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Stella Glow

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Stella Glow

Dieses Jahr möchten Atlus und Sega den Nintendo 3DS in Europa mit einem taktischen Rollenspiel erobern, bei dem die Musik im Zentrum steht. Die Konkurrenz hat bereits in Form von „Bravely Second: End Layer“, „Legend of Legacy“ und „Return to PopoloCrois“ ihr Können bewiesen, doch warum „Stella Glow“ trotzdem besser ist, wollen wir euch nun in unserem Review zeigen.

Geschichte

Vor tausenden von Jahren wurde die Welt durch die Macht der Musik beinah zerstört. Gott entzog den Menschen daraufhin diese zerstörerische Kraft. Doch eine Legende besagt, dass eines Tages fünf Hexen auftauchen, welche die Macht der Musik in die Welt zurückbringen und damit das Schicksal der Welt entscheiden werden. Die Jahre gingen ins Land und eines Tages taucht tatsächlich eine Hexe im Königreich auf, die mit der alten Macht und unter der Flagge der Harbinger-Familie Zerstörung und Chaos über die Menschen bringt. Königin Anastasia schickt daraufhin die Ritter des 9. Königlichen Regiments aus, die böse Hexe Hilda und ihre Anhänger aufzuhalten und gleichzeitig die restlichen Hexen zu finden, um mit ihrer Hilfe das Schicksal der Welt am Ende doch noch positiv zu gestalten.

Alto, Lisette und Co.

Anstatt vier müssen das 9. Königlichen Regiments und seine Alliierten allerdings nur drei Hexen finden, weil Lisette, Altos Ziehschwester, in einem ersten Kampf gegen die böse Hexe bereits die Macht über die Melodien des Wassers erlernt hat und somit schon auf der Seite des Guten steht. Angeführt von Commander Klaus und seinen Leuten um Ritter Archibald und Rusty, führt sie ihre Suche durch das Königreich. Mit der Zeit stoßen immer neue Alliierte der kleinen Truppe bei und kämpfen Hand in Hand gegen Monster und die Armee von Hilda. Doch die Welt ist auch abseits der zerstörerischen Kraft von Hilda gefährlich, da überall Monster, wie fleischfressende Pflanzen, Wolfsrudel und Kobolde, in den Wäldern des Königreichs leben.

Destiny Clock: Missionen und Freizeit

Bevor es allerdings in die erste Mission für Alto und Lisette im Dienst des 9. Königlichen Regiments hinausgeht, heißt es erst einmal die königliche Hauptstadt erkunden. Für „Stella Glow“ hat man sich dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die Unterscheidung zwischen Freizeit und Zeit für eine Mission. Die Destiny Clock zeigt einem an, ob man gerade eine Mission durchführen muss (rot) oder man gerade etwas Freizeit hat (blau), in der man sich mit anderen Mitgliedern der königlichen Armee, seinen Alliierten und den Hexen unterhalten, Erkundungsausflüge unternehmen, sich mit Arbeit in der Taverne etwas Geld dazu verdienen oder mit den Kräften der verbündeten Hexen herumexperimentieren kann.

Mit den Gesprächen verbessert man die Verbindung zwischen Alto und seinen Kameraden, was eventuell dazu führt, dass diese neue Fertigkeiten oder Zauber erlernen oder einem im Kampf per Unterstützung (passive Fähigkeit) stärker zur Seite stehen, beispielsweise indem gegnerische Angriffe durch einen Kameraden geblockt werden. Bei den Erkundungstouren findet man stattdessen Materialien, Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die einem im Kampf nützlich sein sollen. Ganz gleich, für was man sich entscheidet, innerhalb der Stadtmauern wählt man den entsprechenden Ort an und findet sich dann dort direkt wieder. Zusätzlich kann man sich in Altos Zimmer auch ausruhen und seinen Spielstand speichern und in Franz Atelier oder in Biancas Waffengeschäft nach neuen Waffen, Rüstungen und Orbs, eine Art Stärkungssteine, schauen oder selbst erschaffen beziehungsweise nicht benötigte Waren verkaufen.

