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LEGO Marvel Super Heroes 2

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LEGO Marvel Super Heroes 2

Während in den Kinos aktuell immer noch die Justice League von DC mehr oder weniger erfolgreich das Böse bekämpfen, stellen sich auf den Heimkonsolen die Superhelden von Marvel einem neuen Bösewicht entgegen. Natürlich haben wir uns ebenfalls in den Kampf gestürzt und wollen euch nun davon im Rahmen unserer Review erzählen.

Geschichte

Kang der Eroberer hat sich die Erde als sein nächstes Ziel zur Eroberung ausgesucht. Die Guardians of the Galaxy geraten durch einen Evakuierungsauftrag in das Fadenkreuz des Oberbösewichts und eine Jagd durch Raum und Zeit beginnt. Die Geschichte ist zwar kein großer Wurf, allerdings ist sie grundsolide und zwischendurch hat man immer wieder das positive Gefühl, an „LEGO: The Movie“ erinnert zu werden.

Reise durch Raum und Zeit

Während die Reise durch Raum und Zeit einen neuen geschichtlichen Hintergrund für das Handeln im aktuellen LEGO-Abenteuer gibt, bleibt spielerisch zum Glück alles beim Bewährten. Für diejenigen, die noch keinen Kontakt mit einem der zahlreichen LEGO-Videospiele hatten: Eine kleine Truppe aus zwei bis fünf Marvel-Superhelden kämpft sich gegen eine feindliche Übermacht, muss währenddessen Menschen retten, Fahrzeuge, Waffen oder mechanische Geräte reparieren und die aktuellen Pläne von Kang dem Eroberer durchkreuzen. Was sich erst einmal wie ein x-beliebiges Superhelden-Spiel von überschaubarer Qualität anhört, wird dadurch interessant, dass man alles, was aus der bekannten LEGO-Struktur gebaut ist, zerstören kann. 

Zum einen führt die herrlich wilde Zerstörungsorgie zu jeder Menge Studs, der amtlich anerkannten Währung im LEGO-Universum. Zum anderen kann man aus den LEGO-Bausteinen neue Gebäude, Fahrzeuge, Waffen, Schalter oder sonstige Mechaniken bauen, die man für das Weiterkommen in dem jeweiligen Level benötigt. Immer wieder wird man positiv erstaunt sein, welche Gerätschaften die kleinen Marvel-Superhelden zusammenbauen, um ein Problem, wie eine Feuerwand, oder eine Gefahr, wie einen riesigen Roboter, auszuschalten. Doch zum Glück beschränkt sich das Spielprinzip trotzdem nicht nur auf das Abreißen und Aufbauen der Spielwelt. 

(Neue) Superhelden braucht das Land

Alle Superhelden haben nämlich bestimmte Fähigkeiten, die sie einsetzen müssen, um Kang zu stoppen. Wer schon einmal ein LEGO-Abenteuer gespielt hat, wird beispielsweise die Haftminen, mit denen sich silbernes Metall zerstören lässt, und den Hitzestrahl, mit dem man goldenes Metall schmelzen kann, kennen. Serientypisch hat jeder Superheld mindestens eine besondere Fähigkeit, allerdings sind in den über 20 Levels viele Geheimnisse in Form der bekannten LEGO-Bauteile oder Personen in Not versteckt, die sich nicht im ersten Durchgang erspielen lassen. Der Grund dafür ist einfach: Der Geschichtsmodus gibt die Superhelden, mit denen man eine Mission bestreiten muss, vor. Erst im Freien Spiel kann man seine Kämpferriege selbst zusammenstellen, allerdings sollte man die verdienten Studs vor dem nochmaligen Spielen schon in das Freispielen der fast 200 Superhelden und Bösewichte investieren. So bleibt das Spiel langfristig fesselnd. Während das Spielkonzept somit weitestgehend bekannt sein dürfte, ist einer der interessantesten Fakten wohl, dass den Avengers in „Super Heroes 2“ erfrischender Weise nicht die übermächtige Bedeutung zukommt. Während man im ersten Abenteuer vor allem mit Captain America und Iron Man durch die Gegend gezogen ist, werden diesmal auch Charaktere der zweiten Marvel-Reihe, darunter Captain Marvel oder She-Hulk, in den Kampf ziehen.

