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Xenoblade Chronicles 3D

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Xenoblade Chronicles 3D

Auf der Wii war „Xenoblade Chronicles“ eines der wenigen Spiele, die bei uns die Bestnote einheimsen konnten. Nun erscheint es kurz nach dem Start des New Nintendo 3DS als erster Exklusiv-Titel für den leistungsgesteigerten Handheld auch für unterwegs. Ob „Xenoblade Chronicles 3D“ genauso begeistern kann wie vor dem heimischen Fernseher, werden wir euch nun verraten!

Kampf der Titanen

Zwei Titanen, Bionis und Mechonis, führten einen erbitterten Kampf. Ihre riesigen Schwerter schwingend, schien jedoch nie ein Ende der Auseinandersetzung in Sicht zu sein: die beiden Kontrahenten waren sich schlichtweg ebenbürtig. Doch als sie zur gleichen Zeit ihre Energie in einen finalen Schlag setzten und die Klingen aufeinander trafen, fror die freigesetzte Macht die beiden in der Zeit ein.

Äonen später hat sich Leben auf den beiden erstarrten Titanen gebildet. Auf Bionis unter anderem die menschenähnlichen Homs, auf Mechonis dagegen die roboterartigen Mechons. Diese lieferten sich erbitterte Schlachten, die nur durch den Helden Dunban und sein Schwert Monado gewonnen werden konnten. Das Monado besitzt ungeahnte Kräfte und kann nicht von jedem geführt werden. Letzteres müssen die Homs schmerzhaft feststellen, denn ein Jahr nach der letzten Schlacht greifen die Mechons wieder an, und Dunban ist immer noch geschwächt. Hier kommt nun Shulk ins Spiel, der das Monado und seine Kräfte erforscht. Zusammen mit seinem Freund Reyn macht er sich nach dem erneuten Angriff der Mechons auf den Weg, diese Bedrohung ein für alle mal zu beenden.

Action und Taktik

Kern eines jeden JRPGs ist das Kampfsystem. „Xenoblade Chronicles 3D“ spielt sich in dem Bereich sehr Action-lastig, ohne jedoch den taktischen Kern zu vernachlässigen. Hat man erst einmal mit seiner aus maximal drei Helden bestehenden Truppe den Kampf mit den jederzeit in der Spielwelt sichtbaren Gegnern eingeleitet, wird der Standardangriff automatisch ausgeführt. Eine abwechslungsreiche Auswahl an Spezialangriffen, die mit steigendem Level der Charaktere noch erweitert wird, setzt jedoch gutes Taktieren voraus. Ein Spezialangriff von Shulk zum Beispiel bringt doppelten Schaden, wenn er den Rücken des Gegners trifft. Dazu muss natürlich erst darauf geachtet werden, dass ein anderes Teammitglied die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich gezogen hat. Ein anderer Angriff von Shulk kann einen Gegner ins Schwanken bringen, wonach Reyn diesen umwerfen kann. Der Gegner ist dann für kurze Zeit handlungsunfähig. Die von der KI gesteuerten Charaktere machen dabei einen sehr guten Job und wissen diese Situationen meist zu nutzen.

Natürlich kann man die Spezialangriffe nicht unbegrenzt einsetzen. Jeder von ihnen hat seine Abklingzeit, doch auch der Standardangriff hat seine Vorteile: Er lädt einen Balken auf, der zum Einsatz des Monados nötig ist. Dieses hat neben einem normalen Angriff auch eigene Spezialfertigkeiten wie ein Schutzschild, welches in manchen Situationen dringend nötig ist. Manch eine bevorstehende Attacke eines Gegners kann Shulk nämlich dank der Macht des Monados vorhersehen und so entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das Zusammenarbeiten des Teams hat weitere Vorteile. Durch gegenseitiges Helfen werden drei Balken gefüllt, die unterschiedlich genutzt werden können. Das Warnen vor einer drohenden Attacke oder das Wiederbeleben kosten je einen Balken, ein mächtiger Kombinationsangriff gleich alle drei. Bei diesem kann man in Zeitlupe jedem Charakter einen Angriff zuweisen und so Angriffe wie Schwanken und Umwerfen sinnvoll kombinieren. Und mit etwas Glück und je nach Harmonie der Truppe geht der Angriff vielleicht noch weiter!

