstände wie einen Gleiter und einen Greifhaken, die das Moveset des Ninjas sinnvoll erweitern.
Dann jedoch der große Twist: Der Messenger wird zu einem Zeitreisenden und kann ab diesem Zeitpunkt durch Zeitrisse zwischen seiner 8-Bit-Gegenwart und der 16-Bit-Zukunft hin- und herreisen. Dies beeinflusst die Levelstruktur und ist Grundlage vieler Rätseleinlagen in „The Messenger“. Außerdem ändert sich das Genre und „The Messenger” wird ein Metroidvania. Durch die Zeitreise öffnen sich die zuvor linearen Level und verbinden sich weiter untereinander.
Zudem weiß das Spiel mit einer interessanten Story und witzigen Charakteren, vor allem dem geheimnisvollen Ladenbesitzer, zu überzeugen und präsentiert sich auf beiden Zeitsträngen in schöner Grafik und toller Soundkulisse. Jeder, der auch nur ansatzweise etwas mit Sidescrolling-Action-Games übrig hat und etwas Backtracking verschmerzen kann, sollte „The Messenger“ spielen.
Dude, Stop!
Dieser Titel war eine absolute Überraschung. Als ich „Dude, Stop!“ auf Steam kaufte, wusste ich nicht, dass mich eines der witzigsten Spiele erwartet, das ich je gespielt hatte.
Die Grundprämisse ist einfach. Ähnlich wie in „The Stanley Parable“ gibt es einen Erzähler, der direkt zum Spieler spricht und diesem ein paar kleinere Aufgaben wie das Aufkleben einer Briefmarke stellt. Schon das Tutorial zeigt jedoch, dass es viel mehr Spaß macht, genau das Gegenteil von dem zu tun, was man eigentlich tun soll. So zieht man einem Paar nackte Füße zuerst Socke und darüber Sandalen an, legt einen LEGO Stein demonstrativ auf den Boden, anstatt ihn in die Kiste zu legen oder wählt Messer und Gabel als das richtige Besteck, um Sushi zu essen. Das lustige daran ist natürlich wie der Erzähler die Aktionen des Spielers kommentiert und sich herrlich darüber aufregt und sogar versucht, den Spieler zu zwingen, die Spiele ernstzunehmen. Für die richtige und falsche Lösung der einzelnen Rätsel-Sets, sowie kleinere Herausforderungen innerhalb dieser, erhält man Trophäen, die auf Regelbrettern ausgestellt werden und den Sammler in den Spielern wecken sollen.
Honorable Mention: Yoku's Island Express
Pinballvania ist ein Begriff, der sich um „Yoku's Island Express“ bildete. Das Spiel ist eine Mischung aus Metroidvania und Pinball. Die Insel, auf die es den kleinen Mistkäfer Yoku mit seiner Kugel verschlägt, besteht aus vielen Flippertischen, die wie dafür gemacht sind, die Kugel mitsamt dem Besitzer umherzuschleudern. Euch erwartet ein sehr humorvolles und spaßiges Spiel mit einer schönen handgezeichneten Grafik und einer interessanten Welt.
Honorable Mention: WarioWare Gold
Seit Nintendo Switch erschien, liegt bei mir der Nintendo 3DS in einer Schublade. Dennoch schafften es dieses Jahr zwei Spiele, mich davon zu überzeugen, den Handheld mit den zwei Bildschirmen wieder hervorzuholen. Das eine war „Meisterdetektiv Pikachu“ und das andere „WarioWare Gold“.
Auf dem Game Boy Advance verliebte ich mich in die Reihe. In „WarioWare, Inc.: Minigame Mania“ ging es darum, hintereinander Mikrospiele zu spielen, die oft nicht länger als drei Sekunden dauern und somit eher das schnelle Erfassen der Aufgabenstellung erfordern, als die letztendliche Lösung, die oft nur das Drücken eines Knopfes im richtigen Moment war. An dieser Prämisse hat sich in „WarioWare Gold“ nichts verändert. In gewohnter Manier spielen wir uns durch alle Levels, die unterschiedliche Sets an Mikrospielen, die grob in einem Thema zusammengefasst sind und von charmanten Charakteren präsentiert werden. Doch danach geht das Spiel erst los, denn spielt man die Sets erneut, geht es plötzlich nach dem Boss-Minispiel weiter und der Schwierigkeitsgrad und die Geschwindigkeit steigen an. Ab diesem Moment wird es eine Highscore-Jagd. Dadurch und durch die vielen einfallsreichen Spielchen, die die Fähigkeiten des 3DS voll ausnutzen, macht Wario Ware Gold immer wieder Spaß.
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