Vom Müllplanet Sakaar in den Wilden Westen

Auch beim Aufbau der Spielwelten geht man kein Risiko ein und präsentiert das Konzept „Offene Oberwelt - lineare Spielwelten“, das gerade deswegen so beliebt ist, weil sich in der offenen Oberwelt zusätzlich immer kleinere Rettungs-, Transport- oder Rennmissionen verstecken, für deren Abschluss man zusätzliche Charaktere oder rosa oder goldene Steine bekommt. Bei den Spielwelten präsentiert sich „LEGO Marvel: Super Heroes 2“ als eine Tüte aus Gemischtem. Aus dem aktuellen Kinofilm „Thor: Tag der Entscheidung“ hat es beispielsweise der Müllplanet Sakaar, der vom verrückten Diktator Grandmaster regiert wird, in das Spiel geschafft. Der Wilde Westen oder das Alte Ägypten hätten dagegen auch aus „LEGO: The Movie“ stammen können. Die Mischung der Spielwelten passt natürlich ideal zur Reise durch Raum und Zeit und macht gleichzeitig wieder Lust darauf, einen der letzten Kinofilme noch einmal zu gucken.

Ganz gleich wie positiv das Spielkonzept mal wieder herüberkommt, neu ist bei „LEGO Marvel: Super Heroes 2“ leider nur wenig. Die aktivierbare Hilfsfunktion dürfte selbst von jungen Spielern nur im absoluten Ausnahmefall benutzt werden, dafür ist der allgemeine Schwierigkeitsgrad einfach  zu niedrig. Der Kampfmodus für themenbezogene Herausforderungen und die Battle Arenas mit den Spielvarianten Farbdominanz und Infinity-Steine können nur kurzfristig an den Bildschirm fesseln. Eigentlich bewirkt diese Modus-Ergänzung sowieso, dass man sich eher die Frage stellt, wann man die Geschichte beim ersten LEGO-Abenteuer im 4-Spieler-Kooperationsmodus spielen kann. Zu zweit macht es natürlich doppelt so viel Spaß, aber man hat nun selbst die Frage in den Raum gestellt, wie viel Spaß es zu viert machen würde.

Technik

Während die Spielwelten schon als besonders abwechslungsreich gelobt worden sind, greift beim restlichen Spiel der bekannte LEGO-Charme und Spielwitz. Die Superhelden und Bösewichte haben immer einen coolen Spruch auf den Lippen, meist mit einer dazugehörigen witzigen Mimik. Die Situationskomik während der Zwischensequenzen ist mittlerweile legendär. Leider passen nicht alle Sprecher bei der deutschen Synchronisation zu ihren Charakteren. Besonders bei Waschbär Rocket hat man das Gefühl, dass man hier den falschen Sprecher für die Rolle des streitsüchtigen Fellbündels ausgewählt hat. Ansonsten ist die musikalische Untermalung allerdings mal wieder von hoher Qualität.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Seit einigen Wochen ist das neue LEGO-Abenteuer für Switch erhältlich und liefert auch diesmal die gewohnte Qualität ab. Auch „LEGO Marvel: Super Heroes 2“ macht wieder jede Menge Spaß und bietet genügend Herausforderungen, um kooperativ stundenlang im Schatten des Weihnachtsbaumes gegen Kang den Eroberer zu kämpfen. Trotzdem spürt man langsam, dass die LEGO-Abenteuer durchaus die eine oder andere neue Idee vertragen könnten und sei es nur eine Erweiterung der Spieleranzahl im Geschichtsmodus von zwei auf vier.

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