Das Kampfsystem mag jetzt zwar etwas umfangreich oder gar kompliziert klingen, jedoch wird man Stück für Stück an dieses heran geführt, und die Möglichkeiten werden im Laufe des Spiels hinzugefügt, so dass man stets dazu lernt. Sollte man doch nicht alles direkt verinnerlicht haben, so kann man jederzeit im umfangreichen Tutorial nachschlagen.

Gigantisch

Was wäre eine Spielwelt, die sich von der Story her auf einem Titanen abspielt, jedoch im Spiel selbst klein und eingeengt wirkt? Keine Sorge, „Xenoblade Chronicles 3D“ ist sich seines Settings voll bewusst und zeigt dies auch. In abwechslungsreichen, riesigen Gegenden kann man sich frei bewegen. Diese werden von fantasievollen Lebewesen bevölkert, die alle ihrem eigenen Leben nachzugehen scheinen. Pferdeartige Herdentiere grasen am Rande eines Teiches, Vögel ziehen ihre Kreise im Himmel und manch ein riesiges Wesen durchstreift die Landschaften. Dabei reagieren sie unterschiedlich auf die eigene Gruppe. Manche sind so lange friedfertig, bis sie angegriffen werden, andere gehen schon bei Sichtkontakt auf Konfrontationskurs und manche verlassen sich nur auf ihr Gehör. Zum Glück gibt eine Infotafel über einem anvisierten Gegner – die leider etwas groß ausgefallen ist und die Sicht manchmal ein wenig einschränkt – Auskunft über die Art und auch über das Level. So wird schon in den ersten Gebieten deutlich, dass man nicht zu Beginn des Abenteuers allen gewachsen ist. Eine spätere Rückkehr für weitere Quests ist also vorprogrammiert, doch nicht nervig, sondern dank der tollen Spielwelt immer wieder faszinierend. Ein Schnellreisefeature sorgt auch dafür, dass keine langwierige Laufarbeit nötig ist. Und in „Xenoblade Chronicles 3D“ ist das „schnell“ wörtlich zu nehmen. Innerhalb eines Gebietes landet man innerhalb eines Blinzelns am auf der Karte gewählten Ort. Wechselt man die Region, sind die drei vergehenden Sekunden immer noch kaum der Rede wert.

Weiterentwicklung

Wie bereits erwähnt, können die Charaktere im Level aufsteigen, was ihre Werte verbessert und ab und an auch neue Fertigkeiten freischaltet. Doch neben den Erfahrungspunkten erhält man durch Kämpfe auch Fertigkeits- und Talentpunkte. Erstere sind dazu da, die Fertigkeiten zu verbessern. Dadurch teilt man mehr Schaden aus oder heilt mehr Hitpoints, und die Abklingzeit verkürzt sich. Letztere bringen den Spieler auf einem der anfangs drei möglichen Talentpfade weiter. Hier werden passive Boni freigeschaltet, die zum Beispiel die Heilfertigkeiten um einen bestimmten Prozentsatz verbessern. Durch Levelaufstieg oder das Erlegen besonderer Feinde erhält man Harmoniemünzen, mit deren Einsatz man auch manch ein Talent der anderen Partymitglieder für sich selbst einsetzen kann. Diese Münzen dienen darüber hinaus auch den in der Welt verteilten Harmoniegesprächen, die genau wie das gemeinsame Kämpfen das Verhältnis der teilnehmenden Charaktere verbessern, was wiederum Vorteile im Kampf bringt.

