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InnerSpace (eShop)

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InnerSpace (eShop)

Spiele, die eher einen meditativen Ansatz haben, gibt es auf anderen Plattformen schon länger und haben mit „Journey” oder „Abzû” bereits grandiose Ableger. Jetzt erscheint auch für Nintendo Switch mit „InnerSpace” ein Titel, der ebenfalls mit einem sehr beruhigenden Gameplay passend zur Jahreszeit die Dinge etwas langsamer angehen lässt. Ob es dem Entwickler geglückt ist, zeigt der folgende Test.

Den Demi-Göttern auf der Spur

In „InnerSpace” übernimmt man die Rolle eines Kartographen, der im sogenannten Inverse in einer fliegenden Maschinen durch eine verlassene Zivilisation fliegt. Diese basiert auf die Windkraft, die von den Demi-Göttern verwendet wurde, um eine Gesellschaft nach ihren Idealen zu erschaffen. Mittlerweile sind die Demi-Götter nur noch eine Legende und die Orte Ruinen. Jetzt durchfliegt man Jahrtausende später diese und erkundet das Inverse mit der einzigen anderen Person, die sich der Archäologe nennt.

Die Geschichte ist insgesamt zwar nicht ganz so abstrakt gestaltet wie bei ähnlichen Spielen, da es viele Textboxen gibt und auch ständig Hintergrundinformationen gegeben werden, trotzdem werden nur die wenigsten wirklich alles verstehen. Das liegt daran, dass die Erzählstruktur weiterhin sehr fragmentiert ist und man jede Ecke der Welten erkunden muss, um auch alles zu finden. Am Ende sind die Geschehnisse auch nicht unbedingt interessant.

Orientierungslos

Auch spielerisch wird man nicht mit dem interessantesten Gameplay konfrontiert. Denn man befindet sich stets in einem Gleiter, den man nach und nach mit neuen Funktionen ausstatten kann. Die Hauptaufgabe ist es, einen Weg aus den Ruinen der alten Zivilisation zu finden, und dabei trifft man auch auf die Demi-Götter aus den Legenden. Dafür muss man Unteraufgaben lösen, die in jedem Level anders sind. Leider bleibt das Spiel ziemlich vage bei dem, was man nun wie genau machen muss, wodurch man fast die ganze Zeit nur ausprobieren und lange suchen muss, bis man es endlich geschafft hat. Dazu kann man Relikte und Windkraft finden, die zusammen wichtig sind, um neue Funktionen freizuschalten, die man dringendst braucht, um weiterzukommen. Das Spiel sagt einem aber nicht, dass man diese Funktionen braucht, weshalb man auch einfach mal eine Stunde lang sinnlos durch die Welt fliegt, ohne zu wissen, was man machen muss.

Eine Geduldsprobe

Insgesamt macht das Herumsuchen einfach nicht genug Spaß, um lange bei Laune zu halten. Das Fliegen durch eine alte, verwirrende Zivilisation, bei der man nicht weiß, wo oben und wo unten ist, ist nichts, was viele an der ersten Stelle ihrer Checkliste für ein spaßiges Spiel stehen haben. Wäre die Wegfindung, wie in anderen Spielen mit einem ähnlichen meditativen Ansatz, nicht ganz so vage gewesen, dann hätte man hier zwei bis drei Stunden durchaus abtauchen können. In dieser Form aber wird „InnerSpace” zu einer Geduldsprobe.

Miserable Umsetzung

Aber das alles könnte man noch verkraften, wenn das Spiel auf Switch wenigstens einigermaßen gut spielbar wäre. Denn die Technik lässt einiges zu wünschen übrig. Die angepeilten 30 FPS werden nur in den seltensten Fällen erreicht. Teilweise wird es durch Framerate-Einbrüche und einer wackelnden Kamera sogar so hektisch, dass man die Kontrolle über das Spiel komplett verliert. Die Optik ist an sich auch stark heruntergeschraubt und wartet im Handheld-Modus ohne große Details auf. Die Umgebungen wirken sehr steril und bis auf ein paar Lichter oder Farben scheint alles gleich. Am Fernseher werden fast alle Objekte, wenn man genau hinschaut, zudem transparent dargestellt, um anscheinend Leistung zu sparen, was für ein sehr unsauberes Bild sorgt. Einzig der meditative Soundtrack kann ein wenig überzeugen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer bei „InnerSpace” auf ein Meisterwerk ala „Journey” gehofft hat, der wird bitter enttäuscht. Die viel zu wirre Welt mit noch unverständlicheren Aufgaben lädt kaum zum Erkunden ein. Dazu kommt, dass die Technik auf Nintendo Switch so sehr versagt, dass man regelmäßig die Kontrolle verliert. Es dauert also noch ein bisschen, bis Fans von meditativen Abenteuern auf Nintendo Switch zufrieden sein werden.

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