Noch bevor „Rainbow Skies” endlich erscheint, hat eastasiasoft zunächst noch einen anderen Titel in Petto, der vor einiger Zeit von mobilen Endgeräten auf die PS4 gebracht wurden. In der folgenden Drei-Minuten-Spieleterrine wollen wir in aller Kürze verraten, ob „Lost Sea” die Wartezeit bis zu dem potenziellen RPG-Hit überbrücken kann.

Wie auf einem Brett

„Lost Sea” startet erst einmal damit, dass der zufällig generierte Charakter sich ohne Erinnerungen auf einer Insel wieder findet. Kurze Zeit erhält man ein Schwert und kämpft sich ganz simpel per Tastendruck durch die Welt in einer leicht isometrischen 3D-Ansicht. Nach einem Tutorial, wo die einzelnen Aspekte, wie das Finden von Platten, erklärt werden, kann man auch schon das erste Level spielen. Dabei sind die insgesamt fünf Welten in mehrere Level unterteilt, wovon ein paar noch spezielle Schätze beinhalten. Mithilfe der Platten, die eine bestimmte Schritt-Zahl vorgeben, kann man dann eins der Level auswählen, die so weit von einem entfernt sind, wie die Platten angeben.

Schnell Langeweile trotz Zufall

Als Rogue-like ist bei „Lost Sea” natürlich alles komplett zufallsgeneriert, oder zumindest möchte das Spiel dies einen Glauben lassen. Denn innerhalb mehrerer Versuche kam es sehr oft vor, dass zwar nicht komplette Level, aber einige Abschnitte eins zu eins so vorher auch aufzufinden waren. Da sowieso die Umgebung eher schlicht gestaltet ist, macht sich dadurch sehr schnell Langeweile breit. Es gibt nämlich auch keine, wie sonst üblich, aufregende Events, die das Spielgeschehen auflockern. Wenn dann mal etwas spezielles auftaucht, dann ist es schon nach dem ersten Mal total vorhersehbar, da es immer genau gleich ist. Auch das restliche Gameplay mit der Crew gestaltet sich eher als spielerische Flaute. Denn davon kann man im Laufe der Zeit bis zu vier gleichzeitig mitnehmen, die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben, wie Kisten öffnen, Brücken bauen oder Schätze ausgraben. Hat man einen davon nicht dabei, muss man auf diese Funktion komplett verzichten. Ansonsten hilft die Crew nur passiv, was aber auch nicht schlimm ist, denn die Kämpfe sind wirklich sehr leicht gestaltet, weshalb man erst in den letzten Welten Probleme haben sollte, nicht zu sterben.

Aufgezwungenes Durchspielen

„Lost Sea” wäre ein vielleicht nicht guter aber annehmbarer Titel, wenn da nicht zwei Dinge wären. Erstens ist die Spielgeschwindigkeit trotz eines Sprints viel zu langsam, wodurch das sowieso schon zähe Gameplay sich anfühlt, als würde es einem die Lebenszeit rauben ohne Spaß wieder zurück zu geben. Zweitens zwingt das Spiel einen förmlich dazu alle fünf Welten am Stück durchzuspielen. Zwar kann man nach einem Boss durch die Welten nach jedem Versuch springen, aber es gibt bis auf einen kleinen Start-Bonus für XP und Geld, der davon abhängig ist, wie viele Platten man gesammelt hat, keinerlei Sachen, die konstant freigeschaltet werden. Wenn man also wirklich so viel wie möglich im Spiel in einem Durchlauf haben möchte, dann ist man gezwungen das knapp drei bis vier stündige Abenteuer in einem Rutsch zu spielen, da es auch zwischen den Inseln keine Speichermöglichkeit gibt. Der letzte Nerv wird vom Spieler durch die nervtötende Musik geraubt, die zwar für jede Welt eine andere Musik hat, die sich aber schon innerhalb von wenigen Sekunden wiederholt und einen in den Wahnsinn treibt.