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Pokémon Alpha Saphir

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Damals & heute: Pokémon Omega Rubin & Pokémon Alpha Saphir

Mit „Pokémon Omega Rubin“ und „Pokémon Alpha Saphir“ haben einige Fans der Taschenmonster die ihrer Einschätzung nach besten Titel der Reihe neuaufgelegt bekommen. Auch wir in der Redaktion verfolgen die Reihe leidenschaftlich seit den ersten beiden Editionen und haben uns an dem Remake erfreut. In unserem Testbericht haben wir alle nennenswerten Neuerungen ausführlich diskutiert und bewertet. Wenige Monate nach dem Release der beiden Spiele fallen uns aber weitere Einschätzungen ein, die wir in kleiner Runde ausdiskutiert haben und die auch die Reihe an sich betreffen.

Ohne Zweifel gehören „Pokémon Omega Rubin“ und „Pokémon Alpha Saphir“ zu den meisterwarteten Remakes der „Pokémon“-Reihe. Wie groß war deine Vorfreude auf die beiden Hoenn-Remakes?

Alex: Richtige Vorfreude kam dieses Mal nicht auf. Zuletzt war ich bei „X“ und „Y“ etwas aus dem Häuschen, immerhin war das ein gewaltiger Sprung, der vom vorherigen Spiel hingelegt wurde. Allgemein habe ich mich aber sehr im Griff in Bezug auf die „Pokémon“-Titel und lasse mich mittlerweile nicht mehr übermäßig hypen: Man wird älter und wenn man seit dem ersten Spiel dabei ist, kann man einfach nicht mehr so überrascht werden wie früher. Die „Pokémon“-Ableger wiederholen sich eben doch in vielerlei Hinsicht von Spiel zu Spiel. Zumal sind „Rubin“ und „Saphir“ nie meine Lieblingsspiele der Reihe gewesen.

Burak: Da ich die Game Boy Advance-Ära größtenteils ignoriert habe, sind die Originale für mich keine allzu besonderen Spiele gewesen. Ich habe sie gerne gespielt, aber nicht länger als andere Editionen, und habe nach der Pokémon Liga relativ schnell aufgehört, ohne mich dem Sammeln der neuen Pokémon zu widmen oder geheime Orte zu entdecken. Dadurch sind für mich „Omega Rubin“ und „Alpha Saphir“ fast wie neue „Pokémon“-Titel gewesen, in der Hoffnung, dass ich dieses Mal auch nach der Liga mehr Stunden damit verbringen würde.

Was hat dich besonders überrascht und hältst du für sehr gelungen?

Alex: Das PokéNav halte ich für die sinnvollste Neuerung. Wer systematisch die Routen nach neuen Pokémon abgrast, hat nun die perfekte Hilfsutensilie. Wie ich schon im Review äußerte, fühlt sich das wie der nächste logische Schritt und wie ein „Pokémon-Fangen 2.0“ an.

Was nicht direkt mit den beiden Spielen zu tun hat, ich aber für sehr gelungen halte, ist die „Pokémon Bank“. Jetzt, wo die zweite Spiele-Generation erschienen ist, ergibt die Anwendung für mich endlich Sinn und ich habe mir direkt ein Jahres-Abonnement gekauft. Ich kann die Pokémon wunderbar sortieren, ohne einen weiteren Nintendo 3DS dafür zu bemühen. Derzeit versuche ich, sämtliche Pokémon zu fangen und in meinen Boxen abzulegen – okay, ich beschränke mich derzeit noch auf die ersten 150. Auf alle Fälle könnte ich mir dieses Vorhaben ohne die „Pokémon Bank“ nicht vorstellen.

Burak: Nach „X“ und „Y“ ist die Grafik zwar nicht mehr allzu überraschend gewesen. Trotzdem hat mich das bunte Hoenn sehr angesprochen, obwohl ich es im Original nicht so mochte. Für besonders gelungen halte ich allerdings die Delta-Episode, da ich die erzählte Geschichte interessant gefunden und die Atmosphäre sowie die letzten Kämpfe der Episode sehr spannend empfunden habe. Im Grunde hat mich bislang kein Kampf gegen ein wildes Pokémon derart beeindruckt wie am Ende der Delta-Episode.

Ansonsten sind es nur mehrere Kleinigkeiten gewesen, die mich erfreut haben, wie der PokéNav oder einzelne Musikstücke wie beispielsweise gegen Heiko oder aus der Delta-Episode.

Umgekehrt: Was hat dich an den beiden Remakes enttäuscht?

