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Rally Racers (eShop)

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Rally Racers (eShop)

Während der eine oder andere noch immer auf die unserer Meinung nach längst überfällige Ankündigung von „Diddy Kong’s Racing“ für Switch wartet, stößt man bei seiner Suche nach einer Alternative im eShop auf „Rally Racers“. Warum der Fun Racer aus dem Hause West Coast Games allerdings nur bedingt als Ersatz herhalten kann, wollen wir euch nun in unserer Review erzählen.

Quest-Modus

„Rally Racers“ beginnt zunächst mit einer Ernüchterung, da der Fun Racer keinen Mehrspielermodus hat. Stattdessen möchte das Spiel mit einem umfangreichen Quest-Modus all diejenigen an den heimischen Bildschirm fesseln, die an „Diddy Kong Racing“ & Co. vor allem die Einzelabenteuer geliebt haben.

Im Quest-Modus bekommt man dabei zunächst eine kleine Einführung, bevor man in die Rennen geschickt wird. Das eigene Kart ist dabei grundsätzlich ein Zweisitzer: Vorne sitzt einer von acht menschlichen Fahrern und dahinter einer von acht tierischen Begleitern. Zu jedem der acht Fahrer bekommt man zwar eine Information, wo dessen „Fähigkeiten“ liegen, eine Übersicht über die Stärken und Schwächen des Fahrers kann man aber nicht einsehen. Dadurch wird die Fahrerauswahl im Endeffekt zu einer reinen Sympathie-Wahl reduziert. Die Wahl der tierischen Begleiter hat zumindest noch die Transparenz, dass man über den tatsächlichen Effekt des Begleiters informiert wird, immerhin verbessert sich je nach Wahl beispielsweise die Stuntpunktzahl oder die Anzahl der erhaltenen Münzen.

Aufträge³

Bei jedem der nun anstehenden Rennen gibt es drei Aufträge, die man erfüllen muss. Die Aufträge sind unterteilt in Platzierungen, Stunt-Punkte und gesammelte Orangen. Um das nächste Rennen beginnen zu können, ist eine Mindestanzahl in allen drei Kategorien zu erreichen. Wer allerdings alle Diamanten und Goldmünzen als Siegprämien ergattern möchte, muss versuchen, das vorgegebene Maximum zu erreichen. Das muss man jedoch nicht gleichzeitig in einem Rennen machen, sondern kann das Erreichen der Ziele auf mehrere Versuche verteilen. Gerade beim Sammeln aller Orangen ist man schon dankbar dafür, dass man bei jedem nachfolgenden Rennen nur noch die noch nicht gesammelten Orangen auf einer Strecke finden muss.

Im Endeffekt findet man sich nach der Wahl des Kurses mit seinem Auto und seinem Fahrerduo auf der Rennstrecke wieder. Wälder, Strände, Winterlandschaften, Berge, Vulkangebirge – was das Kursangebot angeht, wandelt man hier auf dem bekannten Weg, ohne großartige Experimente zu wagen. Das ist allerdings nicht unbedingt schlecht, weil man damit auch wirklich weiß, was man erwarten kann. Die Strecken haben dann auch fantastische Namen wie Pilz-Windung, Ballon-Jackpot oder Dino-Grube erhalten. Nicht jedes Rennen findet allerdings auf einer gesonderten Strecke statt, in der Regel werden Strecken auch mehrmals durch andere Abzweigungen recycelt. Was sich nicht unbedingt positiv anhört, führt aber zu einer recht großen Anzahl an Rennen.

Waffeneinsatz

Im Rennen selbst wird man genretypisch versuchen, durch das Einsammeln und den Einsatz von Waffen eine möglichst gute Platzierung zu erhalten. „Rally Racers“ unterscheidet dabei zwischen Primär- und Sekundärwaffen, denen jeweils eine eigene Taste zugeordnet ist, und das stellt sich schon beim ersten Rennen als gute Entscheidung heraus. Mit Kanone, Frostgeschütz und Laser schießt man beispielsweise die vor einem liegenden Fahrer ab, Zeitbomben und Schilde dienen dagegen dem Schutz vor den zurückliegenden Fahrern. Überall sind zudem kleine und große Rampen zu finden, die man für Stunts benutzen kann. Mit möglichst langen und abwechslungsreichen Stunts bekommt man nicht nur die dringend benötigten Stunt-Punkte, sondern füllt auch die Tankanzeige für den Turbo auf.

Zwar hat man das Gefühl, dass man viele der Spielelemente auch schon aus anderen Genrevertretern kennt, allerdings funktioniert das Ganze hier sehr gut. Wenn man mal vom Pfad abkommt, liegt es in der Regel an einem eigenen Fahrfehler, einem gegnerischen Geschoss oder der Suche nach den mehr oder weniger versteckten Orangen. Zwischen den normalen Rennen muss man auch immer wieder versuchen, den bösen Zauberer Droggs und seine Geister in Verfolgungsrennen gegen die Zeit zu fangen, was zusätzlich etwas Abwechslung in das Spielgeschehen bringt.

Werkstatt

Am Ende eines Rennens erhält man für die erbrachten Leistungen Diamanten und Münzen, die man in das Freischalten der acht Fahrer, acht Begleiter, fünf Fahrzeuge investieren kann. Bei den Fahrzeugen kann man das Handling, die Höchstgeschwindigkeit, die Beschleunigung, die Stunt-Geschwindigkeit und die Turbo-Kapazität tunen. Wer möchte, kann auch den Lack seines favorisierten Fahrzeugs ändern. Diese Anpassungsmöglichkeiten sind eine ganz nette Angelegenheit und geben dem Spiel tatsächlich einen gewissen Mehrwert.

Technik

Sowohl grafisch als auch akustisch ist „Rally Racers“ sehr schlicht gehalten, dafür läuft das Spiel aber auch flüssig. Der grobe Cartoon-Look fängt die Einfachheit der Grafik allerdings weitestgehend, wodurch man nie das Problem hat, wirklich etwas zu verpassen. Zudem haben sich die Entwickler schon Mühe gegeben, abseits der Strecke den einen oder anderen Hingucker wie ein Dinosaurierskelett oder einen Lavafluss zu platzieren. Nichtdestotrotz ist es natürlich ein recht simples Konstrukt mit dem einen oder anderen Grafikfehler, zudem hat man irgendwann das Gefühl, alles schon einmal auf vorherigen Kursen gesehen zu haben, und auch die Melodien plätschern etwas dahin. Die Steuerung ist dagegen kinderleicht zu erlernen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Rally Racers“ ist ein sehr einfach gestricktes Abenteuer mit einem ordentlichen Spielumfang, dem eines fehlt: ein Mehrspielermodus. Zumindest ein Offline-Modus wäre wünschenswert, nein sogar notwendig gewesen. Der Quest-Modus ist dafür mit den unterschiedlichen Aufträgen eine gelungene Möglichkeit, den einzelnen Spieler am Ball zu halten, gerade das Sammeln der Orangen sei noch einmal erwähnt. Natürlich ist es trotzdem kein wirklicher „Mario Kart“-Konkurrent, allerdings macht das Spiel auch viel richtig und dazu zählt besonders der kurzfristige Spielspaß.

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