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Passpartout: The Starving...

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Passpartout: The Starving Artist (eShop)

Das Leben eines aufstrebenden Künstlers kann schwer sein, zumindest in der Theorie. In „Passpartout: The Starving Artist“ hat der Spieler nur ein Ziel, nämlich Bilder zu malen und damit Geld zu verdienen. Wieso die Idee besser klingt, als die Ausführung dann ist, verraten wir im Test.

Weniger ist mehr

Eine fesselnde Geschichte gibt es nicht. Stattdessen startet der Spieler in der Rolle von Passpartout in einer Garage, die sein Zuhause darstellt. Das Ziel ist deutlich, denn man muss Bilder malen, diese vor der eigenen Tür (beziehungsweise dem Garagentor) ausstellen und hoffen, dass vorbeigehende Passanten bereit sind, dafür Geld auszugeben. Am wichtigsten sind deshalb die Möglichkeiten, Bilder zu erstellen. Zwar gibt es 24 Farben, es mangelt aber an Werkzeugen, von denen zwei der drei sogar zum Start gar nicht verfügbar sind. Interessanterweise stört das nicht sonderlich, denn der Spieler erschafft hier keine Kunstwerke, sondern wird teilweise in seine Kindheit zurückversetzt. Wer hat damals nicht zahlreiche Stunden in „Microsoft Paint“ verbracht? Obwohl hier noch weniger Möglichkeiten gegeben sind, ist es unglaublich spaßig, mit den begrenzten Mitteln immer ausgefallenere und kreativere Kunstwerke zu erschaffen.

Der nächste Boss Ross

Das Malen selbst funktioniert, wenn auch nicht besonders präzise. Die Steuerung über die Sticks der Joy-Con kann man getrost vergessen, stattdessen sollte man das Spiel im Handheld-Modus spielen, um den Touchscreen zu nutzen. Das ist etwa für eine halbe Stunde unterhaltsam, spätestens dann merkt man aber, dass die Steuerung zu ungenau und umständlich und die gegebenen Tools zu spärlich sind, um über einen langen Zeitraum zu unterhalten. Selbstverständlich werden einige hier wunderschöne Bilder zaubern können, die meisten Spieler hingegen dürften dasselbe Ergebnis mit Fingerfarben erzeugen können.

Wenige Spielmechaniken

Der Spieler muss stets auf seine Finanzen achten, denn die Zeit läuft kontinuierlich und nur, wer genug Bilder malt und diese auch verkauft, kann sich den immer teurer werdenden Lebensstil leisten. Allzu schwierig wird das aber nie, denn wer ein Bild nicht in unter einer Minute hinschmiert, wird fast alles verkaufen können, mitunter sogar zu starken Preisen. Die Kunden sind in verschiedene Zielgruppen aufgeteilt und äußern auch Kritik oder Wünsche, sodass der Spieler genau weiß, worauf er beim nächsten Werk achten muss. Das ist sogar wichtig, denn die Zielgruppe bestimmt den Verlauf der Karriere sowie die folgenden Handlungsorte. Deshalb gibt es mehrere Enden, allerdings ändert sich der Spielablauf zu wenig. Wer also kein Interesse daran hat, seine eigenen Vorlieben zu ignorieren und auf spezielle Wünsche einzugehen, wird nach einem Mal höchstens im Endlos-Modus landen, in dem man so viel malen darf, wie man möchte.

Eintönig

Am Ablauf wird auch das größte Problem deutlich. Natürlich, lustige Nachrichtenmeldungen und die sich ständig wiederholenden Kommentare lassen die Welt ein wenig lebendiger wirken, die Geschichte selbst ist aber zu spärlich, um als Motivation zu dienen. Spielerisch wird zu wenig geboten und mehr Werkzeuge hätten der Langzeitmotivation einen ordentlichen Schub gegeben. Die Idee hinter dem Spiel ist interessant, die Ausführung aber viel zu oberflächlich. Somit verkommt „Passpartout“ zu einer kleinen Nebenbeschäftigung, die weit hinter ihrem Potential zurückbleibt. Obwohl das Spiel lustige Ansätze bietet und sogar halbwegs ernste Töne einschlägt, erhält der Spieler definitiv keinen neuen Eindruck von der Kunstszene.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Passpartout: The Starving Artist“ startet stark und macht den Spieler zum „Paint“-Künstler. Leider entfalten sich nur wenige Optionen und nach einigen Werken wünscht man sich weitere Werkzeuge, von denen es zu wenige im Spiel gibt. Der allgemeine Ablauf verändert sich auch nicht stark genug und wer nicht alle Enden erreichen möchte, wird das Spiel nach einem Durchlauf zur Seite legen. Das ist schade, denn die Idee hinter dem Spiel ist stark, die Ausführung hingegen enttäuschend.

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