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The Trail: Frontier Challenge...

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The Trail: Frontier Challenge (eShop)

Peter Molyneux ist berühmt-berüchtigt. Bei seinen Spielen weiß man nie, was man bekommt. Manche sind wirklich erstklassig, andere dagegen litten unter zu großen Versprechen des Spieledesigners. Das plötzliche Auftauchen von „The Trail: Frontier Challenge” lässt für das Abenteuer letzteres vermuten. Doch unser Review zeigt, dass man damit falsch liegt!

Pionier

Mit dem Boot in ein fremdes Land übersetzen, notdürftige Klamotten besorgen und einen einfachen Rucksack umschnallen: So startet das Abenteuer in „The Trail: Frontier Challenge” ganz klein und wird zunehmend größer. Doch der Einstieg ergibt sowohl aus Sicht des Gameplays als auch der Story Sinn. Man fängt ein komplett neues Leben an, Hab und Gut ist noch knapp, und auch das Wissen muss man sich erst aneignen, denn bisher war man noch in Muttis Obhut, wie man im Laufe des Spiels auf unterhaltsame Weise feststellen wird.

Automatik-Antrieb

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, und hat man seinen selbsterstellten Pionier per Joystick zu diesem animiert, läuft er schnurstracks von alleine den vorgegebenen Weg entlang. Man kann zwar sprinten, doch das zerrt an der Ausdauer. Konzentrieren sollte man sich auf die Ressourcen, die man am Wegesrand entdeckt. Hierbei reicht es, in die grobe Richtung zu schauen, damit der Gegenstand markiert wird, und einen Knopfdruck später hat man ihn im Rucksack. Ein wenig später kommen noch Aktivitäten wie Bäume fällen und Tiere jagen hinzu, doch diese sind ebenfalls sehr simpel gestrickt. Auf den ersten Blick mag dieses simple Spielprinzip langweilig wirken. Doch diese entspannte Spielweise ist eine gelungene Abwechslung von der ganzen Action. Vor allem sind die Landschaften außerordentlich schön und sehr abwechslungsreich gestaltet. Da gleicht noch nicht mal eine Wiese der anderen. So kann man auch einfach mal die Natur genießen und dennoch vorankommen. Man ist auch nie alleine unterwegs, sondern sieht sowohl unterwegs als auch bei den Zwischenstopps andere Pioniere, denen man schon an der Kleidung ansieht, ob sie die Reise gerade erst gestartet haben oder schon gut vorangekommen sind. Auf diese Weise hat man stets das Gefühl, wirklich in einer lebendigen Welt unterwegs zu sein, die noch zu entdecken ist.

Gepäck

Ein elementares Element ist die Verwaltung des Rucksacks. Nicht nur, dass Überlast sich auf den Pionier auswirkt, auch der Platz will gut genutzt sein. Dabei liegen die Objekte physikalisch korrekt im Rucksack. Man muss schon ordentlich sortieren, um auch die kleinen Lücken zu füllen. Übertreibt man es, dann purzelt eben etwas oben heraus. Spaßiger könnte Inventar-Management wirklich nicht sein, auch wenn ab und an kleine Ruckler zu ungewollt herumfliegenden Gegenständen führen. Was man mit den Ressourcen anstellt, legen die eigenen Fähigkeiten fest. Dank eines tollen Skillbaums mit fünf groben Kategorien und einigen Möglichkeiten innerhalb dieser kann man seine Kleidung selbst schneidern, Äxte herstellen und mehr. Wer sich spezialisiert, muss sich aber keine Sorgen machen, denn dank des unterhaltsam gestalteten Warentausches am Ende jeder Etappe sowie bei ab und an vorbeischauenden Händlern kann man mit etwas Glück und Geduld alles Fehlende nachkaufen.

Sesshaft

Eines der großen Ziele, für das man schon einige Stunden Spielzeit investieren muss, ist ein Eigenheim in der Stadt. Das Besondere daran ist, dass andere Spieler ebenfalls in die gleiche Stadt einziehen. Dabei muss man dann leider auf eine gute Verteilung bei den Spezialisierungen sowie auf viel Aktivität hoffen, denn die Entwicklung der Stadt alleine voranzutreiben, ist äußerst mühselig. Und natürlich zieht man trotz des Eigenheims immer wieder weiter los. Zum einen wollen neue Ressourcen heran geschafft werden, zum anderen ist es noch nicht das Ende der Reise und vor allem nicht das letzte große Ziel.

Weitergehen

Sehr motivierend ist die Art, wie das Spiel einem die Ziele mitteilt. Die größeren von ihnen sind von Anfang an bekannt, doch der Weg dorthin ist lang. Daher bekommt man immer wieder neue Zwischenziele geboten, die stets als kleines Teilstück der großen Ziele betrachtet werden können. Deren Erledigung bringt nicht nur ein wenig mehr Kohle in die Geldbörse, sondern liefert etappenweise eben auch die eigentlichen Gründe, warum man diese Reise überhaupt erst angetreten ist. Nette Kleinigkeiten wie ein Brief von der Mutter, den man selbst mit „Mach dir keine Sorgen!“ und „Ich mache, was mir gefällt!“ beantworten kann, sorgen für ein wenig mehr Abwechslung.

Kantig hübsch

Viele Spiele, die auf eine recht kantige Optik mit wenig Polygonen setzen, wandern auf einem schmalen grad zwischen „hässlich“ und „stylisch“. „The Trail: Frontier Challenge” kann man jedoch in letztere Kategorie einordnen. Ein paar tolle Ideen sorgen dafür, dass es sich von anderen Spielen mit diesem Stil abhebt. Tolle Hintergrundbilder befeuern den Willen, dem Pfad immer weiter zu folgen, um in unbekannte Gefilde vorzudringen. Dazu tragen auch die vielen unterschiedlichen und toll designten Settings bei, die fast nahtlos ineinander übergehen. Ob man gerade durch Nadelwälder oder über verschneite Hügel wandert, man ist oft sehr froh darüber, dass das Spiel einem die Laufarbeit abnimmt, damit man die Reise genießen kann. Doch leider wird der Genuss von häufigen Rucklern getrübt, die sogar das Wechseln der Tabs im Menü erschweren können.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Man kann zwar kaum konkrete Gründe nennen, aber irgendwie kann man sich der Faszination von „The Trail: Frontier Challenge” nicht entziehen. Auf den Pfaden zu wandern, ist zwar prinzipiell simpel gestrickt, doch das Drumherum will gut durchdacht sein. Nur wenn man mit Bedacht seine Ressourcen nutzt, wird man gut vorankommen. Das erste große Ziel, sich in der Stadt niederzulassen, steht und fällt dann aber leider mit der Aktivität anderer Mitspieler. Leider trüben die häufigen Ruckler den Eindruck, obwohl das gemächliche Spielprinzip dies gerade noch verzeihen kann.

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