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Vesta (eShop)

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Vesta (eShop)

Ein Videospiel um das Thema „Mädchen und ihr mechanischer Beschützer“ aufzubauen, ist nun wirklich keine innovative Idee. Trotzdem fällt es sehr schwierig, viele gelungene Videospiele mit diesem thematischen Hintergrund aufzuzählen. Warum sollte man das nicht ändern, mag man bei den Jungs und Mädels von FinalBoss Games gedacht haben, als die Idee zu „Vesta“ entstanden ist. Wir haben einen Blick auf das menschlich-mechanische Abenteuer geworfen und wollen euch nun davon in unserer Review berichten. 

Geschichte

In einer postapokalyptischen Welt lebt das junge Mädchen Vesta in einem Labyrinth unter den Ruinen einer einst prächtigen Stadt. Alleine ist sie allerdings nicht, denn sie hat mit BOT einen mechanischen Freund, der ihr mit DROID zudem einen starken Roboter an die Seite stellt. Zusammen können sie in dieser unfreundlichen Welt überleben und einen Weg zurück an die Oberfläche finden. Die Geschichte wird in einem Comicstrip erzählt, was vom Erzählstil recht ansprechend ist, allerdings springt bei der Geschichte der letzte Funke nicht über und das Schicksal von Vesta bleibt einem weitestgehend gleichgültig.

Vesta und DROID

Um den Weg durch die Labyrinthe zu finden, kann man Vesta und DROID durch eben selbige bewegen, wobei man per Knopfdruck zwischen dem jungen Mädchen und dem starken Roboter wechselt. Vesta ist klein und flink, wodurch sie durch Rohre und in jede kleinste Ecke kommt. Allerdings ist sie auch äußerst schwach und stirbt bei Kontakt mit Wachrobotern, -drohnen oder giftigen Flüssigkeiten. DROID ist hingegen sehr stark und verfügt außerdem über eine durchschlagskräftige Distanzwaffe. Dafür ist der Roboter aber im Gegensatz zu Vesta nicht in der Lage, Energie aufzunehmen. Dies ist aber notwendig, um die mechanischen Ausgänge zu öffnen, mit denen man aus den jeweiligen Labyrinthen entkommen kann. Irgendwie hat man dabei ständig das Gefühl, dass man diese Art der Kombination von Fähigkeiten bereits mehr als einmal erlebt hat.

Zudem wird das Wechseln zwischen Vesta und DROID schnell zur Routine. So läuft man mit Vesta auf der Suche nach neuen Energiequellen und dem Ausgang durch die Labyrinthe und wechselt, sobald man auf einen Gegner trifft, kurzer Hand zu DROID. Dieser beschießt seinen Gegner, wodurch er gelähmt wird und zudem etwas Energie fallen lässt. Die Energie sammelt man nun mit Vesta auf und setzt seinen Weg anschließend fort. Gesammelte Energie staut man nun in auf dem Weg zu findenden Gegenständen, wodurch sich beispielsweise neue Türen öffnen lassen. Natürlich sind auf diese Art und Weise allerhand Rätsel möglich, allerdings bleibt das Ganze schrecklich langweilig. Selbst die zahlreichen Hindernisse, wie versinkende Bodenplatten, wissen nur bedingt zu überzeugen. An den Witz eines „Sphinx und die verfluchte Mumie“ reichen die Rätsel nicht heran.

Gefahren des Charaktertausches

Zudem birgt jeder Wechsel zwischen Vesta und DROID das Problem, dass der andere Charakter wirklich an seinem letzten Platz verharrt und damit schnell zum Ziel von Gegnern wird. Ungewollte Bildschirmtode sind daher vorprogrammiert, wenn man seine Wartepositionen nicht durchdacht wählt. Schön ist die Tatsache, dass der Schwierigkeitsgrad der Labyrinthe mit zunehmendem Spielverlauf etwas anzieht, allerdings sollten erfahrene Spieler mit „Vesta“ nahezu keine Probleme haben. Überzeugend gestalten sich auch die Bosskämpfe, bei denen eine taktische Überlegung notwendig ist, um aus ihnen als Sieger hervorzugehen. Wer trotz aller Kritik doch seinen Spaß an dem etwas verbrauchten Thema gefunden hat, freut sich zudem darüber, dass man innerhalb jedes Labyrinths Sammelobjekte finden kann, wodurch sich der Widerspielwert etwas erhöht.

Technik

Der gewählte Grafikstil ist vielleicht zweckmäßig, allerdings dürfte er nur wenigen wirklich zusagen, was daran liegt, dass er überhaupt nicht zum Thema passt. Die Darstellung der Charaktere, allen voran Vesta selbst, harmoniert nicht mit der Atmosphäre einer hoffnungslosen, postapokalyptischen Welt. Aber auch die Präsentation der immer ähnlich aufgebauten Labyrinthe reißen einen nicht vom Hocker, von der musikalischen Untermalung, bei der einzig einige Geräusche von arbeitenden Maschinen und Robotern im Gedächtnis bleiben, einmal abgesehen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Vesta“ ist eines der Spiele, die sowohl spielerisch als auch technisch einen ordentlichen Eindruck machen, aber es nicht schaffen, den letzten Funken überspringen zu lassen. Und gerade dieser letzte Funke ist es, der am Ende fehlt, damit man die ganzen Rätsel wirklich auch erleben möchte. Somit bleibt das Spiel leider im grauen Mittelmaß stecken, was nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.

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