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Wave Race 64 (VC)

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Wave Race 64

Wofür ist „Wave Race 64“ bekannt? Richtig, für die realistische Wellen-Physik. Doch kann diese auch heute noch so überzeugen wie vor 20 Jahren? Findet es in unserm Review heraus!

Veränderlich

Endlich mal ein Rennspiel ohne festen Untergrund! Das ungefähr war damals, hierzulande 1997, das Gefühl, als „Wave Race 64“ auf dem Nintendo 64 erschienen ist. Schon auf den ersten Metern merkt man: es ist kein leeres Versprechen. Hat man sich einmal hinter den Lenker seines Jet Skis gehangen und Gas gegeben, kann man seine Kenntnisse aus den meisten „normalen“ Rennspielen über Bord werfen. Die Wellen sind wirklich sehr realistisch gehalten, und so bewegt sich unser Gefährt auch dann, wenn man eigentlich überhaupt nichts macht – je nach Strecke und demnach dem Wellengang mal mehr, mal weniger. Doch wie so oft kommt der Spaß erst mit dem Gasgeben. Dann muss man sich erst einmal ein Gefühl dafür erarbeiten, wie genau man denn in der trägen, nassen Masse unter sich beschleunigt und lenkt. Um die Sache noch ein wenig verzwickter zu machen, muss man Bojen je nach Farbe entweder auf der linken oder rechten Seite passieren. Und bis zum heutigen Tage kann genau diese kombinierte Herausforderung begeistern!

Quartett

Vier Fahrer stehen bereit, die sich allesamt in das klassische Schema der Nintendo-Rennfahrer einordnen lassen. Für Anfänger am besten geeignet ist Ayumi Stewart, zwar langsam, doch vom Fahrverhalten her sehr einsteigerfreundlich. Ihr folgt der Allrounder Ryota Hayami. An dritter Stelle kommt mit Miles Jeter ein Fahrer, der aufgrund der empfindlichen Steuerung für fortgeschrittene Spieler geeignet ist. Zu guter Letzt ist da Dave Mariner, der die höchste Gewichtsklasse darstellt: langsame Beschleunigung, höchste Endgeschwindigkeit und behäbige Steuerung. Nach der Wahl des Fahrers darf man noch ein wenig an den Parametern herumschrauben und den Fahrer so besser an die eigenen Wünsche anpassen.

Meisterschaft

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Meisterschaft, die sich in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt. Auf dem leichtesten sind es sechs Strecken, auf den höheren kommt je eine hinzu, wobei die vorherigen Strecken sich dann auch noch zum Teil in puncto Hindernisse oder Bojen unterscheiden. Die insgesamt acht Strecken sind von der reinen Anzahl her also etwas knapp bemessen, fallen jedoch allesamt sowohl optisch als auch spielerisch sehr unterschiedlich aus. Manche sind recht offen, andere sehr eng, haben mehr oder weniger Wellen oder sogar Eisschollen. Garniert werden sie alle noch mit interessanten Sehenswürdigkeiten wie Schiffswracks oder Walen. Will man in der Meisterschaft voran kommen, muss man stets die geforderte Punktzahl erreichen. Zum Ende hin wird es wirklich sehr knackig, nicht nur durch die zunehmend anspruchsvolleren Strecken, sondern auch durch die CPU-Fahrer. Wie so oft haben auch sie bei „Wave Race 64“ ein Gummiband erhalten, so dass man ihnen nie zu weit davon fahren kann.

Abwechslung

Man wird zwar definitiv am meisten Zeit mit der Meisterschaft verbringen, doch ein paar andere Modi haben sich auch dazu gesellt. Natürlich gibt es einen Time Trial, mit dem man seine Bestzeiten stetig verbessern kann. Etwas anders spielt sich der Stunt Modus. Hier kann man diverse Kunststücke vollführen und muss nebenbei Ringe durchfahren, um möglichst hohe Punktzahlen zu erreichen. Das macht zwar immer wieder für eine Runde zwischendurch Laune, kann aber nicht dauerhaft motivieren. Zuletzt darf man natürlich auch zu zweit im Splitscreen loslegen. Zwar fehlen hier die CPU-Fahrer, aber dennoch sind die Duelle auch nach hunderten von Rennen stets spannend. Wie in den anderen Modi auch, hat man dies dem Wellengang zu verdanken: Wo man in anderen Rennspielen nach einiger Zeit nur noch stur die Ideallinie entlang heizt, muss man hier jederzeit richtig reagieren, wenn man eine Chance haben will.

