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Dark Souls Remastered

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Dark Souls Remastered

Mit deutlicher Verzögerung hat es das Remaster von „Dark Souls” endlich auch auf Nintendo Switch geschafft. Doch hat sich das längere Warten für all diejenigen, die den mobilen Aspekt bevorzugen, gelohnt? Unser Review klärt dies für euch!

Allein

Ein beeindruckendes Intro bringt dem Spieler in aller Kürze die Welt von „Dark Souls” nahe. Doch sobald das eigentliche Spiel los geht, wird man feststellen, dass es das auch schon war. Man startet in einer Zelle ohne zu wissen, warum, und kommt dank unbekannter Hilfe frei. Ab diesem Zeitpunkt ist man auf sich alleine gestellt, wenn man wissen will, in was für einer Welt man sich befindet. Dabei helfen die Gespräche mit den wenigen anderen Personen, auf die man trifft. Manche von ihnen scheinen sich ebenfalls ihren Weg bahnen zu wollen, andere haben scheinbar resigniert, und noch andere sind dem Wahnsinn verfallen. Auch die Umgebungen und selbst die Gegner kann man deuten, damit man sich selbst ein Gesamtbild von der Lordran genannten Welt machen kann. Wer in „Dark Souls” nicht nur auf die Jagd nach Gegnern und die Suche nach besserer Ausrüstung geht, sondern sich mit wachem Geist in der Welt umsieht, bekommt eine grandiose Geschichte geboten!

Schöne, düstere Welt

Doch nicht nur wegen der Geschichte sollte man seine Augen offen halten. Lordran bietet mit seinen abwechslungsreichen Gebieten schon alleine optisch sehr viel. Ob mittelalterliche Burg, düsterer Wald, eine riesige Bibliothek oder Abwasserkanäle, selten schafft es ein Spiel, so viele verschiedene Gebiete stimmig miteinander zu verbinden. Das gilt jedoch nicht nur für die Optik, sondern auch für die Architektur. Man findet immer wieder neue Wege, sich in Lordran von Gebiet zu Gebiet zu bewegen. Mehr als nur einmal wird man überrascht sein, wo eine Abzweigung hin führt. Nicht zuletzt bestechen die Gebietet auch dadurch, dass sie in ihrer Struktur ausgesprochen viel Abwechslung bieten. Manche sind recht linear, andere offener, die einen recht eben, die anderen sehr vertikal. Kein Gebiet spielt sich wie das andere, kein Gebiet sieht wie das andere aus, doch sie alle fügen sich perfekt zu einer Welt zusammen.

Erbarmungslos

Schon alleine sich in dieser riesigen Welt zurechtzufinden, ist eine Aufgabe für sich. Meist bieten sich einem mehrere Wege, und einen falschen gibt es eigentlich nie. Jedoch wird einem natürlich die Erkundung nicht zu einfach gemacht. „Dark Souls” ist für seinen Schwierigkeitsgrad bekannt, und das nicht ohne Grund. Auch spät im Spiel kann der einfachste Gegner schnell den Tod bedeuten, wenn man nachlässig vorgeht. Dies ist kein Action-Spiel, sondern eines, bei dem jeder Schritt wohl überlegt sein will. Ein stets erhobener Schild, ein vorsichtiges Voranschreiten bei verwinkelten Gebieten. Dieses Verhalten sollte man sich schnell angewöhnen, und es dient dem sehr intensiven Spielerlebnis. Man lernt das Verhalten jedes Gegners, und ebenso den Umgang mit unterschiedlichen Waffen und Rüstungen. Ob man auf Beweglichkeit setzt oder lieber auf starke Verteidigung, ob man lieber eine Sense im Bogen schwingt oder schnell mit dem Schwert zuschlägt, jeder wird hier seine Spielweise finden.

