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FreezeME

FreezeME (eShop)

Wie so vieles im Leben entwickeln sich auch die Videospiel-Genres weiter. Doch nicht immer sind alle mit dieser Weiterentwicklung einverstanden. So wie Rainy Night Creations, die mit „FreezeME“ an klassische 3D-Jump'n'Runs erinnern wollen. Wir haben uns für euch angeschaut, ob dieser Versuch gelungen ist!

Entführt!

Ganz gemütlich gehen R und ihr Hund M spazieren. Da taucht auf einmal Fat the Cat auf. Der Bösewicht will eine Hunde-freie Welt schaffen, und als erster muss anscheinend M dran glauben. Das lässt sich R natürlich nicht gefallen, und springt Fat the Cat durch einen Teleporter hinterher. Richtig originell ist die Geschichte nicht, soll sie aber auch nicht sein – eben so, wie beim großen Vorbild.

Hüpf!

Sobald man in der ersten Welt ankommt, fühlt man direkt die Nostalgie. Das Design der ersten Welt erinnert eindeutig an „Super Mario 64“. Grüne Landschaften, ein großer Berg, und in der Ferne schon die ersten Plattformen. Jedoch wird schnell klar, dass das Level deutlich größer ist. In diesem muss man nun zehn goldene Würfel finden, die den gleichen Effekt haben, wie die Sterne im Nintendo-Klassiker: finde genug, und die Türen zu den nächsten Leveln öffnen sich. Dabei ist die Reihenfolge frei wählbar. Man wählt zwar vor dem Start des Levels einen Würfel aus und erhält dann auch einen kleinen Kamera-Flug durch das Level, der den ungefähren Weg beschreibt, jedoch kann man auch alle anderen Würfel einsammeln. Die Aufgaben sind dabei größtenteils klassisch. Knackige Hüpfpassagen sind genauso dabei wie Wettrennen und Bosskämpfe.

Vier+

Drei normale Levels gibt es zum Erkunden. Das erste ist wie bereits erwähnt schön grün und sehr klassisch, das zweite recht verschneit und ebenfalls an „Super Mario 64“ angelehnt. Im dritten geht es dann schon deutlich mehr wie bei „Super Mario Galaxy“ zu. Hier gibt es mehrere Planeten, die man genauso umkreisen kann wie in Nintendos Wii-Megahit. Das letzte Level dient dem Obermotz Fat the Cat als Bau und ist nicht ganz so groß wie die drei zuvor, jedoch merklich herausfordernder. Da die Welten schön designt sind und viele Aufgaben bieten, ist es sehr schade, dass es nur so wenige gibt. Dadurch ist auch die Hub-Welt recht klein geraten und bietet nicht viel zum Entdecken – abgesehen von ein paar Bonuslevels, die man im Laufe des Spiels öffnet. Hier muss man unter Zeitdruck besondere Herausforderungen meistern, wie eine Rutschpartie, ein 2D-Level oder ein dunkles Level nur mit Taschenlampe bewaffnet. Dennoch wird man nach ungefähr zehn Stunden schon das Ende des Spiels sehen.

Gelenkig

Was wäre eine schöne, auf Hüpfen ausgelegte Spielwelt, wenn die Steuerung den Spieler im Stich lässt? Dies macht sie zum Glück nur selten. Man hat ab und an das Gefühl, dass man einen Sprung versemmelt, weil die Steuerung nicht ganz so knackig ist, wie beim großen Vorbild. Dafür ist das Repertoire an Bewegungen ähnlich gut. Ob Doppelsprung, Wandsprung, Tritt, Hechtsprung oder Seitwärtssalto, es gibt viele Möglichkeiten, durch das Spiel zu kommen. Vieles lässt sich auch kombinieren, wodurch man mit Turbo durch die Levels wetzt oder doch noch den letzten Pixel weiter springt, um die nächste Plattform zu erreichen. Hier kommt nun das gänzlich neue Element ins Spiel. Mit ihrer Kamera kann R Gegenstände wie Plattformen, aber auch Gegner einfrieren. Doch nicht nur für Hüpfpassagen und Kämpfe, sondern auch für manch ein Rätsel wurde die neue Mechanik wirklich gut umgesetzt. Mit dem Besiegen eines bestimmten Bosses schaltet man den Wut-Modus frei, der zusätzliche Möglichkeiten mit sich bringt, wobei das Fliegen die drastischste Neuerung ist. Damit eröffnen sich innerhalb der Level nochmal neue Möglichkeiten, so dass sich ein erneuter Besuch lohnt!

Sammeln

Neben den goldenen Würfeln gibt es noch weitere Sammelgegenstände. Die grünen Münzen sind auch mit kleineren Aufgaben verbunden. Sammelt man zehn davon, kann man diese gegen einen goldenen Würfel eintauschen. Dabei ist es egal, wenn man diese über die Welten und Herausforderungen hinweg einsammelt. Anders verhält es sich mit den sehr gut versteckten Salamandern. Findet man diese, schaltet man zu einem späteren Zeitpunkt besondere Gegenstände frei, die wir hier natürlich nicht verraten wollen.

64bit

Nicht nur vom spielerischen, auch vom technischen Standpunkt her orientiert sich „FreezeME“ deutlich an „Super Mario 64“ und Co. Die Anzahl der verwendeten Polygone und auch die Texturqualität ist damit im heutigen Vergleich fast schon lächerlich. Wenn man sich mit dem Gedanken abgefunden hat, kann das Spiel aber durch sein eigenes Design durchaus punkten. Das Gegnerdesign ist zwar recht simpel, dafür können die Spielwelten durch viele markante Punkte begeistern. Ein Manko, das ebenfalls aus den Zeiten der frühen 3D-Jump'n'Runs stammt, ist die Kamera. Hier wird man oft nachjustieren müssen, um die Aufgaben zu bewältigen. Der Soundtrack dagegen kann auf voller Linie überzeugen. Er fängt genau die eingängigen Melodien ein, die man seit den Zeiten des Nintendo 64 im Ohr hat.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„FreezeME“ ist eine sehr schöne Erinnerung an die guten alten Zeiten der 3D-Jump'n'Runs. Die klassischen Elemente sorgen für Nostalgie, die Freeze-Mechanik für neue Herausforderungen und zusammen ergeben sie eine tolle Kombination. Jedoch muss man sich darüber im Klaren sein, dass sowohl die Kamera als auch die Steuerung manchmal ein wenig zickig sind.

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