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One Piece: Pirate Warriors 3 Deluxe Edition

Die Strohhutpiraten sind endgültig auf Nintendo Switch angekommen. Bereits das zweite Spiel rund um Ruffy und seine Crew ist auf der Konsole gelandet, diesmal handelt es sich jedoch um „One Piece: Pirate Warriors 3 Deluxe Edition“, das nie zuvor auf einer Nintendo-Plattform erschienen ist. Handelt es sich hierbei um die beste portable Version, oder nur einen schlichten Port? Wir haben uns durchgeprügelt um euch zu verraten, wieso der Trip auch heute noch Spaß macht.

Die unendliche Reise

Die erste Anlaufstelle ist der Story-Modus, der es ordentlich in sich hat. In satten 22 Episoden kämpfen die Spieler sich von Shell Town über Enies Lobby bis hin zum Dressrosa Arc, während jedes wichtige Ereignis spielbar gemacht wird. Die volle Erfahrung werden jedoch nur diejenigen haben, die die Geschichte schon im Anime oder Manga verfolgt haben, denn trotz einiger sehr stark inszenierter Zwischensequenzen spielt sich das meiste in Standbildern und Dialogen ab, die man für die richtigen Videos gerne in Kauf nimmt. Leider werden sich viele über das Ende ärgern, denn dieses wurde eigens für das Spiel geschrieben. Das liegt nicht an fehlgeleiteter Kreativität, denn zum Zeitpunkt des Erscheinens war die Geschichte des Kampfes gegen Don Quichotte de Flamingo schlichtweg noch nicht auserzählt. Das ist ein kleiner Wermutstropfen, denn an den zahlreichen Kapiteln davor hat sich nichts geändert. Man rettet also das Königreich Alabastia, bekämpft den Donnergott Enel, beweist den Teamgeist im Kampf von Enies Lobby und erlebt die Tragödie im Hauptquartier der Marine.

Simpler Spaß

Spielerisch erwartet die Fans ein waschechtes „Warriors“. Man steuert einen der Helden und kämpft sich mit simplen Kombos über große Schlachtfelder voller Gegnerhorden, die wenig einstecken können. Die Kampfkunst ist weniger wichtig als die strategische Planung, denn Nebenmissionen müssen erfüllt und Basen eingenommen sowie verteidigt werden, damit der Boss des Levels konfrontiert werden kann. Besonders lobenswert ist das Missionsdesign, denn im gesamten Verlauf werden stets unterschiedliche Ziele eingebaut, sodass für Abwechslung gesorgt ist. Wirklich ärgerlich ist nur, dass man sich vor der Schlacht für einen Charakter entscheiden muss und dies nicht dynamisch im Verlauf ändern kann. Das hat aber auch einen spielerischen Grund.

Der Hilfscharakter spielt in „One Piece: Pirate Warriors 3“ eine große Rolle. Der Spieler füllt nämlich mit jedem besiegten Feind die Kizuna Rush-Leiste. Ist sie voll, wird eine Aktion eines anderen Piraten an das Ende der Kombo drangehangen, wodurch sehr viel Schaden ausgeteilt wird. Aktiviert man den Kizuna Rush ist die Truppe nicht nur stärker, auch besondere Angriffe lassen sich ausführen, durch die ein erheblicher Vorteil gewonnen wird. Der richtige Einsatz dieser Mechanik ist der Dreh- und Angelpunkt des Spieles.

Immer besser

Die Verbesserungen der Charaktere kommen simpel daher. Im Abenteuer erhält der Spieler immer wieder Münzen, die sich zur Verbesserung einiger Attribute wie Gesundheit oder Angriff nutzen lassen. Das kann per Knopfdruck automatisch geschehen oder in den Menüs manuell vergeben werden, wirklich viel Tiefe bietet das aber nicht, solange man diejenigen versorgt, mit denen man am meisten spielt. Glücklicherweise lassen sich Charaktere mit Berry, der Währung in der Welt von „One Piece“, bis auf das Level des stärksten Helden verbessern, weshalb Level-Grinding nicht so anstrengend ist wie das Sammeln der Münzen im späteren Verlauf.

All das ist wichtig, denn Sonderbedingungen bringen weitere Vorteile. Wer deshalb mit dem Abenteuer fertig ist, jedoch nicht alle Nebenaufgaben erledigt hat, darf im freien Log alle Kapitel mit allen Charakteren absolvieren. Danach steht jedoch der Traum-Log an, in dem jeder Charakter ein eigenes Spielbrett erhält. Auf jedem Feld gibt es eine Mission, und wer genug Missionen absolviert darf Kämpfe erleben, die es so in der Vorlage nicht geben könnte. Das ist eine nette Beschäftigung und hält dank der Missionsvielfalt bei Laune, jedoch wäre ein kreativerer Modus definitiv wünschenswert gewesen. Im Endeffekt spielt man nur nahezu endlos lang die Missionen, die man kennt, in anderer Konstellation.

Ein Spiel für Fans

Fans werden definitiv auf ihre Kosten kommen. Das liegt zum einen an den grafisch nicht überwältigen, dafür sehr unterschiedlichen Arenen. Viel wichtiger ist jedoch die Vielfalt der über 30 Charaktere, die sich allesamt sehr unterschiedlich spielen. Das gesamte Spielgefühl verändert sich je nach Wahl, und die Animationen sind derart detailliert, dass man komplett in die Welt der Piraten eintauchen kann. Zudem ist der Soundtrack großartig und untermalt jede Schlacht ebenso gut wie im Anime. Die japanischen Sprecher können gar keinen schlechten Job machen, lediglich die Grafik selber dürfte aufpolierter sein. Das Spiel war schon 2015 keine grafische Pracht, und ist es auch 2018 nicht. Dafür läuft alles auf Nintendo Switch sehr gut, und trotz gelegentlicher Aussetzer liegt die Bildrate meist bei 60, egal ob am TV oder unterwegs.

Der Mehrspieler-Modus ist ebenfalls ein Highlight, denn mit nur einem Joy-Con pro Spieler darf jeder mit einem Freund in die Schlacht ziehen. Die Kamera wird dabei zwar chaotisch, insgesamt macht das aber eine Menge Spaß. Lediglich die Bildrate wird dadurch gesenkt, der wahre Ärger liegt jedoch woanders. Anders als in der PlayStation 4-Version kann man nur lokal mit Freunden kämpfen, einen Online-Modus gibt es leider nicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch wenn sich seit der Erstveröffentlichung wenig geändert hat, „One Piece: Pirate Warriors 3 Deluxe Edition“ bleibt ein sehr guter Ausflug mit den Piraten. Die Missionen sind abwechslungsreich, der Spielfluss gut und die simplen Mechaniken ermöglichen es, die Vorlage zum Leben zu erwecken. Gerade die Vielfalt an Charakteren ist jedoch der große Pluspunkt, weshalb man die zahlreichen Missionen gerne erneut angeht. Lediglich einige technische Makel sowie der langwierige Traum Log werden nicht jedem gefallen. Dafür ist die Portierung auf Nintendo Switch gelungen und wird Piraten-Fans eine lange Reise garantieren.

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