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7th Dragon III Code: VFD

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7th Dragon III Code: VFD

Japan-Rollenspiele haben auf dem Nintendo 3DS in den letzten Jahren zunehmend ein Zuhause gefunden. Mit „7th Dragon III Code: VFD“ möchte Sega nun „Shin Megami Tensei“, „Etrian Odyssey“ und Co. Konkurrenz machen. Wie uns das Spiel gefallen hat, lest ihr im folgenden Testbericht.

Tokio im Virtual-Reality-Fieber

In „7th Dragon III Code: VFD“ hat das fiktive Virtual-Reality-Spiel 7th Encount des Entwicklungsstudios Nodens einen regelrechten Massenhype ausgelöst. Nachdem der Protagonist selbst eine ausgiebige Spiele-Session hinter sich hat, stellt sich heraus, dass das eigentliche Ziel hinter dem VR-Hit nicht etwa die Unterhaltung der Bevölkerung, sondern vielmehr die Rekrutierung fähiger Kämpfer war. Als solcher erfährt der Spieler nun auch von der drohenden Apokalypse durch einen mächtigen Drachen mit dem Codenamen VFD, bei dem es sich um den letzten und stärksten der insgesamt sieben Wahren Drachen handelt. Um dieses Schicksal abzuwenden, schickt Nodens den Helden samt seiner Gefährten durch verschiedene Zeiten und Welten, um Proben von den anderen Wahren Drachen zu sammeln und so gegen den Weltenzerstörer antreten zu können.

Die Geschichte ist spannend erzählt und wartet mit einigen Wendungen auf. Eine große Stärke sind zudem die ganz unterschiedlichen, sympathischen Charaktere, die alle ihre Eigenheiten haben. Da wäre beispielsweise das seltsame Wesen Nagamimi, das zwar wie ein süßes Plüschtier-Kaninchen aussieht, aber eine besonders scharfzüngige Art an den Tag legt. Oder die junge Mio, die aufgrund ihrer Krankheit sehr zerbrechlich und schwach wirkt, sich aber schon früh als hervorragende Navigatorin herausstellt.

Auch wenn es zuweilen Anspielungen auf vorherige Teile der Reihe gibt, handelt es sich bei „7th Dragon III Code: VFD“ um einen Titel mit eigener Geschichte und eigenen Charakteren, den man ohne jegliche Vorkenntnisse spielen kann. Vorausgesetzt sind allerdings Englisch-Kenntnisse, da das Spiel keine deutschen Texte unterstützt.

Drachenjäger ganz nach dem eigenen Geschmack

Zu Beginn des Spiels gilt es, seinen eigenen Charakter zu erstellen. Dafür stehen zunächst vier Klassen mit jeweils zwei weiblichen und zwei männlichen Modellen zur Auswahl, weitere Klassen lassen sich im Laufe des Spiels freischalten. Besonders toll ist hier die Möglichkeit, Klasse und Aussehen der einzelnen Charaktere beliebig zusammenzustellen. So kann man beispielsweise die äußere Erscheinung eines Agenten wählen, aber trotzdem die Fertigkeiten eines Samurai nutzen. Außerdem stehen 40 verschiedene japanische Synchronsprecher zur Auswahl, um der Figur ihre Stimme zu leihen. Mit einem dreiköpfigen Team kämpft sich der Spieler anschließend durch die verschiedenen Dungeons.

Die Klassen spielen sich äußerst unterschiedlich, so dass man je nach Zusammenstellung des Trupps auch seine Taktik in den rundenbasierten Kämpfen deutlich anpassen muss. Während der Agent beispielsweise versucht, Gegner zu hacken und damit unter seine Kontrolle zu bringen, kann der Samurai je nach ausgerüstetem Waffentyp unterschiedliche Fähigkeiten nutzen. Der Duellant dagegen greift auf ein Kartendeck zurück und muss in der richtigen Situation die passende Karte spielen oder im Zweifelsfall neue Karten ziehen. Mithilfe von Spezialpunkten lassen sich die jeweiligen Fähigkeiten verbessern, wodurch man seine Herangehensweise weiter personalisieren kann. Neben den klassenspezifischen Fähigkeiten kann jede Figur außerdem auf einen Standardangriff, eine Verteidigungsstellung, Items und einen Fluchtversuch zurückgreifen, durch die Exhaust-Funktion lassen sich zudem die Statuswerte einer Figur für kurze Zeit stark erhöhen.

Kämpfe gegen Drachen und Kameraprobleme

Der an sich leider recht monotone Spielablauf innerhalb der Dungeons, der aus Zufallskämpfen, Herumlaufen und dem Öffnen von Truhen besteht, wird zum Glück durch Kämpfe gegen Drachen etwas aufgelockert. Diese sind stärker als normale Gegner und hinterlassen spezielle Punkte, die sich in die Erweiterung des Nodens-Hauptquartiers investieren lassen. Störend ist dagegen hin und wieder die Position der Kamera, die sich auch nicht manuell beeinflussen lässt. Oft stimmt der Labyrinth-Aufbau auf dem oberen Bildschirm des Nintendo 3DS schlichtweg nicht mit dem überein, was dem Spieler über die Mini-Map auf dem Touchscreen vermittelt wird. Das ist zwar nicht weiter tragisch, sorgt aber immer mal wieder für Verwirrung und hätte durch eine frei justierbare Kamera leicht vermieden werden können.

Abwechslungsreiche Musik und schöne Charakter-Designs

Die Technik von „7th Dragon III Code: VFD“ kann durchweg überzeugen. Grafisch punkten vor allem die Designs der Monster und der Helden. Ein besonderes Highlight sind außerdem die Bosskämpfe, die wirklich toll in Szene gesetzt sind. Auch die Musikstücke sind abwechslungsreich und passen sehr gut zum jeweiligen Kontext. Das reicht von entspanntem Jazz in der Skylounge des Hauptquartiers über Elektro-Klänge im modernen Tokio bis hin zu Rock in manchen Kämpfen. Schade ist lediglich, dass der Titel keinen Gebrauch von den 3D-Möglichkeiten des Nintendo 3DS macht. Damit hätten gerade die Bosskämpfe sicher noch beeindruckender gewirkt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit „7th Dragon III Code: VFD" erhält der Nintendo 3DS ein weiteres spannendes Abenteuer aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die tolle Charakter-Erstellung und die sympathischen Helden sorgen für viel Spaß, der nur durch den etwas monotonen Spielablauf und die Kameraprobleme leicht getrübt wird.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 05.01.2017, 16:58
    Zu den Kameraproblemen:
    Die Map dreht sich halt leider nicht mit, wenn sich das Hauptgeschehen ein wenig in eine andere Richtung dreht.
    Habe das aber nicht als störend empfunden, weil man trotzdem immer genau wusste, wo man grade auf der Karte ist.