Lebensaufgabe

Wer sich gradlinig am Storypfad entlang hangelt, wird schon mit einer Spielzeit um die 50 Stunden rechnen müssen. Wobei dies vermutlich kaum möglich ist, denn der Schwierigkeitsgrad macht insbesondere bei den Bossgegnern oft einen kleinen Sprung. Ein wenig Gegnertöten zum Aufleveln ist daher angebracht, doch viel schöner geht es mit den Nebenquests. Diese sind derart zahlreich, dass man meinen könnte, ein MMORPG vor sich zu haben. Natürlich sind meist die klassischen „Suche und/oder Töte“-Quests dabei, doch immerhin machen sie dank der Spielwelt und des Kampfsystems dauerhaft Laune. Nebenbei lernt man so auch ein klein wenig vom Leben auf Bionis kennen, denn viele der Quests bringen ihre eigene, kleine Story mit sich. Darüber hinaus wächst so das Verhältnis zur jeweiligen Regionen, was wiederum neue Quests oder aber neue Tauschwaren mit den Personen freischaltet. Gefundene oder gekaufte Rüstungen, die ausgerüstet auch am Charakter sichtbar sind, kann man häufig mit Juwelen bestücken. Diese bringen Boni auf die Charakterwerte. Doch lässt sich der passende partout nicht finden, so kann man ihn in einem kleinen Minispiel vielleicht selbst schmieden. Die passende Charakterwahl und die benötigten Materialien vorausgesetzt, lassen sich beachtliche Ergebnis erzielen. Neben weiteren Nebentätigkeiten, wie dem Vervollständigen einer Enzyklopädie mit in den Gebieten auffindbaren Gegenständen, kommt noch Kolonie 6 eine ganz besondere Bedeutung zu. Doch an dieser Stelle wollen wir nicht zu viel verraten!

New Xenoblade Chronicles?

Auf dem New Nintendo 3DS haben es neben kleineren Änderungen auch ein paar kleine Boni ins Spiel geschafft. So kann man Charaktermodelle und Musikstücke freischalten und anschauen bzw. anhören. Dazu sind Münzen nötig, die man über die Spielmünzen des 3DS erhält und dank amiibo-Einsatz zusätzlich auffrischen kann. Im Spiel speichern kann man zum Glück wie bereits auf der Wii zu nahezu jedem Zeitpunkt, wobei drei Speicherplätze zur Verfügung stehen. Ein wenig eingeschränkter ist man in Sachen Steuerung. Wer auf der Wii mit Wiimote und Nunchuck gespielt hat, konnte gleichzeitig laufen und zwischen den Spezialangriffen durchschalten. Da man nun dafür das linke Circlepad und das Steuerkreuz braucht, spielt sich „Xenoblade Chronicles 3D“ genauso wie auf der Wii mit dem Pro Controller.

Bombast

In Sachen Technik gibt im Vergleich zur Wii-Fassung kleine Nachteile, jedoch im Vergleich zu den ersten Trailern der N3DS-Version eine Entwarnung. Die Nachteile bestehen darin, dass die Texturen im direkten Vergleich etwas verwaschener sind. Dafür ist das Ruckeln, das man in den ersten Trailern von „Xenoblade Chronicles 3D“ gesehen hat, in Häufigkeit und Ausprägung merklich geringer geworden. Kann man mit dem Manko leben, wird man vom Spiel schlichtweg weggeblasen. Es werden riesige, abwechslungsreiche Landschaften geboten, die vollgestopft sind mit fantastischen Lebewesen und fiesen Robotern. Darüber hinaus wird man sich stets der Spielwelt bewusst sein, da man oft Teile des eigenen oder des anderen Titanen in der Ferne sehen kann. Und besonders wenn die Nacht hereinbricht, kann man manch einen Moment erleben, den man so schnell nicht vergisst. Dazu gesellt sich ein stimmungsvoller Soundtrack, der jede Situation passend untermalt. Ob actionreiche Kämpfe, idyllische Nächte oder die Verzweiflung der Heldentruppe, es passt einfach immer. Doch auch die englischen Synchronsprecher machen ihren Job super. Fast durchgehend unterstützt die Betonung die Aussagen perfekt. Die japanische Sprachausgabe, die in der Wii-Fassung auswählbar war, wurde dagegen leider komplett entfernt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch auf dem New Nintendo 3DS ist „Xenoblade Chronicles“ ein wahr gewordener Traum für jeden JRPG-Fan. Es bietet eine unverbrauchte Story, eine grandiose Welt, ein tolles Kampfsystem und mehr zu tun als die meisten anderen Spiele des Genres. Im direkten Vergleich mit der Wii-Version gibt es zwar kleinere Nachteile, wer diese jedoch nie gespielt hat, wird damit auch keine Probleme haben. Und somit ist bereits der erste Exklusiv-Titel für den neuen 3DS ein echter Kaufgrund für den Handheld!

