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RiME

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RiME

Eigentlich hätte „RiME“ exklusiv für die PlayStation 4 erscheinen sollen, wurde dann aber doch noch zum Multiplattform-Titel. Dennoch mussten sich Nintendo Switch-Besitzer länger gedulden, um in die malerische Welt des Spiels eintauchen zu können. Dass diese Geduld nun mit massiven technischen Problemen bestraft wird, dürfte bei vielen Spielern auf enorme Enttäuschung stoßen.

Umsonst gewartet

Auf dem Zettel hatte dabei alles gepasst: „RiME“ verspricht eine dichte Atmosphäre, verzichtet auf Action-Feuerwerk und spielt seine audiovisuelle Stärke dafür in ruhigen, persönlichen Momenten aus. Trotz technischer Probleme war „RiME“ ein Spiel, das Vorlagen wie „Journey“ stellenweise extrem nah kommen konnte. Ein Spiel, das wie geschaffen für die Nintendo Switch-Konsole schien, auf der auch experimentierfreudige Titel großen Anklang finden. Dennoch stand die Portierung von Anfang an unter keinem guten Stern und wurde immer wieder verschoben. Der Grund hierfür zeigt sich nun im fertigen Spiel, das technisch an zahlreichen Problemen leidet.

Gerade diejenigen, die aufgrund des Handheld-Modus extra auf die Switch-Fassung gewartet haben, werden frustriert sein. Auflösung und Texturen sind auf dem Switch-Bildschirm unscharf, das Spiel kommt immer wieder ins Stocken. Bei aufwendigen Sequenzen, beispielsweise als eine Brücke einstürzt, bricht die Bildrate in den unteren Zehner-Bereich ein. Auch die PlayStation 4-Fassung hatte bereits mit technischen Problemen zu kämpfen. Auf Switch sind diese aber so präsent, dass man sie nicht ignorieren kann. Sogar in den Bild-stärksten Momenten und Schlüsselsequenzen von „RiME“ kommt es zu massiven Einbrüchen der Bildrate, sodass man regelrecht aus dem Spiel herausgerissen wird. Die dichte Atmosphäre, die „RiME“ auszeichnet, kommt auf Switch daher nur selten bis gar nicht zustande. Das ist wahnsinnig schade, denn während der fantastische Soundtrack auf bewegende Momente hinarbeitet, verfolgt man auf dem Bildschirm einen Stop Motion-Film, um es überspitzt darzustellen. Auch im TV-Modus verhält es sich nicht viel besser. Immerhin wird das Spiel nicht derart verwaschen und unscharf wie im Handheld-Modus dargestellt. Allerdings kommt es auch hier immer wieder zum Erliegen der Bildrate. 

Eine emotionale Geschichte

Dass diese Probleme alles andere in den Schatten stellen, ist unglaublich ärgerlich, denn, wie Anfangs erwähnt, hat „RiME“ eigentlich eine Menge zu bieten, angefangen bei der Geschichte, über die man nur das Nötigste erzählen möchte, um nichts vorweg zu nehmen. Als kleiner Junge wird man auf einer Insel angespült, auf der sich ein großer Turm vor einem in den Himmel erstreckt. Schnell trifft man auf einen kleinen Fuchs, der von nun an ein treuer Begleiter ist, während man die Insel und ihre Rätsel erkundet. Viel mehr sollte auch schon gar nicht zu der Geschichte gesagt werden, denn „RiME“ bietet eine wundervolle, emotional geladene Story, die vor allem zum Ende hin für feuchte Augen sorgen wird. Natürlich ist vieles davon sehr manipulativ durch den Soundtrack und die gezeigten Szenen, aber wenn man sich auf solche emotionale Sachen einstellen kann, dann wird man durchaus von dem Spiel überzeugt.

Schlauchige Rätsel

Im Kontrast steht da ein wenig das Gameplay, das doch etwas konventioneller daherkommt. Im Grunde hat man es mit einem linearen Rätsel-Abenteuer zu tun, wobei die Rätsel meist sehr ähnlich sind, sich aber immerhin im Detail leicht unterscheiden. Dabei bedient sich Tequila Works typischen Elementen, wie Schiebe-, Schalter- und Licht-Rätseln, die man so schon in anderen Spielen gesehen hat. Dennoch fällt dies kaum störend auf, da man trotz der gewohnten Kost immer Spaß dabei hat.

Atemberaubend

Wer „RiME“ spielt, dem muss klar sein, dass man nicht viel mehr macht, als ein Rätsel nach dem anderen zu lösen. Allerdings stört dies nicht mehr als bei anderen Spielen, die ganz klar als Vorbild dienten. Gerade bei der atemberaubenden Architektur und den Umgebungen glänzt das Spiel. Die gesamte Insel mit ihrem Öl-Gemälde-Look sieht einfach wunderschön aus und muss sich auch vor Design-Meistern, wie Team Ico oder thatgamecompany, nicht verstecken. Die Welt wirkt einfach von Anfang bis Ende sehr stimmig, auch wenn sie vielleicht nicht ganz zusammenhängend ist, was aber auch seine Gründe hat.