Finessen

Wer seine Zeiten perfektionieren will, darf sich nicht allein auf Gasgeben und Lenken verlassen. Nach Sprüngen kann man seine Landung abfedern, um schneller wieder Tempo aufzubauen. Dazu tragen auch die Bojen und der Turbostart bei: man kann in fünf Stufen an Geschwindigkeit dazu gewinnen. Doch ist eine falsche Boje dabei, ist alles verloren. Fünf falsch umfahrene Bojen, und das ganze Rennen ist vorbei. In die Kurven darf man sich mit etwas mehr Körpergewicht legen, wenn es eng wird, doch verliert man so an Geschwindigkeit. Und wer in einem bestimmten Modus und Rennen sein ganzes Können zeigt, bekommt vielleicht einen lebendigen fahrbaren Untersatz spendiert.

Frischwasser

Fangen wir an dieser Stelle mit den negativen Punkten an: Die Zuschauer sind sehr verschwommene Pappwände und die Fahrer haben den Detailgrad von LEGO-Männchen aus den 1980er Jahren. Der Rest kann auch heute noch besonders dank nun höherer Auflösung überzeugen, allen voran natürlich die bereits mehrfach erwähnte Wellen-Physik. Doch auch die Strecken überzeugen durch die optische Abwechslung: Sei es ein Rennen im orangefarbenen Wasser im Sonnenuntergang oder ein nebliger See mit spiegelnder, ruhiger Wasseroberfläche – jede Strecke ist einzigartig. Der Sound kann vor allem mit dem tollen Soundtrack überzeugen, besonders das rockige Intro hat es uns bis zum heutigen Tag angetan! Der englische Kommentator dagegen wird die Gemüter spalten. Er ist mit Eifer und Lautstärke bei der Sache, hat jedoch einen sehr begrenzten Wortschatz.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Verdammt gut gealtert! „Wave Race 64“ macht bis zum heutigen Tag Spaß. Der Star ist und bleibt die unglaublich gute Wellen-Physik, gefolgt von den sehr abwechslungsreichen Strecken. Und auch die technische Seite kann sich heute noch deutlich besser behaupten als bei den meisten anderen Nintendo-64-Spielen. Einzig der Umfang hätte ein wenig höher ausfallen können.

Bisher gibt es acht Kommentare

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  • Avatar von bananenbär
    bananenbär 11.02.2016, 07:48
    Zitat Zitat von fearly Beitrag anzeigen
    Ich habs geliebt. Wenn man es durchgezockt hatte, ritten die Fahrer im Titelbildschirm auf nem Delphin. Aussedem konnte man im Trainingsmodus ebenfalls auf dem Delphin reiten.
    Das habe ich ja total vergessen. Man habe ich das Spiel damals mit meinem Bruder gesuchtet.
  • Avatar von Shaiger
    Shaiger 10.02.2016, 21:33
    Ich hab das Spiel sogar noch xD aber ewig nicht mehr angerührt sollte ich vielleicht mal wieder tun, danke für die Erinnerung
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 10.02.2016, 21:06
    Ich habs geliebt. Wenn man es durchgezockt hatte, ritten die Fahrer im Titelbildschirm auf nem Delphin. Aussedem konnte man im Trainingsmodus ebenfalls auf dem Delphin reiten.

    Ich will def. einen Nachfolger. Blue Storm war auch klasse.
  • Avatar von smario66
    smario66 10.02.2016, 17:45
    Oh ja davon hätte ich gerne nen Nachfolger. Den N64-Teil hab ich mir vor ein paar Jahren auf dem Flohmarkt gekauft. Den GC-Teil hab ich schon vorher gehabt und hab früher oft gespielt. Die Darstellung des Wassers und die Wellen-Physik sind selbst aus heutiger Sicht noch beeindruckend!
  • Avatar von Link1
    Link1 10.02.2016, 17:11
    Hab das Spiel nie gemocht
  • Avatar von tiki22
    tiki22 10.02.2016, 15:02
    Wave Race 64 hab ich nie gezockt, dafür den Nachfolger auf dem GameCube. Ich warte bis heute auf einen Nachfolger.. Wave Race hat mir damals extrem viel Bock gemacht.
  • Avatar von Anbu
    Anbu 10.02.2016, 14:51
    Das waren noch Zeiten. Kann mich gut dran erinnern als man sich nach der Schule zum spielen getroffen hat.
  • Avatar von Minato
    Minato 10.02.2016, 14:31
    Ein zeitloser Klassiker. Die Darstellung des Wassers ist wirklich bis heute noch beachtlich.