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Just Dance 2017

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Just Dance 2017

Auch die neueste Heimkonsole von Nintendo kommt nicht ohne die beliebte „Just Dance“-Reihe aus, schließlich sind die Spiele gerade auf den Konsolen des Traditionsherstellers erst erfolgreich geworden. Somit war es also wenig verwunderlich, dass eine Adaption von „Just Dance 2017“ als einer der ersten Titel für Nintendo Switch angekündigt wurde, als die Plattform noch als „NX“ bekannt war. Doch kann sich das Tanzspiel auch gegen ein „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ behaupten? Nicht wirklich, trotzdem macht auch der neueste Ableger auf der neuesten Konsole eine Menge Spaß.

Der gewohnte Tanz-Wahnsinn

Startet man das Spiel, wird man einmal mehr von bunten, übersichtlichen Menüs begrüßt, die man bereits aus „Just Dance 2016“ kennt. Hier darf man sich dann auch direkt auf das wichtigste stürzen, nämlich die eigentlichen Tänze. Auch hier erwartet Fans das gewohnte, denn man darf die kreativen Choreographien der Tänzer auf dem Bildschirm nachtanzen. Um ein wenig besser vorausplanen zu können, werden dabei unten nicht nur die Liedtexte eingeblendet, sondern auch Piktogramme der kommenden Bewegungen. Hier wird auch Neulingen klar, wieso das Spiel so erfolgreich ist, denn bereits nach einer Runde hat man das Prinzip verstanden und braucht keine weiteren Erklärungen. Eben diese Einsteigerfreundlichkeit und Zugänglichkeit machen den Titel zu einem echten Party-Hit. Zudem kann man nicht nur gegeneinander antreten, sondern auch gemeinsam Juwelen sammeln, was für Feinde von kompetitiven Spielen ein großer Pluspunkt ist.

Die Liederauswahl ist natürlich einmal mehr Geschmackssache. Lieder wie „Watch Me“ von Silentó, „Cheap Thrills“ von Sia und Sean Paul oder „PoPiPo“ von Hatsune Miku zeigen den wilden Mix, und sicherlich wird niemand jedes Lied mögen. Doch eben diese Mischung macht eine gute Balance aus, und auch wenn man nicht der größte Fan von Justin Bieber ist, ist die Choreographie zu „Sorry“ gut umgesetzt und das Tanzen selber bereitet eine Menge Spaß. Dabei wird auch hier viel Abwechslung geboten, von wildem Herumspringen über harte Bewegungen bis hin zu gar Cartoon artigen Posen. Man wird sicherlich nicht gelangweilt und erhält genau den wilden Spaß, den man sich als Fan der Reihe wünscht. Eine echte Weiterentwicklung des Gameplays gibt es dabei nicht, doch das Gameplay-Prinzip bleibt zeitlos.

Die gute alte Tanzschule

Einmal mehr darf man sich eigene Playlisten erstellen, um im „Just Sweat“-Modus Kalorien zu verbrennen. Dabei wird auch die Intensität der Bewegungen gemessen, was ein netter Bonus ist. Etwas länger wird man hingegen an den Dance Quests sitzen, in denen man vorgegebene Playlisten in verschiedenen Schwierigkeitsgeraden absolvieren kann, während man gegen den Computer antritt. So spielt man nicht nur alle Lieder einmal durch, sondern hat ein klares Ziel vor den Augen, was vor allem denjenigen gefallen wird, die nicht nur nach Lust und Laune spielen wollen.

Um die Liederauswahl zu erweitern, darf man sich erneut ein Abonnement für „Just Dance Unlimited“ besorgen, wobei man mit dem Kauf auch 90 Tage kostenlosen Zugang erhält. Hier darf man auf über 200 Lieder zugreifen, die man auf seine Konsole streamt. Das ist durchaus ein besseres System für Langzeitfans als die DLCs, da man somit für eine Jahr die riesige Auswahl hat, und dann mit dem nächsten Spiel in der Reihe durch ein neues Abonnement eben diese Auswahl behält, die zudem stetig erweitert wird. Besonders erfreulich dürfte für Nintendo Switch-Besitzer wohl das Lied „How Deep Is Your Love“ von Calvin Harris und Disciples sein, dass vorerst exklusiv für die neue Plattform erhältlich ist. Ganz problemlos ist das leider nicht, denn ist die Verbindung einmal schwach, muss man sich von schönen HD-Videos verabschieden, und im Notfall wird der Tanz kurz unterbrochen um das Lied zu laden. Besonders unschön ist der Wiedereinstieg, der ruckartig und ohne Vorwarnung geschieht, sodass man sich von Highscores verabschieden kann. Das Problem gab es bereits auf den anderen Konsolen, sowie in „Just Dance 2016“ und benötigt dringend eine Überarbeitung, schließlich wird hier zahlenden Kunden der Spaß verdorben.

Außerirdische Neuerungen

Obwohl jeder Teil auf den ersten Blick exakt gleich aussieht, unterscheiden sich die Modi tatsächlich in jedem Ableger. Dabei bietet „Just Dance 2017“ das bisher beste Paket, denn neben den bereits genannten Möglichkeiten zu tanzen, darf man sich erstmals auf einen echten Story-Modus in Form der „Just Dance Machine” freuen. Zugegeben, wer eine epische Reise durch die Tanzkulturen erwartet, erhält vielleicht nicht unbedingt das, was er sich wünscht. Doch zumindest bleibt sich die Reihe treu, denn Aliens fliegen durch die Galaxie und genießen dabei eine Tanz-Party. Leider entleert genau das die Batterie des Raumschiffes, weshalb sie auf der Erde die Leute zum Tanzen bringen wollen, denn genau so füllt sich die Batterie wieder. Nun darf der Spieler kurze Passagen tanzen, um in mehreren Durchläufen die Energie zu sammeln.

