Was würde jeder vernünftige Mensch machen, wenn der Teufel einem das Bier stiehlt? Richtig, den Arm des Dämonen abhacken, sich diesen annähen und direkt in die Hölle steigen, um in rasanter Geschwindigkeit zahlreiche Hindernisparcours zu absolvieren. Wer diese Einstellung nicht hat, sollte dringend einen Blick auf „SEUM: Speedruners from Hell“ werfen, das nicht nur durch seine abstruse Geschichte unterhält, sondern auch durch ein rasantes Gameplay, das extrem motiviert.

Mirror's DOOM

In „SEUM: Speedrunners from Hell“ muss der Spieler in der Hölle über 100 Level bestreiten, die aus Hindernisläufen bestehen. Man springt also von Plattform zu Plattform, sammelt Power-ups ein, um zu fliegen oder die Geschwindigkeit zu erhöhen, und schießt mit seiner dämonischen Hand Feuerbälle ab, um Schalter zu betätigen. Das Ziel ist immer dasselbe, nämlich ein Portal zu erreichen, doch wer zu langsam ist, muss einen erneuten Versuch starten. Besonders wird das auch, da das Spiel auf den ersten Blick wie ein Klon der alten „DOOM“-Spiele aussieht. Dadurch vermischt sich der Nostalgie-Faktor mit einem rasanten Gameplay, bei dem man immer mehr dazulernt, um jedes Hindernis zu überwinden.

Wunderbares Spielgefühl

Durch das tolle Leveldesign wird man schrittweise an die verschiedenen Mechaniken herangeführt, damit ein starker Spielfluss entsteht. Es gibt nie mehr als ein neues Element pro Level, wodurch man sich meist voll auf die Geschwindigkeit konzentrieren kann. Anfangs ist gerade der Sprung noch gewöhnungsbedürftig, da dieser einem leicht verzögert erscheint. Nach den ersten Ebenen hat man sich aber daran gewöhnt und hat enormen Spaß, selber Tricks herauszufinden, um schneller ans Ziel zu gelangen. Das Hauptabenteuer kann auch durch eine solide Länge überzeugen, gerade da die späteren Ebenen sehr fordernd werden. Das Pacing ist aber nahezu perfekt, sodass man bis auf wenige Aufnahmen nie vor einem unüberwindbaren Parcours steht. Lediglich wenn neue Power-ups eingeführt werden, muss man erst ein Gefühl für diese finden. 

Genug zu tun

Dank der Updates auf anderen Plattformen braucht man nach dem Finale noch nicht aufhören. Es gibt dann noch zusätzliche Level, die alle erlernten Fähigkeiten erfordern. Auch ein gesonderter Speedrun-Modus, den man durch zusätzliche Optionen erschweren kann, ist ein netter Bonus. Hier spielt man gleich mehrere Level hintereinander, um neue Rekorde aufzustellen. Besonders spannend ist der Endlos-Modus, der immer wieder für kurze Runden motiviert. Allzu lange verbringt man seine Zeit aber nicht damit, da die Routen nicht so fein ausgearbeitet sind wie im Hauptspiel. Wer zudem Bierdosen sammelt, wird mit Bonus-Leveln belohnt. Es gibt also zahlreiche Gründe, die gemeisterten Level immer wieder zu wiederholen. Hinzu kommt der Charme des Spiels, denn der Teufel sowie der lächerlich harte Held lassen zahlreiche Sprüche von sich, die zum Schmunzeln einladen.

Eine tadellose Portierung

Optisch ist die Anlehnung an die frühen Shooter ein wahrer Genuss. Durch modernere Effekte sehen diese Szenen noch lebendiger aus, vor allem dank der schönen Effekte. Deshalb darf man aber auch nicht zu viel Abwechslung erwarten, denn die Hintergründe sehen fast immer gleich aus. Erstklassig ist die Bildrate, die permanent hoch ist und somit den Spielfluss nie stört. Die Ladezeiten könnten zwar einen Tacken kürzer sein, doch innerhalb der Level läuft der Neustart rasant ab. Die Musik ist passenderweise auch im Metal- und Rock-Stil abgehalten, was definitiv zur Anlehnung an „DOOM“ passt.