Kirby Fighters Deluxe (eShop)

Bereits in unserem Review zu „Kirby Triple Deluxe“ könnt ihr nachlesen, dass das Minispiel „Kirbys Recken“ auch als eigenständiger eShop-Titel hätte durchgehen können. Das haben sich wohl auch die Verantwortlichen bei Nintendo gedacht, denn bereits vor einiger Zeit ist dieses als erweitertes Spiel zum kleinen Preis erschienen. „Kirby Fighters Deluxe“ tauft sich der kleine Prügler, der vor allem durch seine Kurzweiligkeit punkten möchte. Ob das auch gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden.

Kirbys eigener Prügler

Bereits in der „Super Smash Bros.“-Reihe konnte der pinke Held durch seine Fähigkeiten im Kampf überzeugen. Genau diesen Vorteil nutzt Kirby auch in seinem eigenen Prügler. Wer das Spiel startet, hat die Auswahl zwischen dem Training, dem Einzelspieler- sowie einem Multiplayer-Modus. Der erste sollte auch unbedingt zuerst angegangen werden, denn trotz der scheinbaren Ähnlichkeit zu der berühmten Prügelreihe kann „Kirby Fighters Deluxe“ mit einem eigenständigen Kampfsystem punkten. Nachdem der Spieler eine von zehn verschiedenen Fähigkeiten ausgesucht hat, darf er sich in den elf Arenen mit seinen Artgenossen prügeln. Je nach ausgewählter Eigenschaft stehen Kirby auch unterschiedliche Waffen und Angriffe zur Verfügung. Eine genaue Liste dieser lässt sich bequem im Pausenmenü finden. Bomben-Kirby wirft mit explosivem Material, mit dem Schwert ist vor allem der Nahkampf gefragt und die Beam-Fähigkeit verleiht der Spielfigur Energie-Waffen.

Grundsätzlich kann Kirby zwei Aktionen ausführen. Während er durch den Druck auf den A-Knopf mehrfach springen kann, lässt sich der Angriff stark variieren. Je nachdem welche Richtungstaste gedrückt wird, führt er verschiedene Aktionen aus. Sollte sich der Kämpfer in der Luft befinden, stehen ebenfalls neue Angriffe zur Verfügung. Während auf dem leichten Schwierigkeitsgrad diese Fähigkeiten reichen, sollte der fortgeschrittene Spieler ebenfalls das Blocken erlernen. Das funktioniert fast exakt so wie in dem Vorbild. Bei Druck auf die L- oder R-Taste wehrt Kirby jeden Angriff ab. Bewegt er sich in dem Moment, kann er gezielt Angriffen ausweichen. Ansonsten muss der Spieler in den Arenen, die ihre eigenen Eigenschaften haben, die Lebensbalken der Gegner auf null bringen. Diese Gebiete sind durchaus interessant gestaltet und können mit Lava oder aus dem Hintergrund ragenden Fallen punkten. Besonders eine Stage, die sich von den älteren Titeln hat inspirieren lassen, dürfte für Fans eine Offenbarung sein.

Ist ein Spieler besiegt, bedeutet das aber noch nicht das Ende. Als Geist muss er nun versuchen, einem Gegner Schaden hinzuzufügen, denn dann darf er mit geringer Lebenskraft erneut in den Kampf ziehen. Das alles mag sich zwar recht simpel anhören, allerdings spielen sich diese zehn Fähigkeiten so unterschiedlich, dass es schon eine Eingewöhnungszeit braucht, um sie perfekt zu beherrschen. Dennoch können auch Neulinge schnell Erfolge verzeichnen, da einige Items auch ein wenig Glück bringen können.

Modi light

Wer sich den Umfang anschaut, dürfte zuerst ein wenig verwundert sein. Lediglich ein richtiger Modus für Einzelspieler hat seinen Weg in das Spiel gefunden. Dieser gleicht dem klassischen Arcade-Modus in vielen anderen Prügel-Titel. Auf vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen muss der Spieler in den verschiedenen Arenen alle Gegner besiegen. Dabei variiert die Anzahl der Gegner sowie Kameraden von Phase zu Phase. Um für ein wenig Abwechslung zu schaffen, lassen sich ein bekannter Zwischengegner sowie ein Boss besiegen. Wem das zu eintönig ist, der wird nicht viel Spaß haben, denn daneben gibt es nur noch den bereits erwähnten Trainingsmodus, in dem sich auch nur normale Kämpfe austragen lassen. Alle anderen könnten hier durchaus Spaß finden, denn die verschiedenen Schwierigkeitsgrade sind durchaus fordernd und motivieren, seine Zeit mit den Charakteren zu verbessern. Hat der Spieler zudem mit einer Fähigkeit den Modus beendet, schaltet sich eine alternative Ausrüstung frei. Diese ist zwar nur optisch anders, kann aber durchaus als nette Motivation dienen.

Von verpassten Chancen und fragwürdigen Entscheidungen

Das Herzstück eines Prügel-Spiels bleibt natürlich der Multiplayer-Modus. Dieser ähnelt dem Trainingsmodus, mit dem Unterschied, dass gegen Freunde gekämpft werden darf. Die Bildrate bleibt hier stabil und auch das Kampfsystem selbst eignet sich wunderbar, um mit Freunden diverse Runden genießen zu können. Dieser Modus hätte herausragend werden können, leider gibt es einen großen Nachteil. Die Matches können nur lokal, nicht aber online ausgetragen werden. Wer also nicht gerade ein paar Freunde im selben Raum hat, wird mit diesem Modus nichts anfangen können. Das ist sehr schade, da der eigentliche Hauptmodus deutlich an Attraktivität verliert. Als Trostpflaster können auch Freunde über die Download-Spiel-Funktion beitreten. Diese haben dann aber nur eine begrenzte Anzahl an Kämpfer zur Verfügung.

Ein weiteres Ärgernis dürfte eine Freude für Besitzer von „Kirby Triple Deluxe“ sein. Wer nämlich das Originalspiel besitzt, darf sich über zwei weitere Fähigkeiten sowie eine neue Arena freuen. Das mag ein netter Bonus für „Kirby“-Fans sein, allerdings ein großer Ärger für all die, die das Geld für den Download-Titel ausgegeben haben und dennoch nicht in den Genuss des vollen Umfangs kommen. Zwei weitere Kämpfer sind eben nicht wenig bei einer Auswahl von zehn, und ein DLC ist nicht in Sicht.

Technik

Auf der technischen Seite macht das Spiel eigentlich nichts falsch. Die Grafik entspricht genau der aus „Kirby Triple Deluxe“. Auch die Bildrate spielt mit und kann sich, selbst im Multiplayer, konstant auf einem hohen Niveau halten. Der 3D-Effekt lohnt sich ebenfalls, besonders, wenn Objekte aus dem Hintergrund herausragen oder die Boss-Gegner eine Überraschung für den Spieler haben. Ebenso ist die Musik gelungen und verbreitet die Atmosphäre, für die Kirby so bekannt geworden ist.