Wohlüberlegte Schritte

Doch nicht nur die Gegner können einen schnellen Tod bedeuten. Unzählige Gefahren haben sich in Lordran niedergelassen. Ob verseuchte Sümpfe, endlose Abgründe oder Stacheln: man wird schnell lernen, dass nicht nur Lebendiges eine Gefahr darstellt. Und selbst die anderen Personen können einem gefährlich werden, je nachdem, wie man an bestimmten Stellen vorgeht und in welcher Reihenfolge man die Gebiete erkundet. Sollte man sie vielleicht eher direkt zur Strecke bringen? Ja, das ist möglich. Und vielleicht verläuft das Spiel dann an manchen Stellen ein wenig anders. Es sind solche Feinheiten, die jedem noch so kleinen Aspekt des Spiels ein gewisses Gewicht verleihen, und dadurch sogar einen erneuten Durchgang interessant machen. Dann kann man auch versuchen, andere Wege zu beschreiten, und dabei sogar die Bosse in anderer Reihenfolge anzugehen.

Unterlegen

Für erhöhten Herzschlag wird jedes Mal die kurze Zwischensequenz sorgen, die einen Boss vorstellt. Diese Auseinandersetzungen sind aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades sehr intensiv, jedoch nie unfair. Jeder neue Boss ist einzigartig und bringt ein Verhalten mit, das man im besten Falle erst einmal studieren sollte, wenn man eine Chance haben will. Oft wird es nicht beim ersten Versuch bleiben, und der Tod bringt eines der spannendsten Elemente mit sich. Die durch besiegte Gegner gesammelten Seelen, die sowohl als Währung als auch dem eigenen Levelanstieg dienen, verbleiben bei der Leiche. Erreicht man diese ohne weiteres Ableben, erhält man alles zurück. Das ist ein System, an dem sich die Geister scheiden, doch es fügt sich wie alles andere auch in das intensive Spielgefühl von „Dark Souls” ein.

Gemeinsam

Selbst die Integration des Online-Parts ist so nahtlos wie in keinem anderen Spiel. Auch wenn wir dies aufgrund fehlender Online-Funktionen in der Review-Phase nicht testen konnten, wollen wir sie aufgrund unserer Erfahrungen mit anderen Fassungen des Spiels kurz anschneiden. Denn anstatt aus einem Menü einfach Unterstützung ins Spiel zu holen, muss diese innerhalb der Spielwelt beschworen werden. Gleiches gilt für Eindringlinge, die den PVP-Teil des Spiels darstellen. Ein Hinweis darauf treibt den Puls in die Höhe, denn geübte Spieler sind keine geringere Bedrohung als die Bosse. Und selbst ohne direkten Kontakt kann man andere Spieler, die sich grade an gleicher Stelle befinden, schemenhaft sehen. Selten hat ein Spiel den Mehrspieler-Part so sehr zu einem Teil der Spielwelt gemacht!

Dark Souls Portable

Was „Dark Souls Remastered” auf den Bildschirm der Konsole zaubert, ist wirklich beeindruckend. Obwohl das Auge mit einer hohen Auflösung verwöhnt wird, konnten wir nur selten sichtbare Einbrüche der Bildrate erkennen. Natürlich haben wir die Technik insbesondere anhand des berüchtigten Gebietes Schandstadt getestet, was in der ursprünglichen Version des Spiels mit Bildraten unterhalb der Spielbarkeits-Grenze zu kämpfen hatte. Hier können wir auch sowohl am TV als auch im Handheld-Modus Entwarnung geben. Auch wenn man natürlich im Vergleich zu den Konkurrenzkonsolen keine 60 Bilder pro Sekunde bekommt muss man sich um die Spielbarkeit keine Gedanken machen. Auch mit 30 Bildern pro Sekunde kommt es bei den unzähligen Auseinandersetzungen stets auf das eigene Können an. Zwar ist diese nicht konstant stabil, das ändert aber nichts an der guten Spielbarkeit. Auf die Technik wird man weder das erste noch das x-te „Ihr seid gestorben” schieben können. Was dagegen mehr als nur unschön ist, ist die Tonqualität. Diese ist merklich niedriger als bei den Fassungen für die anderen Konsolen. Dies merkt man zwar nicht bei jedem Soundeffekt, bei manchen ist es dann aber umso schlimmer. Sprintet man zum Beispiel durch Wasser, scheppert es dermaßen stark in den Ohren, dass es schon unangenehm wird. Hier muss einfach per Patch nachgebessert werden!