Missionen des 9. Königlichen Regiments

Bei den Missionen bewegt man sich auf der Karte des Königreichs von Standort zu Standort und kann sich dafür entscheiden, ob man direkt die aktuelle Mission des 9. Königlichen Regiments bestreitet (rot) oder erst bei kleineren Nebenmissionen (blau) alle Arten von Monstern aus den Gebieten vertreibt. Die Nebenmissionen sind allerdings nur dafür da, dass die eigenen Charaktere zusätzliche Erfahrungspunkte bekommen, um stärker zu werden, und gegebenenfalls noch, um zusätzliche Items für spätere Schlachten zu finden. Die Kämpfe werden immer von kurzen Gesprächen zwischen einzelnen Charakteren eingeleitet und beendet, die man allerdings auf Wunsch per Knopfdruck auch ohne Problem vorspulen kann. Vor jedem Kampf bekommt man zunächst die Sieges- beziehungsweise Niederlagenbedingungen angezeigt. In der Regel müssen alle Feinde besiegt werden und Alto darf nicht im Kampf fallen; allerdings kommt es schon einmal vor, dass man nur einen bestimmten Feind ausschalten oder einen anderen Charakter beschützen muss. Anschließend platziert man seine Kämpfer in beliebiger Formation auf den vorgesehenen Feldern auf dem kachelartigen Schlachtfeld, und anschließend gehen die rundenbasierten Kämpfe los.

Kampfkraft der Soldaten, Alliierten und Hexen

Die Stärke und Schwäche eines Charakters spiegelt sich in den Werten von acht Attributen wieder, die von Lebensenergie über die Angriffsstärke bis hin zum Glück reichen. Jede erfolgreiche Aktion, ausgenommen der Einsatz von Items wie Heilkräutern, bringt dem jeweiligen Charakter Erfahrungspunkte ein. Bei jedem Stufenanstieg verbessern sich die Werte in den Attributen automatisch und neue Fertigkeiten oder Zauber werden erlernt.

Die Hexen und die Mehrzahl der Gegner sind zusätzlich einem Element zugeordnet, wobei sich die bekannten Vor- und Nachteile aus den jeweiligen Elementkombinationen natürlich ergeben. So sind die Zauber von Lisette gegen Feuermonster beispielsweise besonders effektiv. Die Ritter des 9. Königlichen Regiments, die Armeen der Harbinger-Familie und einige Gegnertypen gehören grundsätzlich dem Nichtelement Land an, das keine besonderen Vor- und Nachteile gegenüber Elementcharakteren hat. Jeder Charakter hat allerdings zusätzlich mindestens eine besondere Eigenschaft, die vom Kontern bei gegnerischen Angriffen bis zur Fähigkeit, weniger Schaden einzustecken, wenn die eigene Energie niedrig ist, reichen kann. Die Hexen können zusätzlich Lieder im Kampf einsetzen, um einen verheerenden musikalischen Angriff über die Gegner fahren zu lassen oder in Zusammenarbeit mit Alto gemeinsam das Unheil über die gegnerischen Armeen zu bringen. Jeder Kämpfer hat insgesamt fünf Waffen- und Ausrüstungsplätze. Darunter sind allerdings nicht nur Gegenstände zu verstehen, die immer wieder verwendet werden, sondern beispielsweise auch Heilkräuter, die jeder Kämpfer für die Verwendung im Kampf mittragen kann.

Einfluss der Landschaft

Die Stärke und Schwäche der Angriffe und Verteidigungen der Kämpfer ist allerdings nicht nur von den Werten der einzelnen Kämpfer abhängig, auch die Kampfposition auf dem Schlachtfeld spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Wer einem Gegner das Schwert in den Rücken stößt, wird zwar weder Ruhm noch Ehre erhalten, dafür allerdings weitaus mehr Schaden austeilen. Wer in der Landschaft auf einer niedrigeren Ebene als der Gegner steht, dessen Angriffe werden nicht so effektiv sein wie wenn er von der gleichen oder sogar einer höheren Ebene zuschlägt. Doch nicht nur der Höhenunterschied, sondern auch die Bodenart – etwa Gras, Wasser oder Sumpf – hat Einfluss auf die Stärke und Schwäche der Angriffe und Verteidigungen. 50 unterschiedliche Schlachtfelder warten insgesamt darauf, entdeckt zu werden.