Alex: Ganz klar: Die Delta-Episode. Ich hatte im Vorhinein mit einer spannenden Geschichte gerechnet, der Anfang wirkte sogar gut inszeniert. Im Endeffekt endete es mit einer hanebüchenen Handlung, die zwar ihre Momente hatte, wie dem Kampf im Weltall gegen Deoxys, aber eigentlich fühlte es sich eher wie eine unspektakuläre Verkettung von mehreren Trainer-Kämpfen an. Einzig die aufgeworfene Dimensions-Thematik sprach mich an und ich bin gespannt, ob Game Freak diese in zukünftigen Spielen fortsetzt und womöglich so etwas wie eine „Pokémon“-Zeitlinie aufstellt.

Burak: Bereits die ersten beiden Editionen auf dem Nintendo 3DS haben mich eigentlich mit ihrer 3D-Grafik beeindruckt. Allerdings lassen sich die Spiele im 3D-Modus kaum spielen, da die Bilder unfassbar ruckeln. Daher habe ich darauf gehofft, dass sich Game Freak wenigstens für „Omega Rubin“ und „Alpha Saphir“ noch einmal die Mühe macht, und wurde diesbezüglich leider enttäuscht.

Genauso überrascht war ich, dass die Kampfzone aus „Smaragd“ nicht ihren Weg in die beiden Editionen gefunden hat, sodass nach der zugegebenermaßen tollen Delta-Episode, die eben aber auch ihre langweiligen Trainer-Kämpfe hatte, und der Suche nach den zahlreichen legendären Pokémon das Meiste wiederum absolviert gewesen ist.

Worin siehst du „Pokémon Omega Rubin“ und „Pokémon Alpha Saphir“ im Vergleich zu anderen Ablegern der Reihe überlegen oder unterlegen?

Alex: Im direkten Vergleich zu „X“ und „Y“ punkten „Omega Rubin“ und „Alpha Saphir“ ganz klar durch ihren größeren Spielumfang. Nach dem Liga-Abschluss musste man sich in „X“ und „Y“ seine Beschäftigungen mit Mühe suchen. Wenn man nicht unbedingt dazu motiviert ist, seinen Pokédex zu komplettieren oder möglichst viele Pokémon auf das maximale Level zu trainieren, konnte man das Spiel nach dem Spielende quasi weglegen und einstauben lassen. Mit den zahlreichen legendären Pokémon, die in den Hoenn-Remakes enthalten sind, kann man sich einige Stunden beschäftigen, bis man tatsächlich alle gefangen hat. Zudem habe ich das Gefühl, dass es allgemein wesentlich mehr zu entdecken gibt.

Burak: Ich will mich bei „Pokémon“-Titeln nicht allzu sehr über die Story beschweren. Allerdings bin ich eigentlich nur in der fünften Generation an dem weiteren Verlauf der Geschichte interessiert gewesen. Die Delta-Episode ist ebenfalls ein gutes Beispiel dafür, auch wenn diese zu kurz und in keinem großen Zusammenhang zu der restlichen Story der Hoenn-Remakes steht.

Außerdem haben mich die Pokémon-Wettbewerbe wieder nicht motivieren können. Da habe ich mit dem Pokéathlon in „HeartGold“ und „SoulSilver“ wesentlich mehr Spaß gehabt, aber das ist wohl einfach nur eine Präferenz.

Worin „Omega Rubin“ und „Alpha Saphir“ für mich seit ihrem Release die Spitze bilden, ist ihre atmosphärische Aufmachung. Der Kampf gegen Kyogre, Xeneroville, die Unterwasser-Tour, das Rätsel der Regis, der Himmelsturm und der Kampf im Weltall – das hat mich ehrlich gesagt doch weiter für die Spiele motiviert.

Was ist für dich bislang die beste Edition der „Pokémon“-Reihe?

Alex: Auf diese Frage tue ich mir immer wieder echt schwer. Wahrscheinlich ist es aber die „Blaue Edition“, einfach weil es meine erste Berührung mit der „Pokémon“-Reihe war. Ich kenne das Spiel bis heute in- und auswendig und habe es schon als Kind sicherlich dutzende Male durchgespielt. Dicht gefolgt kommt dann die „Goldene Edition“. Ich weiß noch ganz genau, wie sehr ich aus dem Häuschen war, dass ich plötzlich eine weitere vollständige Region besuchen konnte. Zudem gab es einige magische Momente. Zum Beispiel als ich herausfand, dass in der Pension abgelegte Pokémon nun Eier legen können und ich das Relaxo mit dem Schlafflöten-Lied aus dem Radio wecken konnte – da war einfach so ein Moment in meinem Kopf, als es „Klick“ machte.

