Der eShop von Nintendo Switch ist gut gefüllt und es fällt zunehmend schwer, sich die Perlen herauszupicken. Ein Spiel, das auf jeden Fall ins Auge sticht, ist „Phantom Trigger“. Schon allein die Spielbeschreibung macht neugierig: ein „Neon Slasher“ mit RPG- und Rogue-Elementen. Was man sich darunter nun vorstellen kann, klärt unser Test.
Ein ganz normaler Tag?
Das Spiel eröffnet mit einer alltäglichen Szene, wie sie in vielen Haushalten vorkommt. Stan, der Hauptcharakter des Spiels, und seine Frau plauschen bei einem Kaffee in der Küche, als der Ehemann plötzlich zusammenbricht. Schwuppdiwupp landet Stan als Outsider in einem völlig anderen, bizarr anmutenden Universum. Bewaffnet mit einem Schwert, das Stan von einem Baum bekam, stürzt man sich in das Abenteuer. Was verrückt klingt, ist es auch, was jedoch nicht bedeutet, dass es schlecht ist. Gerade der im Spielverlauf wechselnde Plot zwischen den Welten und die Frage, wo sich die ganze Outsider-Sache abspielt, motiviert zum Weiterspielen.
Die neue Rolle
Als Outsider muss man sich mithilfe des besagten Schwertes durch visuell eindrucksvolle und einzigartige Level durchkämpfen. Dabei geht es in der Draufsicht in bekannter Hack- & Slash-Manier durch die düsteren Abschnitte. Das Spielgeschehen beginnt wirklich spaßig. Der Mix aus Dash, der einem schneller vorrücken lässt, dem Schwertschwung und der Peitsche zum Heranziehen der Widersacher, zusammen mit dem coolen Klang der Klinge lassen einen direkt in die Rolle des Outsiders schlüpfen. Während der Attacken kommt es stets darauf an, seine Gegner zu studieren, da sie sich allesamt anders verhalten und man jeweils die richtigen Angriffe und Ausweichmanöver parat haben muss. Das Angriffsrepertoire ist dabei zwar übersichtlich, aber man hat immer das Gefühl der vollen Kontrolle, was in einem Spiel dieser Art extrem wichtig ist. Zur Frustration kommt es leider in den Abschnitten, in denen man eine bestimmte Anzahl an Gegnern erledigen muss. Jene kann man nämlich nicht verlassen und ist somit dem Kampf ausgeliefert, was nicht selten zum Tod führt.
Eingangs erwähnte ich RPG-Elemente, die es so, wenn auch stark reduziert, tatsächlich gibt. Sämtliche Waffen lassen sich nämlich durch die bloße Nutzung aufleveln. So ergeben sich nach und nach immer neue Combos, die das Gameplay ordentlich erweitern.
Apropos: Erweitert wird das Spielgeschehen auch mit kleineren Puzzleeinlagen. Da dürfen munter große Blöcke bewegt oder Schalter aktiviert werden – nichts Atemberaubendes also.
Langweilig wie der Alltag?
Was sich zunächst gut anfühlte, wird im Spielverlauf recht schnell geschwächt. Zu repetitiv sind ganz einfach die Typen an Feinden, die Waffenkombinationen und die Level. Ermüdung tritt hier spätestens nach einer guten Stunde auf. Die Bosskämpfe sind dabei die Leuchtturmspitze im sonst so träge werdenden Gameplay. Jene sind jeweils einzigartig und vor allem herausfordernd. Letzteres gerade weil man die Endgegner nicht mit bereits erlernten Attacken niederstreckt, wie es ja in vielen Spielen der Fall ist. Vielmehr gilt es herauszufinden, auf welche Art man der hässlichen Fratze zu Leibe rückt.
Abseits dieser Mankos bietet „Phantom Trigger“ wie erwähnt eine motivierende Story, zu der sich eine durchweg gut inszenierte, düstere Atmosphäre gesellt. Zu dieser trägt auch der wirklich gute Soundtrack bei, der am besten über Kopfhörer genossen werden sollte.
Wer das Spiel im Koop erleben möchte, kann dies jederzeit dank zweitem Joy-Con tun. Darüber hinaus bietet der Arena-Modus nach Abschluss der Story eine weitere Herausforderung, gesetzt dem Fall, man hatte genug Geduld, den Hauptmodus zu absolvieren.
Bisher gibt es vier Kommentare
Brauchen Spieler Bestätigung in dem was sie gut finden, in ihrem Geschmack? Wollen sie keinen Fehler machen und sich "geschmacks-verirren"?