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Manticore - Galaxy on Fire (eShop)

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Manticore: Galaxy on Fire (eShop)

Zwar sind Portierungen von Smartphone-Spielen auf Konsolen selten sonderlich interessant, jedoch können einige Änderungen durchaus Vorfreude erzeugen. „Manticore: Galaxy on Fire“ gibt es nämlich kostenlos für iOS- und Android-Geräten, jedoch wird man dort mit Mikrotransaktionen konfrontiert, durch die sich die Progression frustrierend gestalten kann. Die Nintendo Switch-Version entfernt diese und soll deshalb ein durchweg unterhaltsames Weltraum-Abenteuer bieten. Ob die Smartphone-Wurzeln erkennbar sind oder sich das Spiel auf der Konsole heimisch fühlt, haben wir für euch herausgefunden.

Ein langer Weg

Auf den ersten Blick scheint „Manticore: Galaxy on Fire“ alles richtig zu machen. Bereits in der ersten Mission besticht die Optik mit zahlreichen Details, einem schönen Weltraum und tollen Farben. Auch das Raumschiff steuert sich wunderbar, weshalb man schnelle Manöver ausführen kann und Feinde mit Leichtigkeit verfolgt. Auch die Anzahl an Missionen ist beachtlich und zeigt, dass man einige Zeit im Weltraum verbringen wird. Egal ob am TV oder im Handheld-Modus, das Spiel zeigt sich von seiner besten Seite.

Besonders überzeugend ist die Entfernung der Monetarisierungsmechaniken. Man muss nämlich kein echtes Geld für die Reparaturen am Raumschiff ausgeben und auch die Wartezeit wurde komplett gestrichen, weshalb man ohne Unterbrechung in die nächste Mission fliegen kann. Das ist auch alles soweit gut, jedoch ist das Spiel auch ein perfektes Beispiel dafür, dass der erste Eindruck trügen kann.

Belanglos

Die Geschichte entpuppt sich als Enttäuschung. Nach einem Anschlag tritt der Spieler der Truppe der Manticore bei, einer Gruppe von Söldnern, die die Verantwortlichen des Anschlags jagen. Obwohl alle Dialoge vertont sind, wird die Geschichte komplett spannungslos vermittelt und keiner der Charaktere wird auch nur ansatzweise interessant dargestellt. Ganz im Gegenteil, man klickt lieber die unmotiviert gesprochenen Texte weg, anstatt mehr über die Welt voller verschiedener Alienrassen herauszufinden. Es hilft auch nicht, dass die eigentlich interessanten Informationen in Dokumenten versteckt werden und man ansonsten nur von Mission zu Mission springt.

Kurze Gefechte

Das Schlimmste sind jedoch die Missionen. Anstatt große Schlachten auszutragen, wurde das Spiel so gestaltet, dass man die Aufgaben innerhalb von wenigen Minuten auf dem Smartphone beenden kann. Deshalb sind die Aufgaben einfach und bestehen meist nur daraus, Feinde abzuschießen, was nach kurzer Zeit erledigt ist. Variation oder überraschende Ereignisse sucht man ebenso vergebens wie Strategie. Man schießt einfach nur vor sich hin, und da die Gegner selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad recht dumm sind, braucht man keine Angst vor einem Fehlschlag zu haben. Lediglich Bossgegner sind schwieriger zu besiegen, jedoch nur weil sie bessere Schilde haben. Ansonsten besiegt man sie stets auf dieselbe Art, was schnell langweilig wird.

Es gibt auch andere Missionstypen, wie zum Beispiel Mutterschiffe zu beschützen. Diese stellen zwar eine Abwechslung dar. Wirklich aufregend wird es dadurch allerdings auch nicht. Die Suchaufgaben hingegen stellen den absoluten Tiefpunkt dar, denn dort fliegt man nur auf den viel zu ähnlichen Karten umher und sucht Gegenstände, um neue Schiffe zu bauen. Es nervt sehr, diese Füller-Passagen abzuarbeiten, denn sie stellen überhaupt keine Herausforderung dar.

Agile Reise

Das Fliegen selbst ist ebenfalls Standardware. Ansonsten kann man eine Ausweichrolle ausführen oder boosten, um schneller zu werden. Insgesamt ist das Fliegen viel zu simpel und man wird kaum verlieren, wenn man immer dieselbe Taktik anwendet. Dies ist besonders deshalb schade, da das Fluggefühl einem eine Menge Spaß bereitet. Trotz der simplen Mechaniken ist es unterhaltsam, durch die Trümmerfelder zu fliegen und Feinde zu jagen, doch man wird nur für wenige Minuten unterhalten.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Manticore: Galaxy on Fire“ ist ein interessantes Spiel. Die kurzen Missionen unterhalten und das Fliegen macht trotz simpler Mechaniken eine Menge Spaß. Leider sind die Missionen zu kurz und repetitiv geraten, weshalb der Smartphone-Ursprung stets offensichtlich ist. Eine langweilige Geschichte und der Mangel an Abwechslung sorgen dafür, dass man die Motivation schnell verliert. Wer diese kurzen Runden genießen kann, wird sicherlich Spaß haben. Sucht man jedoch ein vielfältiges Weltraum-Erlebnis, macht sich die Enttäuschung nach einigen Minuten breit.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von Monty
    Monty 03.06.2018, 11:43
    Ich kann mir vorstellen, dass Spiel irgendwann in einem Sale einzutüten, um es dann beim Pendeln häppchenweise durchzuspielen.