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Tumblestone (eShop)

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Tumblestone (eShop)

Irgendetwas kann sich wahrscheinlich jeder unter dem frei übersetzten Begriff „Stolperstein“ vorstellen. „Tumblestone“, so der Originaltitel des Spiels, erschien bereits im Sommer letzten Jahres unter anderem für die PlayStation 4 und mischte das Puzzle-Genre so richtig auf. Im Zuge der großen Portierungs-Welle erschien der Stolperstein nun auch für Switch. Wir wollen euch verraten, warum das Spiel auch heute noch einen Blick wert ist.

Ein Magen aus Stein

Der Hunger treibt Kartoffel-Cleopatra dazu, ihr Heim zu verlassen und sich auf den Weg zum Caeser-Salat zu machen. Leider liegen überall Tumblestones im Weg, die sie wegräumen muss, um ihr Ziel zu erreichen und ihren Hunger stillen zu können. Natürlich werden ihr auf dem Weg zahlreiche kulinarische Persönlichkeiten begegnen. – Auch wenn ein Puzzle-Spiel nicht unbedingt einen Hintergrund benötigt, ist diese Quatsch-Geschichte nett zu verfolgen und wird charmant in Form von comichaften Zwischenbildern erzählt und ist zudem noch für den einen oder anderen Schmunzler gut.

1, 2 oder 3

Puzzle-Spiele basieren in der Regel auf einem von zwei grundlegenden Spielkonzepten: Entweder fügt man einen Spielgegenstand auf dem Puzzlefeld hinzu oder man entfernt einen Spielgegenstand auf dem Puzzlefeld. „Tumblestone“ hält sich an letztgenanntes Spielkonzept. In einem genretypischen senkrechten Schacht befinden sich am oberen Rand in mehreren Spalten bunte Quadrate, die titelgebenden Tumblestones. Um sie komplett vom Spielfeld zu entfernen, muss man immer drei Steine der gleichen Farbe nacheinander auswählen. Natürlich gibt es dabei eine Einschränkung – so dürfen immer nur die untersten Quadrate einer Spalte gewählt werden. Wurde einer der Steine, beispielsweise ein grüner, ausgewählt, verschwindet er direkt vom Puzzlefeld, was den Vorteil hat, dass man den nachgelagerten Stein direkt im Anschluss bespielen kann. Selbiges ist gerade dann von Vorteil, wenn es ein Stein in der gleichen Farbe ist und man ansonsten in keiner Spalte mehr einen Stein in der entsprechenden Farbe hat. Wurden drei Quadrate der gleiche Farbe gewählt, beginnt die Auswahl von Neuem und man kann versuchen, Steine einer anderen Farbe abzubauen bis alle Steine auf dem Spielfeld entfernt wurden.

Rauchen der Köpfe

Was zunächst höchst einfach klingt, stellt sich schon bald als höchst kniffliges Unterfangen heraus. Wer die höher liegenden Steine bei seinen Abbauarbeiten nicht im Blick hat, wird schnell in eine Sackgasse laufen, weil irgendwann keine Dreier-Kombinationen mehr möglich sind. Das kann man am besten mit Mah-Jongg vergleichen, wo auch schon einmal keine Pärchen mehr gebildet werden können, weil ein benötigter Stein durch einen anderen verdeckt wird und dieser Stein ebenfalls nicht aufgelöst werden kann, weil auch sein Stein durch einen anderen Stein nicht gespielt werden kann. Dead End wäre wahrscheinlich eine passende Bezeichnung. Was dann passiert, ist von Spielmodus zu Spielmodus unterschiedlich. Im Story-Modus bleibt einem nicht anderes übrig, als mittels eines Knopfdrucks die Stufe neu zu spielen, was besonders ärgerlich ist, wenn diese beispielsweise über drei Runden geht und man in der dritten Runde scheitert. Da eine Runde höchstens wenige Minuten lang ist, fällt der Frust allerdings sehr gering aus. Noch spannender wird das Spiel übrigens durch besondere Steine wie Regenbogensteine oder auch Felsen, welche man erst einmal verschwinden lassen muss, um an die darüber liegenden Steine zu gelangen.