Dieser Modus ist tatsächlich sehr motivierend, denn jede Runde besteht aus fünf kurzen Tänzen, die sich jedoch weniger auf einzelne Lieder, sondern mehr auf Tanzrichtungen stürzen. Dabei darf man alles von Tango über Twerken bis hin zu Bollywood-Einlagen nachmachen, wobei jeder Tanz nach unter einer Minute vorbei ist. Die einzelnen Tänze werden zufällig ausgewählt, wobei man nach jedem Durchlauf neue Arten freischaltet, weshalb man einen echten Fortschritt genießen kann. Selbst verrücktere Sachen wie das Agieren als Dirigent sind möglich, also darf man sich für kleine Runde auf spaßige Tänze freuen. So viel Spaß das auch macht, man wird das Gefühl nicht los, als ob hier noch mehr möglich gewesen wäre, weshalb wir uns wünschen, dass dieser Modus in „Just Dance 2018“ nicht nur zurückkehrt, sondern erweitert wird.

Rückkehr der Langzeitmotivation

„Just Dance 2016“ hatte ein riesiges Problem, das die Langzeitmotivation zerstört hat. Das war das Fehlen des „World Dance Floor“, in dem man automatisch in einer Lobby zugewiesen wurde und zufällig Lieder gleichzeitig mit der ganzen Welt tanzt, um nach jeder Nummer zu sehen, wie gut man gegen seine Kontrahenten abgeschnitten hat. Genau dieser wurde entfernt, was dazu geführt hat, dass man allgemein weniger motiviert wurde, die Highscores seiner Freunde zu schlagen. Doch genau dieser kehrt nun endlich wieder zurück und wurde zudem nochmal überarbeitet, um zum bisher besten Online-Multiplayer der Reihe zu avancieren.

Neben dem typischen Sammeln der Sterne gibt es diesmal auch regelmäßig Bosse, deren Punktzahlen die Community schlagen muss. Das motiviert auch auf Dauer, denn jeden Monat darf man sich auf neue Gegner freuen, während auch Wettkämpfe stattfinden. Besonders schön ist, dass man direkt in eine Lobby mit gleichzeitig spielenden Freunden befördert wird, was die Zugänglichkeit nochmals unterstreicht. Happy Hours, in denen „Unlimited“ Lieder gespielt werden, machen diesen Modus zum eigentlichen Herzstück des Spieles, der auch zeigt, dass die Entwickler auf die Rückmeldungen gehört haben. Zusätzlich kann man im Modus „Just Dance TV” auch noch die Performances anderer Spieler anschauen, selber aufnehmen kann man sich aufgrund der fehlenden Kamera jedoch nicht, weshalb die „Video Challenge“ entfällt.

Technik

Technisch ist der Titel gewohnt solide. Die Ladezeiten sind kurz, die Videos sehen toll aus und Ruckler gibt es nicht. Interessant ist natürlich, wie der Titel für Nintendo Switch optimiert wurde, vor allem was die Steuerung angeht. Man kann nämlich mit den Joy-Con spielen, was genauso abläuft wie zuvor mit der Wii-Remote. Zwar sind die Controller kleiner und deshalb nicht so gewichtig in der Hand, trotzdem wird man keine Probleme bei der Erkennung haben dürfen. Ist man in einem WLAN-Netzwerk, können auch weitere Spieler über die Smartphone-App mitspielen und ihre Handys als Controller nutzen. Somit hat man nicht nur immer etwas für zwei Spieler bereit, sondern im besten Fall für die maximale Anzahl von sechs.

Ein weiterer riesiger Pluspunkt ist das Markenzeichen der Nintendo Switch-Version. Man kann nämlich nicht nur wie gewohnt auf dem TV spielen, sondern sein Gerät mitnehmen und es bei Freunden aufstellen, um jederzeit zu tanzen. Dabei funktioniert das auf dem kleinen Bildschirm gut, denn durch die Gestaltung der Videos erkennt man jederzeit die Bewegungen. Ist man hingegen in einer größeren Runde, wird es mit zunehmender Entfernung vom Bildschirm schwierig, die Piktogramme zu erkennen. Dennoch ist das ein sehr schöner Vorteil gegenüber den anderen Versionen, weshalb Besitzer von Nintendo Switch die beste Umsetzung des Titels erhalten.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Just Dance 2017“ mag vielleicht kein System-Seller sein, dennoch ist die Version für Nintendo Switch ein voller Erfolg. Der Umfang stimmt, das Tanzen macht wie gewohnt eine Menge Spaß und die Rückkehr des beliebten „World Dance Floor“ ist ein wahr gewordener Traum für Fans der Reihe. Während erst alles danach aussieht, als ob man hier dieselbe Qualität erhält wie auf den anderen Plattformen, ist der ständige Zugriff auf einen zweiten Controller sowie die Möglichkeit, das Spiel überall starten zu können, ein riesiger Vorteil, weshalb Nintendo Switch-Besitzer, die auch noch die „Just Dance“-Spiele mögen, bedenkenlos zur wohl partytauglichsten Version greifen, wenn man auf die Aufnahme von Videos verzichten kann.

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