Burak: Wenn es mir rein nach Nostalgie gehen würde, müsste ich für „HeartGold“ und „SoulSilver“ stimmen, da die Spiele tolle Remakes von ausgezeichneten Titeln sind, die mich in meine Kindheit zurückversetzen. Da ich allerdings die Ableger der Game Boy Advance-Ära nicht so intensiv gespielt habe, sind für mich „Diamant“ und „Perl“ durch den schönen Ewigwald sowie die Schneelandschaft im Norden von Sinnoh sehr faszinierend gewesen. Demnach habe ich mit diesen Editionen auch die meiste Zeit verbracht.

Was wünschst du dir für zukünftige Titel der Taschenmonster?

Alex: Ein Best-Of. Es gibt so viele Ideen, die in die verschiedenen „Pokémon“-Spiele eingeflossen sind, dann aber wieder verworfen werden. So bleibt zwar jedes Spiel einzigartig und hat sein Alleinstellungsmerkmal, dennoch wünsche ich mir einfach ein Spiel, in dem all die brillanten Ideen aus fast 20 Jahren Videospielgeschichte in einem Spiel zusammengefasst werden. So sollten in jedem Spiel die Pokémon wie in der „Gelben Edition“ hinter dem Spieler herumlatschen und nicht nur in „HeartGold“ und „SoulSilver“. Ich möchte auch im nächsten Spiel eine Geheimbasis einrichten können und im Pokémon World Tournament gegen alte Gegner aus vergangen Tagen antreten. Außerdem möchte ich von einem „Pokémon“-Spiel endlich wieder herausgefordert werden. Wenn ich erst in der Pokémon-Liga zum ersten Mal bewusstlos werde, läuft da etwas mächtig schief.

Burak: Auch wenn ich nicht mehr allzu viel Zeit in die Spiele investieren kann, bin ich mir sicher, dass mich die Pokémon mit jedem Ableger mindestens für paar Stunden in ihren Bann bekommen werden. Dazu habe ich einfach viel zu viel Spaß beim Sammeln.

Ich würde mir trotzdem wünschen, dass die Titel etwas schwieriger und herausfordernder werden und auch eine spannendere Geschichte anbieten. Es überrascht mich jedes Mal, wenn ich lese, dass Game Freak bei jedem neuen Ableger Einstellungen kürzen lässt, die ich gerne wieder willkommen geheißen hätte. Beispielsweise begrüße ich bis heute den Hürdenmodus aus „Schwarz 2“ und „Weiß 2“. Genauso glücklich wäre ich, wenn die Habitatsliste oder der PokéNav uns erhalten bleiben.

Welche Art von Trainer bist du? Möchtest du sie alle haben oder willst du ein Team zum stärksten der Welt machen?

Alex: Witzige Frage, denn früher ging es mir ganz klar darum, der beste Trainer mit den meisten Pokémon auf Level 100 zu sein. Damals habe ich mich aber auch noch mit Gleichaltrigen draußen getroffen und wir haben unsere Teams gegeneinander antreten lassen, bis die Laternen angingen. Das ist heute natürlich nicht mehr so und deswegen konzentriere ich mich nun darauf, meinen Pokédex zu füllen.

Burak: Ich finde es interessant, wie strategisch die „Pokémon“-Titel durch Wesen, DVs und EVs sein können. Allerdings reizt mich die kompetitive Szene bis heute kaum, sodass ich bis auf gelegentliche Online-Partien auf Kämpfe verzichten kann. Ich habe stattdessen viel mehr Spaß, alle verschiedenen Pokémon zu treffen und zu fangen.

Wir sind inzwischen bei über 700 Pokémon angelangt. Welches würdest du als dein Lieblingspokémon bezeichnen?

Alex: Schiggy. Das war mein erstes Pokémon und noch heute wähle ich es aus, wenn ich aus nostalgischen Gründen mal wieder die „Blaue Edition“ zücke.

Burak: Es ist viel zu schwer, dazu ein einziges Pokémon zu nennen, da ich seit der ersten Generationen viele getroffen habe, die ich ganz gern habe. Aktuell würde ich mich allerdings für das knuddelige Pam-Pam entscheiden. 


In unserer Rubrik „Damals & heute“ widmen wir uns einige Wochen nach der Veröffentlichung erneut Spielen, die wir bereits getestet haben. Frei von Vorfreude, übermäßiger Enttäuschung oder nach maßgeblichen Updates wollen wir den Spielen noch einmal auf den Zahn fühlen.

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