Spiele • Switch

Scribblenauts Showdown

Scribblenauts Showdown

Nach unserer Preview zu „Scribblenauts Showdown” steht das Spiel jetzt in unserem Testlabor bereit. Wie viel Spaß das Spiel letztlich macht und ob der Sandbox-Modus den Titel herausreißt, zeigt die folgende Review.

Karten-Brettspiel

Eine Geschichte oder zusammenhängende Level gibt es in „Scribblenauts Showdown” nicht mehr. Viel mehr dreht sich alles um den Showdown-Modus und die dazugehörigen Minispiele. Ersteres ist eine Art Brettspiel auf dem man sich zu viert nacheinander bewegen kann. Dafür werden Karten ausgespielt, die ein Minispiel beinhalten. Der Gewinner davon darf dann entweder eine bestimmte Anzahl an Felder nach vorne gehen, mehrere Karten ziehen oder der Verlierer geht wieder Felder zurück. Zudem gibt es auch Karten mit einem sofortigen Effekt, wie „alle Spieler treffen sich in der Mitte“ oder „die Karten werden neu gemischt“. Dadurch ergibt sich auf dem Papier ein recht taktisches Spiel, bei dem man genau überlegen muss, welche Karten man wann spielt. Nach einigen Runden zeigen sich dann aber schon die besten Taktiken, um möglichst schnell ein Spiel zu beenden. Dazu kommt, dass die Länge der Spielrunden lediglich die Anzahl der Feldern, die man gehen muss, beeinflusst und nicht die Map selbst. Dadurch fehlt ein wenig die optische Abwechslung. 

Teils miserable Bewegungssteuerung

Das große Problem, wodurch sich der Showdown-Modus in die Länge zieht, sind die Minispiele. Denn diese kann man immer nur zu zweit spielen, was vor allem auch in Familien zu einem Problem werden könnte, wenn die Kinder manchmal mehrere Minuten warten müssen. Die insgesamt 27 Minispiele sind in zwei Kategorien unterteilt: Rasant und Wort. In der ersten Kategorie geht es stets um Geschwindigkeit. Dafür nutzt man auf Switch fast immer Bewegungssteuerung, die eher schlecht als recht funktioniert. Oft ist es völliger Zufall, bei wem die Bewegungen besser erkannt werden. Da wäre zumindest eine optionale Knopfsteuerung, die auf den anderen Konsolen so umgesetzt wurde, wünschenswert gewesen. Wenn aber mal die Steuerung funktioniert, dann sind die Minispiele nett, aber kaum eins davon wird man länger als zwei bis drei Mal spielen wollen.

Wortgewandt

Die zweite Kategorie hat weitaus mehr mit „Scribblenauts” zu tun. Vor jeder Runde entscheidet ein Roulette, was für Wörter man nehmen kann. Das können zum Beispiel Kriterien sein, wie „ein Wort mit dem Anfangsbuchstaben X“ oder „ein Gegenstand aus Metall“. Je nach Minispiel haben diese Wörter dann noch einen weiteren Zweck, den sie erfüllen müssen, wie beispielsweise „der Gegenstand sollte möglichst klein oder möglichst groß sein“. Hat man beides erfüllt, dann entscheidet das Spiel, wie gut die Wahl war, wodurch das Minispiel für einen dann meist einfacher oder auch schwerer werden kann. Im ersten Moment könnte man ja denken, dass man so möglichst kreative oder auch witzige Antworten machen kann, aber leider wird durch das Bewertungssystem, wenn man gewinnen möchte, die Kreativität eingeschränkt. Hat man erst einmal das perfekte Wort für das jeweilige Spiel in der jeweiligen Kategorie gefunden, dann wird man von diesem auch nicht mehr abweichen. Das nimmt ein wenig den Spaß aus der ganzen Sache, aber trotzdem bleiben die Wort-Minispiele auch durch ihre manchmal etwas komplexeren Spielideen die Highlights unter den Spielchen. 