Bisher gibt es zehn Kommentare

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  • Avatar von Daniel
    Daniel 27.03.2015, 16:35
    Ich hatte so ne lange List mit Stichpunkten die ich ins Review eingearbeitet habe, und hab doch wirklich den 3D-Effekt vergessen

    Er bringt von der Bildqualität oder Bildrate nicht wirklich einen Unterschied, aber er ist auch nicht so stark wie bei manch einem andern Spiel, eher im Durchschnitt was die Tiefe angeht würde ich sagen.


    Karte kann man nicht oben anzeigen, ist aber auch gut so! Sonst wäre ja noch mehr verdeckt. Außerdem kann man so die Welten besser genießen, mir ist manchmal schon der Pfeil für's Questziel zu viel wenn ich grade mal wieder einfach mal stehe und staune ;D
  • Avatar von mithos630
    mithos630 27.03.2015, 16:11
    Es lohnt sich wirklich. Jeder Cent ist hier großartig investiert!
  • Avatar von Blupp
    Blupp 25.03.2015, 22:01
    Ich habs noch nicht gespielt, hab aber nur gutes gehört und freu mich schon drauf. Das wird dann mit der Zierblende geholt
  • Avatar von mithos630
    mithos630 25.03.2015, 20:13
    Schön zu sehen, dass mein liebstes Game aller Zeiten wieder so gut abgeschnitten hat.
  • Avatar von Ruki
    Ruki 25.03.2015, 18:37
    Gibt es eine Option, die Karte auf dem Topscreen anzeigen zu lassen? Ist mir schon bei MH4U einfach lieber. ^^
  • Avatar von Glost
    Glost 25.03.2015, 16:01
    Ich kann der Wertung nur zustimmen!
    Wer das Spiel noch nicht gespielt hat sollte dies unbedingt nachholen.
    Vorallem die Story war gegen Ende echt genial meiner Meinung nach.
  • Avatar von Chrischii
    Chrischii 25.03.2015, 16:00
    Zitat Zitat von Monado Boy Beitrag anzeigen
    Ich habe es vor einem halben Jahr oder so auch auf der Wii gespielt, aber freue mich trotzdem riesig auf das zweite Mal.

    Mich würden die Sachen, die Kilano erwähnt, auch interessiert, ansonsten ein schönes Review.
    Würde ich auch. Spiele ich dann nochmal auf der Wii.
    Ist für mich halt besser auf einem großen Fernseher zu spielen.
  • Avatar von Monado Boy
    Monado Boy 25.03.2015, 15:59
    Ich habe es vor einem halben Jahr oder so auch auf der Wii gespielt, aber freue mich trotzdem riesig auf das zweite Mal.

    Mich würden die Sachen, die Kilano erwähnt, auch interessiert, ansonsten ein schönes Review.
  • Avatar von Chrischii
    Chrischii 25.03.2015, 15:55
    Ich habe es auf der Wii gespielt. Also brauch ich es nicht für den 3DS.
  • Avatar von Kilano
    Kilano 25.03.2015, 15:24
    Netter Artikel...aber:

    - wie ist der 3D-Effekt?
    - Ist das Spiel in 3D ruckeliger?
    - verschönert aktiviertes 3D die Grafik (schärfere Texturen)
    wie sie es in Monster Hunter 4 Ultimate macht ?