Sammelbares mit Sinn

Hat man „RiME“ einmal durchgespielt, ist der Anreiz, es erneut zu spielen, aufgrund der Natur eines Rätselspiels und den bereits bekannten Lösungen recht gering. Mit Sammelgegenständen möchte man dem entgegenwirken. So gibt es mehrere Dutzend Gegenstände, die von Emblemen über Musik-Muscheln bis hin zu Spielzeugen reichen. Tatsächlich haben diese Gegenstände alle auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Bewandtnis, die wir nicht verraten wollen. Dadurch bekommt man einen Drang zu wissen, was die verschiedenen sammelbaren Items am Ende bewirken. Inwiefern man aber davon tatsächlich motiviert wird, die doch eintönigen Rätsel erneut zu lösen, hängt wohl davon ab, welchem Spielertyp man angehört.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Es ist eine Schande, dass „RiME“ auf Nintendo Switch derart technisch verhunzt ist, denn das zugrunde liegende Spiel ist aufgrund seiner dichten Atmosphäre eine einzigartige Erfahrung. Wer „RiME“ nachholen möchte, der greift daher lieber auf einer anderen Plattform zu. Dort ist das Spiel zwar technisch auch nicht perfekt, allerdings kann man sich hier tatsächlich auf das Spiel einlassen und in seiner Welt versinken.

Bisher gibt es elf Kommentare

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  • Avatar von Karltoffel
    Karltoffel 14.11.2017, 19:16
    Damit sind endlich die "Hätte ich doch mal auf die Switch-Version gewartet"-Gedanken endlich verflogen.

    Eigentlich schade, denn das Spiel ist (auf der PS4) großartig und auf die in Spanien erscheinenden Collector's Edition hatte ich auch schon ein Auge geworfen.
  • Avatar von Taurin
    Taurin 14.11.2017, 11:39
    Hab mich leider für die xbox one version entschieden und nicht für die pc fassung. Auch da läuft das Spiel alles andere als Rund. Verzichtet lieber auf das Spiel, ist den ärger nicht wert
  • Avatar von Garo
    Garo 14.11.2017, 01:05
    Ich hab's auf PC ohne technische Probleme gespielt und fand's nur okay. Das offensichtlich schlauchige Design scheint einfach ständig durch die Atmosphäre, die das Spiel versucht zu erzeugen durch und nimmt dem ganzen schon ziemlich den Spaß. 7/10 ohne technische Probleme.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 14.11.2017, 00:51
    schade... :(
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 13.11.2017, 23:39
    puh dagegen ist der Doom port ja echt mega (der ja wirklich als "echt gut" bezeichnet wird .. was mir etwas Angst macht)

    vor allem hat der Entwickler es geschafft aus 4,2gb (One) -> 7,5gb zu machen ^^

    also wartet lieber auf patches oder gebt es wie Sony einfach auf ... gibt ja genügend gutes Zeugs auf Switch
  • Avatar von KaiserGaius
    KaiserGaius 13.11.2017, 22:03
    Habe auf die Switch Version gewartet und werde noch etwas länger warten, in der Hoffnung dass das Spiel, auf irgendeinem Wege, doch noch spielbar gemacht wird.
  • Avatar von Poys
    Poys 13.11.2017, 21:56
    Wäre es zur selben Zeit gekommen wäre ohne Fps einbrüche hätte ich die 45€ bezahlt. Allerdings bekomme ich das Spiel für 15€ auf Instant Gaming für den Pc und ohne Fps probleme. Daher ist mir die Switch Version vollkommend egal und sie hätten sich diese sparen können.
  • Avatar von Parker
    Parker 13.11.2017, 21:56
    Hm, vielleicht schau ich mir doch mal ein Video der Switch Version an, oder lass es einfach drauf an kommen.
    Bin bei sowas nicht sonderlich empfindlich [emoji848]

    Dank dir auf jeden Fall für die Info
  • Avatar von Piroggi
    Piroggi 13.11.2017, 21:55
    Schade aber Danke für die Ehrliche Wertung
  • Avatar von Alex
    Alex 13.11.2017, 21:26
    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Ist das Ruckeln, in ‘nem Rahmen der „patchbar“ ist, oder kann man davon ausgehen, dass das Spiel auch in 3 Monaten noch scheiße läuft?

    Hatte mich eigentlich sehr auf das Spiel gefreut und bislang eisern jedes Video & jeden Spoiler vermieden...
    Die Entwickler haben sich jetzt noch einem AMA auf Reddit zur Switch-Version geäußert. Wie man herauslesen kann, kommt das Problem vom generellen Aufbau des Spiels. Deswegen kam es auch auf der PS4 schon zu Problemen. Für die Switch hat man einige Gebiete sogar extra umgebaut, damit es besser läuft, weshalb es sich auch so verspätet hat. Unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass man es auf der Switch noch deutlich besser zum laufen bekommt.
  • Avatar von Parker
    Parker 13.11.2017, 21:16
    Ist das Ruckeln, in ‘nem Rahmen der „patchbar“ ist, oder kann man davon ausgehen, dass das Spiel auch in 3 Monaten noch scheiße läuft?

    Hatte mich eigentlich sehr auf das Spiel gefreut und bislang eisern jedes Video & jeden Spoiler vermieden...