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Splatoon 2: Octo Expansion (eShop)

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Splatoon 2: Octo Expansion (eShop)

„Splatoon 2“ ist wie sein Vorgänger auch vor allem ein Mehrspieler-Titel. Dennoch gab es in beiden Teilen eine Kampagne, die aus verschiedenen Leveln bestand und Mechaniken einführte, die im Mehrspieler-Part nicht zu finden waren. Diesen Bestandteil wollte Nintendo erweitern, weshalb die „Octo Expansion“ mehr als doppelt so viele Level im Vergleich mit dem Hauptspiel beinhaltet, zusammen mit einer konsequenteren Geschichte sowie freischaltbaren Boni. Ob das gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden.

Der Untergrund

Erstmals in der Reihe übernimmt der Spieler nicht die Rolle eines Inklings, sondern steuert einen Octoling namens Agent 8. Dieser hat jedoch sein Gedächtnis verloren und wird vom bekannten Käpt‘n Kuttelfisch aufgeweckt, der ihn zu einer Bahnstation begleitet. Dort erfährt der neue Held vom sogenannten Land der Verheißung, in das man jedoch nur darf, wenn zahlreiche Herausforderungen bestritten werden. Deshalb nutzen beide den Zug, um verschiedene Stationen anzufahren. Im Laufe der Reise trifft man dabei nicht nur auf weitere bekannte Figuren, sondern erfährt auch immer mehr über die Hintergründe des mysteriösen Untergrunds.

Überraschend stark

Während sowohl der Vorgänger als auch „Splatoon 2“ selbst die Geschichte vage gehalten haben, wird in dieser Erweiterung die Erzählung stark in den Vordergrund gerückt. Es gibt ständig neue Charaktere, zahlreiche Dialoge und sogar einen Chat-Log. So viel Erzählung gab es in der Reihe noch nie, und deshalb kann die „Octo Expansion“ punkten. Nicht nur die eigentliche Handlung bleibt interessant, vor allem das Universum wird stärker ausgeweitet als zuvor. Das geht von Andeutungen und Gegenständen in der Umgebung bis hin zu konkreten Zwischensequenzen, in denen spannendere Sachen geschehen als jemals zuvor in „Splatoon“. Wer also nicht nur lose Level aneinandergereiht erleben, sondern dabei auch von der Geschichte gefesselt werden möchte, erhält hier ein überraschend starkes Paket. Selbst wenn diejenigen, die nicht an der Welt interessiert sind, hiervon nicht unbedingt eines besseren belehrt werden.

Risiko oder Belohnung

Einmal im Zug darf eine Station ausgewählt werden. Fast immer gibt es mehrere Optionen, wie es weitergehen sollte, sodass man kleine Freiheiten dabei hat, welche Mission dran ist. Ist eine ausgewählt, darf der Spieler meist eine Waffe auswählen. Diese bestimmt die Belohnung in Form einer Währung, die eingesetzt werden muss, um überhaupt ein Level zu starten. Natürlich lohnt es sich deshalb, die schwierigste Variante zu nehmen, dadurch ist jedoch auch das Risiko höher, einen Fehlschlag zu verbuchen und somit Punkte zu verlieren. Es ist ein interessantes System, das selten eine dramatische Bedeutung erhält, da man nur bei den wenigsten Leveln fast alle seine Punkte ausgeben muss.

Kreativität vom Feinsten

Die größte Stärke der Erweiterung sind die Level selbst. Diese sind kreativer als alles, was zuvor in den Einzelspieler-Modi geboten wurde. Mal muss einfach nur das Ziel erreicht werden, mal wird eine Kugel bewegt und sogar Aufgaben komplett ohne Waffen gibt es. Die Vielfalt ist hier das Stichwort, denn einfach nur auf alles schießen und sich den Weg frei machen ist seltener möglich, als man glaubt. Dadurch bleibt man gespannt, was wohl als nächstes auf den Spieler wartet. Während im Hauptspiel die Abwechslung durch die verschiedenen Elemente geboten wurde, ist es hier das Ungewisse, wie überhaupt ein Level beendet werden muss, dass die Spannung hoch hält.

