Nach der einen oder anderen Verschiebung ist „Sine Mora EX“ mittlerweile auch für Switch erhältlich. Nachdem Release im eShop ist das sidescrollende Shoot’em Up aus dem Hause Grasshopper Manufacture seit dem 10. Oktober dank THQ Nordic auch im Handel erhältlich. Grund genug einen Blick auf das Spiel zu werfen und euch kurz vorzustellen. Also angeschnallt, rein ins Cockpit und auf in ein spannendes Abenteuer durch die Zeit.
Reise durch Raum und Zeit
Dass „Sine Mora EX“ nicht irgendein beliebiges Shoot’em Up unter vielen sein möchte, bemerkt man schon nach einigen Momenten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Genre-Vertretern möchte man nämlich eine umfangreiche Geschichte in englischer Sprache und mit deutschen Untertiteln erzählen. Selbige ist derartig komplex und ineinander greifend, dass sie den Umfang eines gewöhnlichen Reviews sprengen würde. Um es aber irgendwie auf den Punkt zu bringen: Die Geschichte, die auf mehreren Zeitlinien spielt und auch Zeitreisen berücksichtigt, dreht sich rund um zwei Königreiche, die sich im Krieg befinden. Wie die Geschichte beginnt, in welche Richtung sie geht und welches Ende sie hat, wird man im Laufe des Abenteuers erfahren. Enden hat das Spiel dabei, je nach Schwierigkeitsgrad, übrigens verschiedene. Ein dranbleiben und erneutes Versuchen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad lohnt sich demnach.
Gegen die Zeit
Bei der Geschichte hört die Zeitreiseidee allerdings nicht auf. Die Piloten, die man immer abwechselnd spielt, können nämlich nicht nur schießen, sondern auch die Zeit für einen kurzen Moment verlangsamen. Selbiges ist gerade dann äußerst nützlich wenn man einem wahren Kugelhagel ausweichen muss. Aber das ist noch nicht alles, da die klassische Lebensanzeige der Vergangenheit angehört. Stattdessen gibt es einen Timer der gnadenlos auf Null herunterzählt. Wer einen Gegner abschießt, gewinnt etwas Zeit und wendet das drohende Ende kurzzeitig ab. Wer dagegen selbst getroffen wird, verliert etwas Zeit. Dadurch muss man immer die Waage halten zwischen Angreifen und Ausweichen. Kombiniert wir das Ganze mit den üblichen Power, beispielsweise für eine stärkere Schusskraft oder Bonuspunkten, und einer Angriffsdrohne. Wem selbiges noch nicht ausreicht, der freut sich über mehr als 50 mögliche Waffenkombinationen, die man ausprobieren und einsetzen kann.
Alle Bosse dieser Welt
Natürlich sind auch bei „Sine Mora EX“ die Bosse das Highlight jeder der Welten, zu denen beispielsweise die Insel von Bokumono oder die futuristische Stadt Tira zählen. Die Bosse sind nicht nur gigantisch, sondern verändern im Kampf über mehrere Phasen nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Angriffsmuster. Langeweile kommt dabei nie auf. Natürlich hat man irgendwann den Dreh raus wie man das Feuern und die Zeitverlangsamung zum Ausweichen richtig kombinieren muss, allerdings hat „Sine Mora EX“ dafür ja nicht nur einen Schwierigkeitsgrad. Außerdem sind die abwechslungsreichen Umgebungen ein Fest für das Auge, wobei vor allem die Passagen im und über dem Wasser explizit zu nennen sind.
EX-Version
„Sine Mora” hat den Zusatz „EX“ bekommen weil einige Neuerungen im Vergleich zum Original Einzug gehalten haben. Wichtigste Neuerung ist der kooperative Story-Modus, bei dem ein Spieler die Kontrolle über den Kampfflieger und einer über die Angriffsdrohne übernimmt. Selbiges macht den Story-Modus eine Spur einfacher. Die Erweiterungen im Bereich der Spielmodi können uns dagegen nicht aus den Latschen hauen: Arcade-Modus, Punktejagd, und Boss-Training begeistern höchstens eingefleischte Shoot’em Up-Fans und Highscorejäger, einen echten Mehrwert bringen sie für den normalen Videospieler aber leider nicht. Etwas anders verhält es sich mit dem Spielmodi Herausforderung, der einem knackige Challenges vorsetzt. Außerdem kann der Versus-Modus mit den Spielvarianten Rennen, Panzer und Dodgeball kurzzeitig punkten. Auch eine Handvoll Erfolge können erspielt werden.
Technik
Technisch macht „Sine Mora EX“ trotz des fortgeschrittenen Alters des Originals schon im Epilog einen wirklich sehr guten Eindruck. Sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund tobt die Luftschlacht und man hat ständig das Gefühl, dass irgendetwas passiert. Dieses „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl wird im Handheldmodus noch eine Spur intensiver. Über die Darstellung der tollen und abwechslungsreichen Spielwelten hatten wir ja bereits einige Worte verloren. Die Musik vom japanischen Komponisten und Musikproduzenten Akira Yamaoka, der unter anderem für die melodische Untermalung der „Silent Hill“-Reihe zuständig war, gerät dabei schon fast in den Hintergrund. Trotzdem ist diese alles andere als Durchschnitt, aber „Sine Mora EX“ ist nun einmal mehr ein optisches als ein akustisches Erlebnis.
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