Abseits der Geschichte

Damit sich trotzdem nicht jedes Spiel gleich spielt, hat man sich einiges an Gedanken gemacht und dem Spiel gleich diverse unterschiedliche Spielmodi spendiert. Beim Herzschlagmodus bewegen sich die farbigen Steine Schritt für Schritt auf das untere Spielfeldende zu. Nur wer schnell agiert und dabei gleichzeitig die nächsten Kombinationen im Blick hat, wird für längere Zeit auf dem Spielfeld überleben. Wer dagegen eine falsche Kombination wählt, dem kommen die Reihen zur Bestrafung gleich einen großen Schritt entgegen. Beim Marathon-Modus wird man dagegen damit konfrontiert, dass einige der farbigen Quadrate hinter einem durchsichtigen Glas verborgen sind. Wer alle Steine unterhalb der Glasscheibe entfernt, bewirkt, dass die Glasscheibe sich etwas nach oben schiebt. Wer für eine Kombination einen Stein aus der Glasscheibe verwendet, wird sehen, wie die Steinreihe eine Reihe nach unten rutscht. Wirklich schlimm ist das nicht, was allerdings nicht auf die Konsequenzen zutrifft, wenn man eine falsche Dreier-Kombination bildet. Dann rutscht das Glas nämlich eine Reihe nach unten, was die Kombination von Steinen sichtlich erschwert. Wer sich bei der Geschichte gut schlägt, schaltet zudem Endlospuzzle frei, bei denen man sich zusätzlichen Herausforderungen stellen muss. Zu guter Letzt gibt es noch einige Quests, wie das Erreichen von 150 Punkten im Herzschlag-Modus oder das Heben des Glas im Marathon-Modus.

Einsam, viersam, gemeinsam

Natürlich darf auch ein Mehrspieler-Modus in einem Puzzle-Spiel nicht fehlen. Bis zu vier Spieler dürfen lokal oder online in drei unterschiedlichen Modi antreten, wobei fehlende Spieler auch durch Bots aufgefüllt werden können. Hier kommt es natürlich in allen Modi auf Geschwindigkeit an, wobei sie sich nicht so stark unterscheiden wie im Einzelspieler-Modus, was dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch tut. Man bedenke an dieser Stelle: Bei Tetris ist man damals auch immer nur im gleichen Modus gegeneinander angetreten, und trotzdem hatte man für unzählige Runden Spaß. Bei „Tumblestone“ ist es da nicht anders: Das Spielprinzip hat jeder nach wenigen Sekunden verstanden, nach wenigen Minuten lernt man dann, vorausschauend zu agieren, und ab diesem Zeitpunkt hat man ein Spiel, das man immer wieder für ein paar Runden starten kann, egal ob mit mehreren Spielern oder alleine.

Technik

„Knuffig“ ist wahrscheinlich eines der ersten Wörter, an die man denkt, wenn man sich „Tumblestone“ anschaut. Vielleicht gesellen sich dann auch Wörter wie „skurril“, „verrückt“ oder „Banane“ hinzu. Der Puzzler versteht es wirklich, mit einem ganz eigenen, liebenswürdigen Grafikstil zu punkten und den bei diesem Genre immer im Raum stehenden Begriff „zweckmäßig“ vergessen zu lassen. Auch die Weltkarte im Story-Modus und die Hintergründe beim Spielen sind sehr hübsch gestaltet und vor allem sehr abwechslungsreich. Und sogar die Umrandung des Spielfelds passt sich immer der Umgebung an. Der Handheld-Modus fällt bei diesem Urteil nicht ab. Die Musik dagegen hält sich ein wenig im Hintergrund, meiner Meinung nach ist die Einfachheit auch einer der wenigen Kritikpunkte des Spiels, auch wenn die ulkigen Soundeffekte beim Abräumen der Steine einem ein Lächeln über die Lippen wandern lassen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Tumblestone“ schafft es auch auf Switch, eine sehr gute Figur zu machen. Zwar kann es mich nicht komplett in seinen Bann ziehen, aber trotzdem habe ich mich bereits stundenlang an tollen Knobeleien erfreut und sitze noch immer morgens im Zug, um die eine oder andere Runde zu spielen. Wer noch ein sehr gutes Puzzle-Spiel sucht, das den einen oder anderen vielleicht auch tagelang in seinen Bann zieht, darf gerne einen Blick riskieren.

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