Technik

Sowohl optisch als auch akustisch ist „Stella Glow“ wirklich klasse geworden. Auf einem der Schlachtfelder steht beispielsweise eine Windmühle, in der eine der Hexen lebt, und in den Wäldern halten sich unter den Bäumen im Schatten auch schon einmal gefährliche Gegner auf. Die Tatsache, dass die Geschichte nicht durch Filmsequenzen, sondern in Form von Standbildern beziehungsweise Dialogen zwischen einzelnen Charakteren erzählt wird, schmälert den positiven Gesamteindruck nicht. Besonders der Soundtrack aus der Feder von Yasunori Mitsuda („Xenogears“) kann sich sehen lassen, wobei natürlich die etwa 20 Lieder, die von beliebten japanischen Synchronsprecherinnen eingesungen wurden, gesondert erwähnt werden sollten. Aber auch die Melodien während und in den Kämpfen sind überaus hörenswert. Die Bildschirmtexte sind in englischer Sprache.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit „Stella Glow“ haben Atlus und Sega direkt zu Beginn des Jahres eines der Spiele herausgebracht, das sich beim Kampf um das Spiel des Jahres auf dem Nintendo 3DS ganz vorne positioniert. Eine wunderschöne Welt, ein durchdachtes klassisches Kampfsystem kombiniert mit dem Einsatz der zerstörerischen Kraft der Musik, eine tolle Geschichte, ein erstklassiger Soundtrack und über 40 Stunden Spielspaß plus New-Games-Plus-Modus machen „Stella Glow“ zur Kaufempfehlung 2016.

Bisher gibt es sechs Kommentare

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  • Avatar von Reita
    Reita 07.03.2016, 23:47
    Warum sind hier eigentlich so wenig Kommentare?
    Ich habe die Demo gespielt und bin richtig scharf drauf! Da kam eine Perle für mich wie aus dem Nichts! Ich wollte für meine Kaufentscheidung noch euer Review abwarten, vielen Dank für die Entscheidungshilfe!
  • Avatar von Spade
    Spade 24.02.2016, 19:57
    Okay, kommt auf die Liste. Erstmal Bravely Second, danach hab ich noch Devil Survivor 2 hier herumliegen. Bis dahin kommt sicher noch Fire Emblem... dann entweder dieses, Legend of Legacy oder sogar Paper Jam? Und bis dahin kommt sicher noch mehr raus...

    Ich brauche mehr Zeit. :(

    Edit: Ach ja, Yokai Watch hat inzwischen auch ein Datum... RIP Freizeit.
  • Avatar von Balki
    Balki 24.02.2016, 16:06
    Die Demo hat mir ganz gut gefallen und nach dem Test werde ich es mir wohl früher holen als gedacht. Sobald ich Persona Q durch hab, wird es mal wieder Zeit für ein SRPG.
    Schade fand ich, dass der 3D Effekt auf dem Schlachtfeld nicht wirklich genutzt wird. Wirkt als wäre da nix in 3D. Hatte da mit etwas in Richtung FE gedacht. Aber gut sieht es dennoch aus und ich finde die Welt/Hintergrundgeschichte auch recht ansprechend. Mal etwas mehr als nur „Böse will Welt kaputt hauen. Rette Welt!“

    Aber auch mich stört der Chibi-Knuddelstil - bei jedem 3DS-Rollenspiel. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und immerhin gibt es ja doch noch Ausnahmen wie SMT IV (Final) und generell die SMT-Teile. Trotzdem nicht schön so gigantische Köpfe und Augen auf fitzeligen Körpern. Wobei ich es bei Stella Glow als wenige schlimm empfinde, als bei Bravely Default. Das hat wohl immer noch die Krone der „Knuddeligen Hässlichkeit“.
  • Avatar von Tobias
    Tobias 24.02.2016, 13:19
    Von den vielen 3DS-RPGs im Moment sagt mir das hier am meisten zu. Fire Emblem-artig und nicht so hardcore-schwer wie Etrian Odyssey oder Legend of Legacy. Besonders Soundtrack von Yasunori Mitsuda klingt vielversprechend. Aber diesen Knuddel-Grafikstil, den die ganzen Spiele haben, mag ich gar nicht. Und viel Zeit zum Zocken hab ich nicht, zumal ja Fire Emblem Fates noch kommt (wann denn endlich?!). Jedenfalls spricht mich Stella Glow nach dem Review schon an.
  • Avatar von Sepp
    Sepp 24.02.2016, 12:51
    klingt vielversprechend!
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 24.02.2016, 10:18
    Klingt ja garnicht mal so schlecht. Evtl schlag ich doch mal zu. Die Demo hat aufjedenfall sehr viel spaß gemacht