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Das Warten hat sich gelohnt! „Dark Souls Remastered” ist dank Nintendo Switch zum ersten Mal auch unterwegs ein Abenteuer, das seinesgleichen sucht. Die erbarmungslose Welt des Spiels besticht nicht nur optisch, sondern auch spielerisch durch Abwechslung und ihre zusammenhänge Struktur. Sich Gebiet für Gebiet vorzuarbeiten und dabei Gegner und vor allem Bosse zu meistern gehört zu den intensivsten Spielerlebnissen, die es gibt.

Bisher gibt es 18 Kommentare

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  • Avatar von mod4
    mod4 19.10.2018, 23:55
    Ich hatte es heute unverhofft im Briefkasten. Im Februar vorbestellt und nicht mehr dran gedacht nach den ganzen Verschiebungen. Leider habe ich zur Zeit so viele Spiele die ich zocken müsste aber arbeitsbedingt zu wenig Zeit für den Rest des Jahres :(
    Nachdem lesen des Reviews überlege ich es aber vorzuziehen.
    Obwohl ich Halloween eigentlich nochmal Resident Evil Code Veronica, auf der PS4, einlegen wollte.
  • Avatar von SasukeTheRipper
    SasukeTheRipper 19.10.2018, 21:28
    Ich werde es mir eines Tages definitiv noch für die Switch kaufen
  • Avatar von matzesu
    matzesu 19.10.2018, 21:21
    Ich hab mein Spiel auch gerade angefangen als ich auf die Installation von Soul Calibur gewartet habe,
    ich bin positiv überrascht: nach diesem Server Test bei dem man das Spiel vor ein paar Wochen ausprobieren konnte habe ich gedacht ich komme keine 100 Meter weit, aber momentan scheine ich doch ganz gut durchzukommen, ich bin aber noch im Anfangsgebiet,
    Also es macht schon mal Spaß
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 19.10.2018, 13:07
    jo und genau diese genial zusammengebastelte Oberwelt gibt es in den anderen Soulsbornegames (oder überhaupt) leider nur phasenweise
  • Avatar von Garo
    Garo 19.10.2018, 11:32
    Zitat Zitat von Daniel Beitrag anzeigen
    Achja, na klar!

    Kann man damit dann eventuell wirklich - und das kommt dann doch in Spoiler:

    Spoiler
    Direkt die Gargoyles und Quelaag besiegen, und damit direkt weiter nach Sen's Fortress?
    Ich finde das System von Dark Souls ziemlich clever. Am Anfang hat man die Wahl, in welcher Reihenfolge man die Glocke schlägt, dann gibt's eine längere lineare Passage und danach öffnet sich das Spiel vollständig und lässt die Hand des Spielers endgültig los.
    In dem Sinne: Joa, mach und bring dann die lineare Passage hinter dich. Danach hast du die vollkommene Freiheit.
  • Avatar von Daniel
    Daniel 19.10.2018, 11:24
    Achja, na klar!

    Kann man damit dann eventuell wirklich - und das kommt dann doch in Spoiler:

    Spoiler
    Direkt die Gargoyles und Quelaag besiegen, und damit direkt weiter nach Sen's Fortress?
  • Avatar von Garo
    Garo 19.10.2018, 11:16
    Zitat Zitat von Daniel Beitrag anzeigen
    Klar. Macht viel mehr Spaß so die Welt zu erkunden. Wobei ich mir auch garnicht mehr sicher bin, welche Türen man damit alle öffnen kann.
    Ich finde es verdammt cool, dass sie damit einen Sequence Break eingebaut haben, der weitere Playthroughs interessanter macht. Du kannst damit auch Havels Turm zwischen der Burg der Untoten und Finsterwurz-Garten öffnen, wodurch deine Frage von vorhin auch beantwortet wäre, denn so kommst du über den Schmied zur Kapelle, zum Drachen, ohne den Taurus-Dämon besiegt zu haben.
  • Avatar von Daniel
    Daniel 19.10.2018, 11:11
    Haben wir jetzt konkret was verraten? Außer dass es einen Boss namens Quelaag und eine Waffe namens Drake Sword gibt, und man einen Schlüssel als Startitem wählen kann? ^^
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 19.10.2018, 11:08
    der Schlüssel ist schon ganz nice . z.B. erspart er in den Untiefen viel Zeit (zumindest damals als Newbie) um fix ans Bonfire zu kommen

