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Dragon Ball FighterZ

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Dragon Ball FighterZ

Keine Manga- und Anime-Reihe hat wohl so viele Videospielumsetzungen erhalten wie „Dragon Ball“. Besonders „Dragon Ball Z“ wurde unzählige Male spielbar gemacht, das sah aber nie so gut aus wie in „Dragon Ball FighterZ“, das Anfang des Jahres die Fans begeisterte. Nun ist endlich auch die Nintendo Switch-Fassung erhältlich und wir haben geschaut, ob die Portierung dem Spiel gerecht wird.

Übersichtlich

Ein Prügler steht und fällt mit seinem Kampfsystem, wo „Dragon Ball FighterZ“ einen etwas ungewohnten Ansatz wählt. Anstatt lange Kombos auswendig zu lernen weiß der Spieler schon nach wenigen Minuten, wie er jeden Angriff ausführen kann. Es gibt sogar zwei Schnellkombos, die sich durch wiederholtes Drücken von Y und X kinderleicht ausführen lassen. Anstatt dadurch langweilig zu werden, ist das Spiel sehr einsteigerfreundlich und sowohl das Tutorial als auch die Übungen können selbst von Genre-Neulingen mit Leichtigkeit abgeschlossen werden.

Das bedeutet nicht, dass hier keine Tiefe geboten wird. Wer nämlich immer nur dieselben Angriffsmuster ausführt, wird gegen erfahrenere Spieler keine Chance haben. Vielmehr muss man lernen, die simplen Kommandos möglichst schnell aneinanderzureihen, Schwachstellen zu erblicken und somit selbst Angriffsketten zu erstellen. Die Kämpfe sind extrem rasant und obwohl Buttonmashing gegen den Computer funktioniert, wird man online stets den Kürzeren ziehen. Da die Kämpfe als 3 vs. 3 ausgetragen werden, inklusive Hilfsangriffen der wartenden Kämpfer und einem fliegenden Wechsel, wird einem schnell klar, dass hinter den leichten Befehlen ein tiefes Kampfsystem steckt, das durch seine Zugänglichkeit jedem Fan der Reihe ermöglicht, sich einzuarbeiten.

Wie im Anime!

Während die technische Seite der Kämpfe ein gutes Fundament bietet, stimmt das Gesamtpaket. Jeder einzelne Schlag ist kraftvoll und der Spieler fühlt sich früh sehr mächtig. Überall gibt es Effekte und die Inszenierung ist dank eines fantastischen Artstils so nah an der Vorlage wie noch kein Spiel zuvor. Man kann zwar nicht so weit gehen und sagen, diese Kämpfe könnten auch so im Anime abgespielt werden, es ist aber beeindruckend, dass zumindest der Vergleich in Erwägung gezogen werden kann. Besonders die Finisher sind so großartig inszeniert, dass man als Fan Gänsehaut haben wird.

Die einzige Mechanik, die nicht unbedingt in das Gesamtbild passt, sind die Dragon Ball. Wenn man eine Reihe an Angriffen ausführt, erhält man je nach Schlagzahl einen der mystischen Bälle, alternativ kann man auch die automatische Kombo nutzen, um einen zufälligen zu erhalten. Hat man alle, kann der Spieler Shen Long rufen, der ihm daraufhin verschiedene Boni wie Gesundheit, kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffsstärke bringt. Diese Momente unterbrechen leider die Kämpfe und gewähren einem Spieler einen natürlich unfairen Vorteil. Das Spiel hat dieses Gimmick gar nicht nötig, denn auch ohne, oder vielleicht sogar gerade dann, versprühen die Schlachten puren Spielspaß.

Geschichten aus dem Universum

Die Geschichte wurde eigens fürs Spiel geschrieben und ist in drei Arcs unterteilt, die je nach Spielweise bis zu fünf Stunden lang dauern können. Fans dürfen sich auf zahlreiche Zwischensequenzen freuen, die dank des bereits erwähnten Artstils der Vorlage wahnsinnig nah kommen. Die Handlung selbst beginnt spannend, wird aber durch kleinere Nebengeschichten derart in die Länge gezogen, dass sie im späteren Verlauf nicht mehr bei Laune halten kann. Dafür freut man sich über kleine Unterhaltungen, die auf diverse Ereignisse anspielen und somit den Fans mit einem Augenzwinkern Spaß bereiten werden.

Nach der Einleitung steuert der Spieler seine Truppe über ein Brett und kann andere Charaktere befreien, damit man sie in das eigene Team aufnehmen kann. Das hört sich im Prinzip gut an, wiederholt sich aber ständig und anstatt voranzukommen wird man immer wieder aufgehalten. Wer die Geschichte nicht an einem Stück spielt wird damit weniger Probleme haben, für diesen Modus sollte sich aber keiner das Spiel zulegen.