Rätsel-Welten

Der dritte Spielmodus dürfte jedem Fan von „Scribblenauts” bekannt sein. Im Sandbox-Modus hat man acht Welten, wovon man fünf nacheinander freikaufen muss, zur Verfügung, die allesamt zehn Herausforderungen für Starites beherbergen. Mit der Sternen-Währung kann man sich dann nicht nur Level sondern auch Objekte freischalten, die man vorher nicht eingeben konnte. Hier ist auch schon das erste große Problem. Wieso wird der Spieler in einem Spiel, das auf Freiheit und Kreativität beruht, in genau dieser eingeschränkt? Es sind zwar insgesamt nur 40 Objekte, aber es fühlt sich einfach merkwürdig an. Der Wortschatz hat aber insgesamt auch stark abgenommen und viele Wörter führen noch öfter zum gleichen Objekt. Manchmal fehlen auch allgegenwärtige Gegenstände, wie zum Beispiel „Pflaster”. Aber immerhin kann man jederzeit ein „wärmesuchendes Geschoss” herbei beschwören. An dieser Stelle sollte auch das Eingeben von Wörtern erwähnt werden. Dies macht man über ein Ring-Menü, das man mit dem linken Analogstick steuert und dann immer vier Buchstaben per Face-Buttons auswählen kann. Das ist anfangs sehr umständlich, aber man kann sich sehr schnell daran gewöhnen. Zudem sind zwar die Adjektive im Spiel vorhanden, aber wir haben in den Sandbox-Leveln nicht ein einziges Mal diese benötigt, was ein wenig Schade ist.

Sowieso sind die zehn Aufgaben in jeder Welt sehr einfach gestrickt. Das war zwar schon immer so, aber hier reicht fast immer ein bestimmtes Objekt oder eine Interaktion mit einem Objekt, um die Mission zu lösen. Da hätte definitiv mehr drin sein müssen. Nach spätestens ein bis zwei Stunden hat man wirklich alles gesehen und auch diesen Modus ohne jeglichen Wiederspielwert durchgespielt. Immerhin kann man alle Sandbox-Level mit einem Freund im Koop bestreiten, was durchaus Spaß machen kann.

Immerhin was zum Freischalten

Hat man alles einmal gesehen gibt es nur noch zwei Sachen, die einen bei Laune halten: die freischaltbaren Charaktere und die freischaltbaren Outfits für den eigenen Scribblenaut. Denn man ist dieses Mal nicht mehr eingeschränkt und kann nur mit Maxwell spielen. Gleich 60 verschiedene Figuren haben es ins Spiel geschafft und 56 davon muss man zunächst durch unterschiedliche Aufgaben rund um alle drei Modi freischalten. Es wird zwar kaum jemanden motivieren, dafür alles gezielt zu machen, aber es ist immer wieder schön zu sehen, wenn man beim normalen Spielen wieder etwas freigeschaltet hat. Die Outfits für den eigenen Scribblenaut, wovon man 15 gleichzeitig speichern kann, schaltet man mit den Starites frei, die man für alles mögliche bekommt. Auch das wird nicht viele lange am Ball halten, aber es ist gut zu wissen, dass man wenigstens kleinere Sachen zum Freischalten hat.

Charme in jedem Pixel

Das beste am Spiel, wie auch schon bei jedem Teil der Reihe, ist der unglaubliche Charme. Die Charaktere sind allesamt putzig und liebenswert. Dazu kommt einfach der Absurditätsfaktor, wenn man die verrücktesten Wörter in den Minispielen verwendet, um sich zum Beispiel gegenseitig zu bekriegen. Man kann auf jeden Fall davon ausgehen, dass unter den Spielern gelacht, aber auch geflucht wird. Lediglich der Soundtrack geht einem sehr schnell auf die Nerven, da er immer wieder das gleichförmige Gedudel ist, das man von der Reihe kennt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Insgesamt ist „Scribblenauts Showdown” schon spaßig, bleibt aber hinter dem zurück, was es hätte sein können. Die Minispiele schwanken stark in ihrer Qualität und sind unverständlicherweise immer nur zu zweit spielbar. Auch die Rätsel im Sandbox-Modus werden nur bedingt an den Fernseher fesseln. Das, was das Spiel bietet, ist nicht schlecht, aber einfach viel zu wenig, um mehr als einen kurzen Nachmittag zu begeistern.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.