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Bloodstained: Curse of the Moon...

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Bloodstained: Curse of the Moon (eShop)

Die guten alten Tage von „Castlevania“ gibt es zwar dank Netflix auf den Bildschirmen zu sehen, Konami als Spieleentwickler hat die Reihe allerdings abgesägt. Deshalb war die Kickstarter-Kampagne zu „Bloodstained: Ritual of the Night“ so ein riesiger Erfolg, denn niemand geringeres als Serienschöpfer Koji Igarashi möchte einen Nachfolger zu „Castlevania: Symphony of the Night“ erschaffen. Zahlreiche Stretch-Goals wurde erreicht, unter anderem für ein Prequel Mini-Spiel, das unter dem Namen „Bloodstained: Curse of the Moon“ bei Inti Creates entstanden ist. Wir haben uns die Ode an „Castlevania III: Dracula’s Curse“ angeschaut und verraten euch, wieso dieser Retro-Trip zu den besten Spielen des Jahres gehört.

Ein Abenteure der Neuzeit

Es gibt eine Geschichte, diese wird jedoch wie zu damaligen Zeiten lediglich kurz erwähnt und steht eher abseits. Auch ohne Texte versteht jedoch jeder Spieler, dass er Bosse besiegen und Charaktere rekrutieren muss, um eine Bedrohung zu vernichten. Deshalb geht es durch klassische Level, wie im letzten NES-Teil von „Castlevania“. Direkt zu Beginn fällt die Retro-Optik auf, die den Charme des Klassiker wunderbar eingefangen hat. Obwohl die Farbgebung deutlich lebendiger ist verliebt man sich direkt in die Szenarien, die durch zahlreiche Details eine Menge Pixel-Charme versprühen. Auch die Charaktere selber sehen aus wie im Jahr 1989, hier wurde also sehr viel Wert darauf gelegt, den Spieler an genau diesen Stil zu erinnern.

Glücklicherweise passt auch die Musik in das Gesamtbild. Mysteriöse Klänge, Ohrwürmer und mehr begleiten den Spieler auf dem Weg durch die verschiedenen Ortschaften, darunter ein Schiff, Türme und mehr. Die Abwechslung ist definitiv gegeben und jeder Abschnitt fühlt sich anders an als der vorherige. Genau hier scheitern viele ähnliche Spiele, denn wo die Optik stimmt wird meist vergessen, den Spielspaß einzubringen. „Bloodstained: Curse of the Night“ weiß aber zu überzeugen.

Retro-Modern

Bereits im Auswahlbildschirm wird für jeden Spieler die richtige Erfahrung geboten. Veteranen können mit begrenzter Lebenszahl losziehen, während jeder Kontakt mit dem Feind einen Rückstoß zur Folge hat. Wem das zu klassisch und nervenaufreibend ist, darf ohne diesen Effekt und mit einer unbegrenzten Anzahl an Leben spielen. Egal für welche Methode der Spieler sich entscheidet, Spaß macht beides. Die Steuerung der Charaktere fühlt sich nämlich fantastisch an. Sprünge sind präzise, das Lauftempo nicht zu langsam und die Angriffe, egal ob mit Dolch oder Peitsche, sind kraftvoll. Man fühlt sich nie zu eingeschränkt und kann jedem Angriff ausweichen, denn die klassischen Beschränkungen werden durch die modernen Einflüsse flüssiger und dynamischer als jemals zuvor.

Insgesamt darf der Spieler vier Charaktere steuern und zwischen ihnen jederzeit wechseln, was per Knopfdruck blitzschnell geschieht. Hauptheld Zangetsu ist ausgeglichen und kämpft mit einem Schwert, während Miriam höher springen kann und eine Peitsche nutzt. Der interessanteste im Bunde ist jedoch Gebel, denn er kann keine Sekundärwaffe nutzen, wie man sie aus der „Castlevania“-Reihe kennt, sondern verwandelt sich in eine Fledermaus, um Orte zu erreichen, zu denen man nicht einfach springen kann. Diese Vielfalt sowie der blitzschnelle Wechsel erzeugen einen tollen Spielfluss, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Nach dem Ende ist vor der Herausforderung

In Sachen Inhalt ist das Spiel zwar keine Bombe, jedoch definitiv zufriedenstellend für den verlangten Preis. Nach der ein bis zwei Stunden langen Geschichte gibt es einen weiteren Modus, der die Ausgangssituation verändert und nicht nur neue Bereiche hinzufügt, sondern ein komplett neues Abschlusslevel bietet. Zudem darf man während des Abenteuers einige Entscheidungen treffen, die einen dritten Modus freischalten können, dessen Inhalt hier nicht verraten werden soll. Es gibt definitiv zahlreiche kleine Mechaniken, von denen der Spieler in einem Durchgang nicht alle bestaunen kann. Zudem dürfen sich die ganz starken an einen finalen Modus wagen, für dessen Freischaltung einige Sonderbedingungen in Kraft treten müssen. Das täuscht zwar nicht darüber hinweg, dass der Inhalt beschaulich ist, dennoch wird man einige Stunden investieren können, und auch erneute Durchläufe verlieren nicht an Reiz. Gerade die Bosse dürften einen im zweiten Modus überraschen und vor eine neue Herausforderung stellen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Die Macher haben mit „Bloodstained: Curse of the Moon“ alles richtig gemacht. Das Spiel sieht auf dem ersten Blick aus wie die alten „Castlevania“-Teile, spielt sich aber durchweg besser dank sinvoll eingesetzter Neuerungen. Die Vielfalt an Charakteren, die verschiedenen Fähigkeiten sowie eine ganze Menge freischaltbare Extras motivieren, das Abenteuer mehr als nur einmal zu absolvieren. Wer sich einen geistigen Nachfolger der alten „Castlevania“-Spiele wünscht, muss hier definitiv zuschlagen.

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