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Icey

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ICEY (eShop)

Mit „ICEY“ erhält Nintendo Switch eine weitere Indie-Perle, die bereits vor einigen Jahren auf dem PC erschienen ist. Das ändert jedoch nichts an der spannenden Prämisse, denn während schnelle Kämpfe den Bildschirm füllen, lässt eine provokante Geschichte den Spieler seine eigenen Wege wählen. Die Frage, ob das zusammenpasst, soll nun beantwortet werden.

Der Schein trügt

Nach einer Einführung wird eine denkbar einfache Geschichte präsentiert. Der Roboter ICEY soll eine gefährliche Bedrohung namens Judas vernichten, weshalb der Spieler sie durch die Welt steuert. Begleitet wird sie vom Erzähler, der das Geschehen kommentiert und ihr immer dazu rät, brav den Pfeilen auf dem Bildschirm zu folgen. Hier entpuppt sich erst die Besonderheit. Es ist dem Spieler nämlich möglich, andere Wege zu gehen, was zu großartigen Situationen führt. Mal landet man in einer Sackgasse, weshalb der Kommentator den Spieler auslacht. Doch auch unfertige Level oder gar Hinweise auf die wahren Geschehnisse lassen sich so erblicken. Es wird dermaßen oft betont, dass ICEY den Pfeilen folgen soll, dass das eigentliche Ziel immer deutlicher wird. Es geht darum, die vorgeschriebenen Grenzen zu durchbrechen und so herauszufinden, was wirklich in dem Spiel geschieht.

Natürlich gibt es auch unterschiedliche Enden, weshalb es ein großer Spaß ist, alle Möglichkeiten auszuprobieren. Neben lustigen Momenten gibt es auch dramatische und die vierte Wand wird im Minutentakt gebrochen. Die eingesprochenen Kommentare sind vielfältig und passen fast immer zu den Aktionen des Spielers, sodass das Abenteuer extrem fesselt. Zufrieden dürfte jeder erst sein, wenn alle Geheimnisse gefunden sind. Zudem gibt es im weiteren Verlauf einige Überraschungen, die das Gimmick in eine immens wichtige Spielmechanik verwandeln.

Rasant und herausfordernd

Das zweite Highlight ist das Kampfsystem, das auf Tempo ausgelegt ist. Kombos werden mit nur zwei Tasten ausgeführt und sind sowohl blitzschnell als auch präzise. Wer genug Geld sammelt darf neue freischalten und vorhandene verbessern, was die Dynamik noch weiter verbessert. Besonders stark ist das Ausweichen, durch das ICEY einen rasanten Dash ausführt. Im richtigen Moment genutzt könne Feinde besonders stark getroffen werden. Es gibt weitere Feinheiten, die das Geschehen durchweg befriedigend gestalten und zu genau dem Kampfsystem führen, dass man sich von einem Spiel dieser Art wünscht. 

Die Vielfalt an Feinden sorgt dafür, dass sich kein Trott einstellt und die Kämpfe immer wieder aufs Neue herausfordern. Besonders die Bosse stellen eine Herausforderung dar, je nach Schwierigkeitsgrad sollte aber jeder Spieler das Ende erreichen können. Die Höhen erreicht das Spiel genau dann, wenn lange Kombos in der Luft und am Boden aneinandergereiht werden, um Gegner keine Chance auf einen Gegenschlag zu bieten.

Bissig stark

Die Hintergründe sind handgezeichnet und sehr ansehnlich, während sie eine zerstörte Welt darstellen. Die sich bewegenden Elemente mit leichten 3D-Effekten wirken fast schon unpassend, der Kontrast funktioniert jedoch überraschend gut. Die Action bleibt immer im Fokus, egal wie pompös das Szenario ist. Die Animationen sehen manchmal hakelig aus, in den Kämpfen werden sie dafür so schnell aneinandergereiht, dass dies nicht auffällt. Die Bildrate ist da schon merkwürdige und fällt mit Mikro-Rucklern vor allem abseits der Kämpfe auf. Die Musik ist gelungen, Ohrwurmcharakter hat jedoch kein Lied. Der Erzähler spricht derweil ein wenig zu aufgesetzt, doch auch das funktioniert im Gesamtpaket.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„ICEY“ wirkt auf den ersten Blick wie ein dynamisches Hack and Slay, und genau das ist es auch von der spielerischen Seite. Das Kampfsystem ist wunderbar und setzt auf Schnelligkeit und leichte Kombos. Das wahre Potential entfaltet jedoch die Geschichte, die einem diverse Optionen gibt, gegen die eigentlichen Regeln zu spielen. Das harmoniert wunderbar und sorgt für ein unvergessliches Abenteuer, in das man gerne auch nach dem Ende zurückkehrt.

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