    wie ist das hier eigentlich mit den Spoilertags ? eigentlich ist es ein uraltes Spiel aber viele Nindies werden es wohl noch nicht kennen
  • Avatar von Daniel
    Daniel 19.10.2018, 11:05
    Klar. Macht viel mehr Spaß so die Welt zu erkunden. Wobei ich mir auch garnicht mehr sicher bin, welche Türen man damit alle öffnen kann.
  • Avatar von Garo
    Garo 19.10.2018, 10:55
    Zitat Zitat von Daniel Beitrag anzeigen
    Doch. Ich hab nach Ankunft im Feuerlink-Schrein direkt mal den Weg zu Quelaag genommen. Bin zwar bei ihr gestorben, aber ich halte es durchaus für schaffbar, sie als erstes zu besiegen. Ich besorg mir aber erstmal das Drake Sword. Kommt man da eigentlich dran, ohne den Taurus Demon zu besiegen?
    Hast also den Schlüssel als Start-Item gewählt?
  • Avatar von Daniel
    Daniel 19.10.2018, 10:18
    Doch. Ich hab nach Ankunft im Feuerlink-Schrein direkt mal den Weg zu Quelaag genommen. Bin zwar bei ihr gestorben, aber ich halte es durchaus für schaffbar, sie als erstes zu besiegen. Ich besorg mir aber erstmal das Drake Sword. Kommt man da eigentlich dran, ohne den Taurus Demon zu besiegen?
  • Avatar von Garo
    Garo 19.10.2018, 09:38
    Zitat Zitat von Daniel Beitrag anzeigen
    Was soll denn das? So ein Kommentar von dir? Da hätte ich mehr erwartet... Du hast nämlich "im ersten Anlauf" vergessen!
    Na komm, das ist doch selbstverständlich. Du stirbst doch nicht in Dark Souls.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 19.10.2018, 09:13
    Jo.. wird mein erstes Dark Souls. Hätte ich ne andere Konsole, würde ich es wohl auch da spielen, vorallem da doch auch die ganze Trilogie in nem Bundle erscheint? Da war doch was? Janu egal.. als Switch Only zocker, gehörts in meine Sammlung.

    Andere Seiten sprechen zwar nicht von Rucklern bei der Switch Version, aber dafür von Lags.. die es immer wieder mal gibt.
  • Avatar von Daniel
    Daniel 19.10.2018, 08:06
    Zitat Zitat von Garo Beitrag anzeigen
    Mir fehlt eine Passage, in der du beschreibst, wie du Ornstein und Smough ohne Rüstung, mit dem zerbrochenen Schwert und ohne Benutzung der Estus Flakons mit den Taiko-Trommeln von Taiko no Tatsujin als Controller besiegt hast.
    Was soll denn das? So ein Kommentar von dir? Da hätte ich mehr erwartet... Du hast nämlich "im ersten Anlauf" vergessen!
  • Avatar von FallenDevil
    FallenDevil 18.10.2018, 21:15
    Gelobt sei die Sonne.

    Ich habs allerdings wegen der Verspätung schon auf Xbox. Selber schuld. Der amiibo ist allerdings schön anzusehen
  • Avatar von Karltoffel
    Karltoffel 18.10.2018, 21:11
    Schön für Menschen, die sich dafür begeistern können, Last-Gen-AAA-Titel auf der Switch spielen zu dürfen. Ich greif da lieber (wie immer) zum deutlich besseren PS4-Remake/Remaster.
  • Avatar von Garo
    Garo 18.10.2018, 16:16
    Mir fehlt eine Passage, in der du beschreibst, wie du Ornstein und Smough ohne Rüstung, mit dem zerbrochenen Schwert und ohne Benutzung der Estus Flakons mit den Taiko-Trommeln von Taiko no Tatsujin als Controller besiegt hast.