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Bingo for Nintendo Switch (eShop)

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Bingo for Nintendo Switch (eShop)

Zum Bingo braucht man nur Zettel und Stift. Eigentlich sollte das reichen, dennoch lässt sich eine Videospielumsetzung im Nintendo eShop finden. Ob diese mit Freunden denselben klassischen Spaß des Traditionsspiels bescheren kann oder das Prinzip nur unnötig kompliziert macht, haben wir für euch herausgefunden.

Musik: Aus

Selten beginnt ein Testbericht mit der Musik, doch in diesem Fall wird sie zur Qual. Es gibt im gesamten Spiel nur ein Stück, das sich nach wenigen Sekunden wiederholt und ordentlich auf die Nerven geht. Egal ob ein Spielmodus ausgewählt wird oder das Geschehen abläuft, es ist immer die ohrenbetäubende Melodie, die nach einer kleinen Pause von vorne beginnt. Es ist zwingend notwendig, diese abzuschalten, wenn die Spielergruppe nicht nach kurzer Zeit dem Wahnsinn verfallen möchte.

Klassiker

Ist der erste Schock überwunden, geht es an die vier Spielmodi. Im klassischen Bingo hat jeder Spieler eine begrenzte Zeit, die zufällig ausgewählte Zahl in der Mitte auf seinem Bingo-Feld zu suchen und auszuwählen, um mit Glück als erster eine Reihe zu vervollständigen. Dasselbe Prinzip verfolgt auch Buzzer Bingo; hier drücken die Spieler jedoch nur einen Knopf, falls die Zahl auf dem eigenen Feld ist, während die Kontrahenten leer ausgehen. Beides funktioniert so auch mit Zettel und Stift, die Aufmachung auf Nintendo Switch ist jedoch nur wenig schöner. Ärgerlich ist, dass jeder Spieler durchweg die Felder der Gegner sehen kann, sodass die Spannung des Unbekannten dadurch verfällt. Das große Problem ist jedoch die Anordnung der Felder, denn während die meisten Bingo-Karten zumindest eine Reihenfolge einhalten, werden hier alle durchgemischt. Gerade in den Buzzer-Runden führt das zu Chaos, insbesondere gegen Computer-Gegner. Diese sind nämlich derart schnell, dass der Spieler nur mit Glück Punkte erhält. Zudem gibt es für das falsche Drücken auch noch Strafen. So macht das Prinzip keinen Spaß.

Langweilige Extras

Die letzten beiden Modi funktionieren etwas anders. Im Slider-Bingo darf pro Zug eine Reihe oder Zeile verschoben werden, um ein Bingo zu erzeugen. Der Clou dabei ist, dass sich die entsprechende Reihe bei jedem Spieler verschiebt; demnach kämpfen alle gegeneinander. Das funktioniert zwar, ist jedoch furchtbar langweilig. Durch den langsamen Ablauf und keinen zusätzlichen Möglichkeiten, sich Vorteile zu verschaffen, achtet jeder nur auf sein eigenes Feld und es verkommt oftmals zur Glückssache, wer gewinnt. Das ist beim normalen Bingo noch eine Grundlage, so ein Modus würde jedoch mehr als nur die Idee benötigen, um überhaupt zu fesseln.

Regelrecht merkwürdig ist Bingo Poker, in dem Spieler eine zufällige Zahl erhalten. Ist diese nicht auf dem eigenen Feld, darf sie den anderen Spielern zur Verfügung gestellt werden. Jeder kann jedoch nur drei Mal zugreifen, bevor das Glück wieder an der Reihe ist. Zwar kommt hier etwas mehr Strategie dazu, denn man plant voraus, welche Felder man benötigt und welche nicht. Da es jedoch nur möglich ist, drei Mal Zahlen von Gegnern zu schnappen, die sie möglicherweise auch für sich selbst benutzen, verkommt der Modus zu einer Warte-Partie, in der erneut nur das Glück entscheidet, wer gewinnt. Das wäre nicht so schlimm, wenn sich der Modus nicht so enorm in die Länge ziehen würde. Zudem ist die grundlegende Mechanik wieder zu simpel und langweilt selbst die leidenschaftlichsten Bingo-Fans.

Erwartungsgemäß

Optisch sieht jeder Modus gleich aus und das Spiel bewahrt zwar einen Cartoon-Stil, ist jedoch simpel genug gehalten, um das Spielgeschehen ins Zentrum zu stellen. Die Präsentation ist dennoch langweilig, auch dank der eintönigen Musik. Visuell geschieht nie etwas Spannenderes als in der Version auf echtem Papier, obwohl die Welt der Videospiele so viele Möglichkeiten bietet, selbst aus der simpelsten Idee etwas visuell Aufregendes zu gestalten. Ansonsten gab es im Test keine technischen Probleme; bei einem Spiel mit so wenig Geschehen war das jedoch zu erwarten.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

In „Bingo for Nintendo Switch“ erhalten die Spieler genau das, was sie erwarten. Die simplen Runden funktionieren, machen jedoch durch die Videospielumsetzung nicht unbedingt mehr Spaß. Die zusätzlichen Modi langweilen durch fehlende Kreativität und Vielfalt bereits nach kurzer Zeit, während die Musik durchgehend furchtbar ist. Dennoch funktioniert das Spiel und hält größtenteils ein, was es verspricht. Wer Bingo unbedingt auf einer Konsole haben muss und lokal Mitspieler findet, dürfte sich über diese Veröffentlichung freuen.

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