Insgesamt gibt es satte 80 Level, von denen einige zwar kurz sind, die meisten machen jedoch eine Menge Spaß. Insbesondere die Ideen, die sich bereits nach wenigen Bereichen abnutzen würden, bleiben deshalb frisch und wirken selten aufgesetzt. Ständig ist man begeistert von den Ideen der Macher und fragt sich, wieso das Hauptspiel nicht schon so kreativ war. Als Belohnung winkt stets ein Gegenstand, den man betrachten kann, sowie ein passendes Haiku. Hier steckt Herzblut drin, und das merkt man als Spieler in jeder einzelnen Herausforderung, selbst wenn einige nicht so überzeugend sind wie andere.

Harte Nuss

Während einige Spieler „Splatoon 2“ für den geringen Schwierigkeitsgrad kritisierten, wird das hier definitiv nicht der Fall sein. Selbst einige der frühen Herausforderungen sind nervenaufreibend und erfordern schnelle Reflexe. Das wird im späteren Verlauf noch knackiger, für einige vielleicht sogar schon zu schwierig. Glücklicherweise lässt sich das Abenteuer auch abschließen, wenn man nicht alle 80 Level beendet. Diejenigen, die nur die Octolinge im Mehrspieler-Modus nutzen wollen, stehen also nicht vor einer unlösbaren Aufgabe. Wer jedoch dran bleibt, erlebt einige der größten Herausforderungen der Reihe und dürfte sogar Geheimnisse entdecken, die für eine ganze Menge Frust sorgen, im besten Sinne des Wortes.

Es gibt jedoch auch simple Missionen, die dem Hauptspiel ähneln oder sogar noch schneller abgeschlossen werden. Dadurch wird klar, dass das Pacing nicht immer perfekt ist und der Schwierigkeitsgrad oftmals schwankt, anstatt konstant zu bleiben. Das hat zwar auch etwas damit zu tun, dass man oft die Wahl zwischen mehreren Leveln hat, optimal ist es jedoch nicht, wenn auf einige sehr leichte Level eine riesige Herausforderung wartet. Glücklicherweise erhält der Spieler die Chance, ein Level zu überspringen, wenn er in diesem zu häufig seine drei Leben verliert. Andererseits kann dies auch zur Folge haben, dass man irgendwann gar nicht mehr genug Punkte hat, um weiter zu spielen. Es lohnt sich zudem, das richtige Ende zu erreichen, denn dieses ist schlichtweg großartig, ohne zu viel zu verraten.

Charmant wie immer

„Splatoon 2“ war bereits ein stylisches Spiel, doch mit dieser Erweiterung haben die Macher ihre Geheimwaffen herausgeholt. Die Umgebungen sind abwechslungsreich, überzeugen durch interessante Objekte innerhalb der Welt und spielen viel mit Farben herum, was stets fantastisch aussieht. Auch die Charaktere wurden liebevoll gestaltet, was im Zug ersichtlich wird. Immer wieder steigen neue Fahrgäste ein, mit denen man sich unterhalten darf, was die Untergrund-Atmosphäre perfekt einfängt. Die Musik ist deshalb ebenfalls passend und wer diese bereits aus dem Hauptabenteuer mochte, wird zufriedengestellt. Lediglich die fehlende Synchronisation wirkt an einigen Stellen komisch, die Geräusche passen aber zu der Welt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer schon immer in die Welt von „Splatoon 2“ eintauchen wollte, kommt um die „Octo Expansion“ nicht herum. Die interessante Geschichte sowie die kreativen Level überzeugen und werden jeden Fan der Reihe begeistern. Der höhere Schwierigkeitsgrad und die Anzahl der Level können viele Stunden lang unterhalten. Zudem bleiben die Dialoge liebevoll und lustig, während viel über die Welt des Spiels preisgegeben wird. Deshalb ist die „Octo Expansion“ sowohl spielerisch als auch erzählerisch ein Volltreffer, selbst wenn nicht alle Level überzeugen.

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