Update
Seit Kurzem ist „Super Metroid“ im eShop des New Nintendo 3DS erhältlich. Wir haben das Spiel bereits zur Veröffentlichung der Wii U-Fassung getestet. Die Review dazu findet ihr hier drunter. Die New 3DS-Fassung bietet neben der Speicherfunktion noch die Möglichkeit, das Spiel mit einem etwas breiteren Bild darzustellen. Da im Gegensatz zu „The Legend of Zelda - A Link to the Past" die Optik hier dadurch nicht verschwommener wirkt, ist es jedem selbst überlassen, wie er das Spiel genießt.
Ursprüngliches Review vom 08.06.2013
Ich habe noch nie „Super Metroid“ gespielt, ich gestehe es! Da ich nur Gutes über das Spiel gehört habe, konnte ich natürlich nicht anders, als es mir für Wii U herunterzuladen, um mir meinen eigenen Eindruck vom Spiel machen zu können. Wie gut ist also das ursprünglich 1994 erschienene SNES-Epos? In diesem Testbericht möchten wir euch eine möglichst unvoreingenommene Meinung zum dritten Teil der „Metroid“-Saga geben, der gemeinhin als Klassiker gilt.
Cineastische Qualitäten
Die Handlung des Spiels knüpft direkt an die des Vorgängers an, „Metroid II: Return of Samus“. Die Kopfgeldjägerin Samus Aran hat den letzten Metroid eingesackt und der Forschungsstation Ceres übergeben. Die Wissenschaftler sind hocherfreut, da sie den Metroid für eine unerschöpfliche Energiequelle halten. Doch auf einmal empfängt die Protagonistin einen Hilferuf von Ceres und macht sich sofort auf den Weg dorthin. Erschreckenderweise muss sie feststellen, dass Ridley den Metroid geschnappt hat und zum Planeten Zebes flüchtet. Die Forschungsstation leitet die Selbstzerstörung ein. In einem dramatischen Akt gelingt es Samus, Ridley nach Zebes zu folgen. Doch auf dem Planeten warten allerlei Feinde auf sie …Es fällt sofort auf, welch cineastischen und atmosphärischen Charakter „Super Metroid“ aufweist. Das Spiel beginnt mit einer kurzen Sprachausgabe-Sequenz (!), woraufhin Samus selbst ihre Geschichte erzählt. Die Atmosphäre des Spiels ist eine ganz andere, als man von typischen Nintendo-Spielen gewohnt ist. Bereits die ersten paar Spielminuten sind daher fesselnd – nicht nur aufgrund der spannenden Handlung, sondern bereits durch den Spielablauf. Wenn man schon nach etwa einer Minute umringt von den Leichen der Forscher in einer verlassenen Forschungsstation gegen einen riesigen Drachen kämpft, woraufhin sich die Station in die Luft sprengt, wird man nur so in den Bann des Spiels gesogen.
Keine Tutorials. Keine Erklärungen.
Heutige Spiele weisen mitunter stundenlange, langweilige Tutorials auf. So etwas gibt es in „Super Metroid“ aber nicht, denn der Spieler stürzt unvermittelt ins Geschehen. Dies ist ein großer Pluspunkt, den sich die heutige Industrie gerne zu Herzen nehmen sollte. Und ohne jegliche Hilfestellung geht das Spiel auch direkt weiter. Samus landet mit ihrem Raumschiff auf Zebes, und der Spieler ist sich selbst überlassen. Das grundlegende Spielkonzept ist leicht erfasst, denn der Spieler hat es bereits während der Forschungsstations-Phase gelernt. Am besten beschreiben lässt es sich als Mischung aus Jump'n'Run, Shooter und Action-Adventure in 2D-Perspektive.So erkundet der Spieler den Planeten Zebes und steht zunächst vor vielen Fragen: Wo muss ich hin? Welcher Gang ist der richtige? Das Beste am ganzen Spiel ist das perfekte Leveldesign, aufgrund dessen der Weg, den man zu bestreiten hat, deutlich ist, ohne dass er dem Spieler aufgezwungen wird. Im Klartext heißt das: Es gibt jeweils einen eindeutigen Weg, den man gehen muss. Zwar bietet die Labyrinth-ähnliche Spielwelt extrem viele Abzweigungen und hunderte Räume, doch für die meisten Wege benötigt man zusätzliche Ausrüstungen. So fanden wir uns bald schon in einer vermeintlichen Sackgasse wieder; nach einem Kampf gegen einen Bossgegner erhielten wir dabei die Morphball-Fähigkeit. Mit dieser kann Samus sich zu einer Art Ball formen und schmalste Wege durchqueren. Dank dieser Fähigkeit gelangten wir aus der Sackgasse heraus und es eröffneten sich uns weitere Wege.
