Trotz des schon umfangreichen eShop-Angebots erscheinen immer noch einige Indie-Spiele für Switch auch noch als Retail-Versionen. Noch ist deren Anzahl zwar überschaubar, allerdings dürfte man nicht unbedingt jedes der Spiele jedem Gamer bekannt sein. Deswegen haben wir uns vorgenommen, euch in den nächsten Wochen einige der Spiele vorzustellen.
Schlag um Schlag
Den Anfang macht „3D Minigolf“ aus dem Hause Markt + Technik, das auch für die PlayStation 4 erhältlich ist. Das Sportspiel hat es schon vor der ersten Bahn nicht einfach, immerhin ist mit „Infinite Golf“ bereits ein sehr gutes Minigolf-Spiel für Switch erhältlich. Und tatsächlich hat dieser Genrevertreter mit leichten Startschwierigkeiten zu kämpfen. So hat der Titel insgesamt lediglich drei Minigolfplätze mit den Locations im Park, am Strand und auf dem Camping-Platz, die jeweils 18 Bahnen bieten. Rein rechnerisch warten somit 54 Bahnen darauf, bespielt zu werden. Außerdem gibt es noch drei Bahnen im Switch-exklusiven Szenario Schlaraffenland. Wirklich umfangreich ist das Spiel damit nicht, allerdings kann man auch nicht von zu geringem Spielumfang sprechen. Die Bahnen sind aber zumindest sehr abwechslungsreich und warten mit Hindernissen, wie Bodenwellen, Röhren, Fenstern, Hügeln und Labyrinthen, auf.
Dagegen schaut man bei der Anzahl der Spielmodi doch schon etwas in die Röhre: Mit dem Turnier- und dem Challenge-Modus stehen lediglich zwei Spielmodi zur Verfügung. Das Herzstück von „3D Minigolf“ ist der besagte Turnier-Modus, bei dem man eine der Locations entweder mit neun oder 18 Löchern gegen Computergegner oder lokal gegen drei Freunde spielen kann, wofür rein auf dem Papier ein dritter Spielmodus herhält, nämlich der Mehrspielermodus. Die Spieler sind dabei, wie beim richtigen Minigolf, bei jeder Bahn nacheinander an der Reihe. Zusätzlich gibt es noch einen Challenge-Modus, bei dem man eine Bahn mit einer gewissen Anzahl an Schlägen abschließen muss. Einen großen Mehrwert hat der Challenge-Modus allerdings nicht, da es wirklich bei der Herausforderung Anzahl an Schlägen bleibt.
„Es lebe der Sport!“
Anders als in vielen anderen Minigolf-Spielen wird „3D Minigolf“ lediglich aus der First Person-Perspektive bestritten. Mit dem vollständigen Wegfall der Third Person-Perspektive entfällt natürlich auch die Notwendigkeit, irgendwelche Charaktere für das Sportspiel zu erstellen. Damit spielt man ausschließlich sich selbst, was allerdings etwas schade ist, da der virtuelle Minigolfplatz doch von skurrilen Sportlern und auch Minigolfbahnen lebt. Schließlich könnte man die Bahnen selbst, mit Ausnahme der drei Bahnen im Schlaraffenland, auf jeder normalen Outdoor-Minigolf-Anlage finden.
Das Spielen selbst ist relativ einfach gehalten: ein kurzer Blick von oben auf die aktuellen Bahn – leider ist die Kameraperspektive und die Zoomfunktionen nur sehr begrenzt variabel –, dann die Bestimmung von Schlagrichtung sowie -stärke und der abschließende Abschlag. Dann folgt die Kamera dem Ball und wenn dieser in die Nähe des Loches kommt, wird alles in Zeitlupe dargestellt. Zwar ist dies alles andere als eine große Präsentation, aber es genügt zumindest, damit man für das Absolvieren der drei beziehungsweise vier Turniere am Ball bleibt. Nach jedem Loch bekommt man noch die aktuelle Rangliste angezeigt, wobei man gerade auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad die Computergegner mit einem großem Abstand hinter sich lässt.
Technik
Zu den kleineren bis mittelschweren spielerischen Kritikpunkten kommt aber auch die grafische und akustische Präsentation. Grafisch setzt man auf den schon erwähnten Realismus, allerdings wirkt „3D Minigolf“ dadurch eher wie eine graue Maus als wie ein würdiger Herausforderer für „Infinite Golf“. Zudem ist die musikalische Untermalung quasi nicht vorhanden, wenn man von einigen wenigen Publikumsreaktionen auf erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Schläge absieht. Zumindest die Steuerung funktioniert und man hat sehr schnell das Einmaleins des Minigolf-Sports verinnerlicht.
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