Das volle Paket

Ansonsten gibt es genau die Modi, die man sich für ein Kampfsspiel wünscht. In der Übung kann man zahlreiche Bedingungen einstellen, der lokale Kampf ist sogar mit nur einem Joy-Con spielbar. Der Arcade-Modus ist überraschend interessant, denn man kann die Gegnerstufe detailliert einstellen, und je nachdem, wie man sich in den Kämpfen schlägt, erhält man einen anderen Gegner. Es ist also überraschend motivierend, hier möglichst auf der höchsten Stufe zu bleiben. 

Ansonsten bleiben die typischen Online-Modi, in denen man sowohl aus Spaß als auch in Ranglisten kämpfen kann. Das funktionierte im Test meist gut, da man die spezifische Region auswählen konnte. Einige Male kam es jedoch zu kleinen Pausen und sogar ein kompletter Verbindungsabbruch hat so manch einen Kampf beendet. Aufgrund der Verbindungsart lässt sich das leider nicht vermeiden und es bleibt ein Glücksspiel, ob man Online überhaupt Spaß haben wird. Die meisten Kämpfe funktionierten im Test dafür problemlos.

Liebe zum Detail

Die Charakteranzahl ist mit 24 nicht gering und somit gibt es auch genug spielerische Abwechslung. Selbst einige der sich ähnelnden Charaktere spielen sich dank verschiedener Eigenschaften unterschiedlich und man möchte immer wieder wechseln, um zu sehen, wie unterschiedlich die simplen Kombos sein können. Leider werden im Charakterauswahl-Bildschirm auch die DLC-Charaktere angezeigt, für die man nochmal Geld ausgeben muss, was sehr unschön aussieht.

Wer kleine Quests erfüllt oder einfach nur die verschiedenen Modi spielt erhält Geld als Belohnung, das man für die Loot Boxen von „Dragon Ball FighterZ“ ausgeben kann. Durch diese erhält man lediglich kosmetische Gegenstände für die Lobby, wo man als kleine Version der zahlreichen Charaktere herumläuft. Das System ist bei weitem nicht so schlimm wie in anderen Spielen und glücklicherweise kann man kein echtes Geld dafür ausgeben. Wer einen bestimmten Avatar möchte, muss sich leider dennoch auf sein Glück verlassen.

Akzeptables Downgrade

Die Portierung ist an sich gut gelungen. Die Bildrate ist meist butterweich bei 60 Bildern pro Sekunde, einige Angriffe, bei denen sich der Bildschirm verändert oder wenn Super-Angriffe ausgeführt werden, verlangsamen die Wiederholungsrate minimal. Das stört im normalen Spiel nicht, Profis müssen sich hingegen etwas umstellen. Die Bildqualität ist ebenfalls schlechter als bei der Konkurrenz und gerade im portablen Modus fallen die hässlichen Linien dank fehlender Kantenglättung sehr auf, in den Zwischensequenzen stärker als in den Kämpfen.

Trotz dieser Kritik spielt sich „Dragon Ball FighterZ“ auf Nintendo Switch fabelhaft. Hat man sich einmal an das Downgrade gewöhnt erfreut man sich eher am Spektakel, den zahlreichen Effekten sowie der noch immer überraschend flüssigen Bildrate. Dadurch wird man auch bei den Kämpfen keine Probleme haben, im perfekten Moment eine lange Kombo auszuführen. Zudem ist es schier unglaublich, das Spiel unterwegs genießen zu können.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Dragon Ball FighterZ“ ist auch auf Nintendo Switch ein fantastisches Prügelspiel, das durch sein zugängliches Kampfsystem sowie den authentischen Artstil jeden Fan für sich gewinnen kann. Obwohl ein technischer Downgrade stattgefunden hat gewöhnt man sich schnell daran und hat Spaß an den rasanten Kämpfen, die dank dem optischen Spektakel auch unterwegs fantastisch aussehen. Diverse Online-Probleme bleiben leider bestehen und ziehen das Gesamtpaket etwas herunter, ansonsten werden sowohl Profis als auch Neulinge mit dieser Version glücklich.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Taurin
    Taurin 15.10.2018, 14:13
    Hmmm... die Beta hat mich ja überzeugt, werde aber dann mal am PC zugreifen
  • Avatar von anonym_240216
    anonym_240216 13.10.2018, 16:22
    Alles in allem ein gelunger Port eines einsteigerfreundlichen und coolen Prügler mit DB-Bonus. Man hätte aber die Season-01-Kämpfer hinzufügen können, da dass Spiel eh schon erst später erschien.