Diese Art Spielfortschritt zieht sich durch das gesamte Abenteuer. Man bekommt niemals vom Spiel eine genaue Information, wo man hin muss, und häufig weiß man nicht weiter. Es gilt, die Spielwelt gründlich zu erkunden und neue Gegenstände zu finden, die den Fortschritt ermöglichen. Mit genügend Ausdauer und ausreichenden Erkundungsfähigkeiten überwindet man irgendwann jede vermeintliche Sackgasse. Da besonders die Franchises „Metroid“ und „Castlevania“ auf dieses Konzept bauen, werden Spiele mit diesem Ablauf auch als „Metroidvania“ bezeichnet.
Häufig wird man sich als Spieler im Labyrinth verlaufen. In diesen Fällen ist die Karte sehr hilfreich, die sich weiter aufbaut, wenn neue Räume erkundet werden. Eine sehr praktische Miniatur-Karte wird außerdem jederzeit auf dem Bildschirm eingeblendet. An dieser Stelle ein weiteres Beispiel für das grandiose Level- und Game-Design: Neue Spieltechniken werden dem Spieler nicht durch Tutorials beigebracht, sondern man muss diese meist direkt anwenden, um aus dem aktuellen Raum hinauszufinden. Gerade Forschernaturen werden daher einen unglaublichen Spaß mit „Super Metroid“ haben. Es sei wärmstens empfohlen, keinerlei Komplettlösungen oder „Let's Plays“ zu Rate zu ziehen, wenn man nicht weiter kommt – der Ausweg aus jeder Situation ist mit ein wenig Geduld erkennbar, wie bereits erwähnt; notfalls ist es eine bessere Alternative, in der Miiverse-Community zum Spiel nachzufragen.
Satter Umfang
Dennoch ist „Super Metroid“ alles andere als einfach. Viel zu schnell läuft man Gefahr, den Überblick zu verlieren. Hält man sich einige Wochen lang vom Spiel fern, so fällt der Wiedereinstieg entsprechend schwer. Derartige Spielpausen sollten also vermieden werden. Doch nicht nur Köpfchen erfordert das Spiel, auch Geschicklichkeit ist dringend von Nöten. Glücklicherweise ist die Steuerung präzise, sodass man jederzeit seine Schüsse gut zielen und seine Sprünge gut ausführen kann. Hilfreich ist die Speicherpunktfunktion der Virtual Console-Fassung, die bei Bedarf das Spiel erheblich erleichtert. Im Spiel selber gibt es auch ein Speichersystem; regelmäßig sind in der Spielwelt Speicherpunkte verteilt, die es aufzusuchen gilt.„Super Metroid“ bietet einen wirklich prall gefüllten Umfang. Im Laufe des Abenteuers wird der Spieler zahlreiche zusätzliche Ausrüstungsgegenstände finden, doch viele davon sind nicht für einen Fortschritt zwingend. So findet man zahlreiche Items, wie beispielsweise zusätzliche Energiereserven oder einen größeren Geschoss-Vorrat, ohne die man zwar auch weiterkommt, die das Spiel aber wirklich erleichtern. In einem praktischen Menübildschirm kann man jederzeit die aktuelle Ausrüstung ändern.
Um das Spiel zum ersten Mal durchzuspielen, sollte man ein paar Stunden einberechnen. Abhängig von der Zeit, die man zum Abschluss benötigt, kriegt man ein anderes Ende zu Gesicht. Dies motiviert dazu, das Spiel öfter durchzuspielen oder sich an Speedruns zu versuchen. Mit etwas Übung ist es möglich, das Ende in unter zwei Stunden zu erreichen!
Technik
In Hinblick auf die Grafik ist „Super Metroid“ ein wahres Feuerwerk. Die Spielwelten sehen detailliert und abwechslungsreich aus, die Animationen sind gelungen und jederzeit läuft alles flüssig. Die überaus gelungene technische Umsetzung trägt zur düsteren und beklemmenden Atmosphäre des Spiels bei. Ebenso makellos ist die Akustik des Spiels. Die Hintergrundmelodien lassen sich zum Teil eher als Ansammlung von Soundeffekten denn als durchgängige, deutlich komponierte Musik beschreiben – und das ist eine gute Sache, da dies perfekt zum Setting passt. Zu vielen Gelegenheiten bekommt man aber „musikartigere“ Stücke zu Gehör, die jedoch nicht minder gelungen sind. Insgesamt freuen sich Serienfans über einige bekannte Stücke, die in „Super Metroid“ wieder auftauchen. Genauso lobenswert wie die musikalische Untermalung sind die Soundeffekte im Spiel.
Bisher gibt es zwölf Kommentare
Na gut, vielleicht hätte man da auch irgendwie drauf kommen können. Vermutlich hat man damals einfach ins Handbuch geschaut.
Danke
Ein pixeliges Bild der Stelle: