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Culdcept Revolt

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Culdcept Revolt

Hat sich jemand schon mal die Frage gestellt, was dabei raus kommen würde, wenn man „Magic: The Gathering” mit „Monopoly” kreuzt? Nein? Wirklich keiner? Ok, eine Antwort darauf gibt es trotzdem. Sie lautet „Culdcept Revolt”, und unser Review wird klären, ob dieser Mix auch funktioniert!

Gedächtnis

Cepters werden in der Welt von „Culdcept Revolt” die Menschen genannt, die mit magischen Karten umgehen können. Doch diese Fähigkeit wird ihnen zum Verhängnis. Der Graf einer versiegelten Stadt macht Jagd auf die Cepters. Ihnen bleibt nur ein Ausweg: sich zusammenschließen und ihren Jäger bezwingen. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Cepter, der sein Gedächtnis verloren hat und dieses durch Kämpfe zurückerlangen will.
Schon die Geschichte mit dem Gedächtnisverlust hat man einfach zu oft gehört, und sie wird auch im weiteren Verlauf der Story nicht so gut erklärt, wie es manch ein anderes Spiel schafft. Dennoch gibt es hier und da ein paar nette Wendungen in der Geschichte, auch wenn es definitiv nicht zur Elite der RPG-Erzählungen gehört.

Deck

Im Absatz über die Story steckt schon drin, um was für eine Art von Spiel es sich handelt. Im Kern ist es ein rundenbasiertes Karten-RPG. Man erstellt sein Deck aus 50 Karten aus den Kategorien Kreaturen, Equipment und Magie. Im Mittelpunkt steht jedoch eindeutig erstere Kategorie, die die Basis eines jeden Kampfes darstellen. Doch darf man die anderen beiden nicht unterschätzen. Equipment hilft den eigenen Kreaturen, und mit Magie kann man direkten Einfluss auf den Gegner nehmen. Es wird zwar zu keiner Zeit die Tiefe des Eingangs erwähnten „Magic: The Gathering” erreicht, doch dafür wird das ebenfalls erwähnte „Monopoly” deutlich überboten!

Spielbrett

Bei „Culdcept Revolt” haut man sich nicht einfach nur mit seinem Gegenüber die Karten um die Ohren, sondern bewegt sich auch auf einem Spielbrett, das entfernt aus dem erwähnten Gesellschaftsspiel stammen könnte, was vor allem durch die verschiedenfarbigen Bereiche bekräftigt wird. Hier muss man würfeln und dann entsprechend ziehen, wobei sich gegenüber „Monopoly” ein riesiger Vorteil erkennen lässt: Man sucht sich aus, in welche Richtung man wandert, und muss so nicht zwangsläufig das eigene Ende besiegeln. Doch natürlich bleibt der Faktor Glück auch hier nicht zu knapp vorhanden, wie es Würfel halt so an sich haben.

Elementar

Hat man das Zielfeld erreicht, weicht das Glück zugunsten der Taktik. Jedes Feld ist einem von vier Elementen zugeordnet, das natürlich im besten Fall mit einer passenden Monsterkarte besetzt wird, die man auch verstärken kann – die Hotels aus „Monopoly” lassen grüßen! Doch natürlich gibt es hier auch feindliche Karten, die in Auseinandersetzungen enden. Und um noch eine kleine Anekdote mit Bezug zu „Monopoly” anzubringen: Auch bei „Culdcept Revolt” gibt es einen Bonus, wenn man das Startfeld wieder erreicht.

Lernschwäche

All diese Elemente verleihen dem Spiel eine ordentliche taktische Tiefe. Doch wie sie vermittelt wird, ist nicht optimal umgesetzt. Das Tutorial bringt einem zwar die grundlegenden Elemente bei, doch fühlt man sich stets  ob der vielen Zahlen und Symbole ein wenig überfordert, die man schon zu sehen bekommt, bevor man deren Sinn lernt. Erst wenn es nach der Einleitung richtig los geht, bekommt man so langsam das Gefühl, das Spiel zu beherrschen. Auch die Geschichte während des Tutorials unterstützt den Eindruck, dass der Gedächtnisverlust einfach mal wieder zu banal ist. Die Erinnerung soll durch das Wieder-Erlernen der Kämpfe mit den Karten zurückkommen – Nicht gerade der beste Grund.

Ebenbürtig

Was man auf jeden Fall für „Culdcept Revolt” braucht, ist Zeit und Geduld. Die Kämpfe können sich ordentlich hinziehen, und auch wenn man dem Kampfsystem eine gewissen Faszination nicht abstreiten kann, agiert die KI nicht immer wirklich schlau. Schöner wird es, wenn man ebenbürtige Gegner für Multiplayer-Partien findet. Doch leider gibt es an dieser Stelle das berühmt-berüchtigte „Monopoly”-Problem. War das Glück nur ganz kurz auf der Seite des Gegenspielers, kann dieser bereits uneinholbar sein.

Gemischt

Die Umgebungen und die Figuren sind vor allem aufgrund mangelnder Details nicht unbedingt interessant. Doch dies wird durch die sehr schönen Charakterbilder in Gesprächen und die Karten kompensiert. Bei letzteren scheint die Qualität jedoch ein wenig zu schwanken und wir fragen uns, ob nicht zum Teil einfach Bilder aus vorherigen Ablegern der Reihe genommen wurden. Der Soundtrack dagegen ist durchweg gelungen und erzeugt tolle Stimmungen, auch wenn die richtigen Ohrwürmer, die man auch abseits des Spiels hören würde, fehlen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer hätte gedacht, dass dieser Mix funktioniert? Ein rundenbasiertes RPG, bei dem man die Kämpfe mit Karten austrägt, während man sich durch Würfeln auf einem Spielbrett voran bewegt. Man muss sich jedoch definitiv auf diese Mischung einlassen können und darf sich nicht allzu sehr über den Faktor Glück ärgern, wenn man seinen Spaß haben will.

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