Mit der Ankündigung von „Sonic Boom“ löste SEGA kontroverse Reaktionen in den Fankreisen aus. Das neue Spiel um den blauen Igel und seine Freunde möchte dem Franchise unter anderem mit der Überarbeitung der beliebten Charaktere einen frischen Anstrich verpassen. Ob das gelingt, werden 3DS- und Wii U-Besitzer spätestens erfahren, wenn sie den Ableger in ihren Händen halten dürfen. Heute machen wir eine kleine Zeitreise und begeben uns über 20 Jahre in die Vergangenheit, als Sonic noch ganz ohne globale Lizenz- und Merchandise-Programme auskam. Daher besinnen wir uns auf den Klassiker „Sonic the Hedgehog“, der Sonics ersten Auftritt in einem Videospiel markiert und im Dezember letzten Jahres mit 3D-Effekt im eShop des Nintendo 3DS wiederveröffentlicht wurde.
Laufende Maskottchen
Die heutige Videospielbranche trägt den Konkurrenzkampf vor allem über Hardwarespezifikationen und Exklusivtitel aus. In den 90ern ging es dabei aber auch um den Wettbewerb zwischen den Maskottchen - und was Mario für Nintendo ist, war Sonic damals für SEGA. Man wollte sich vom italienischen Klempner absetzen und kreierte eine Spielereihe, die sich auf einen blauen Igel besann und sich vor allem durch Schnelligkeit und heitere Farben auszeichnete. Das Prinzip gestaltet sich im Grunde sehr einfach: Durch eine Anzahl verschiedener Level sprinten und am Ende den bösen Dr. Eggman besiegen. Mehr gibt es an dieser Stelle zur Story gar nicht zu sagen.
Von A nach B
Als blauer Igel gilt es, möglichst unbeschadet von links nach rechts zu gelangen, um das Level abzuschließen. Angefangen bei der allseits bekannten Green Hill Zone durchquert man im Spiel sechs verschiedene Zonen, die jeweils in drei Akte eingeteilt sind und am Ende mit einem Bosskampf abgeschlossen werden wollen. Dabei sollte man möglichst viele Ringe einsammeln, die das Überleben von Sonic sichern, sollte er beim Sprinten doch einmal über einen Gegner stolpern. Diese sind über die Level verteilt und versuchen nebst schwebenden Plattformen und allerlei Hindernissen den Weg zum Ziel zu erschweren.
Doch ganz ungeschützt bewegt man sich natürlich nicht durch das Spiel. Durch das Einsammeln von Power-Ups wie beispielsweise dem Schild, der Unbesiegbarkeit und dem Turboschuh dürfte man für die schlimmsten Gefahren gewappnet sein. Besonders viel Spaß macht das Sprinten durch Loopings oder an Wänden entlang, da sich die Geschwindigkeit und Agilität von Sonic an diesen Stellen am meisten entfaltet. Leider gibt es ab und an Stellen im Spiel, die den Spielfluss dennoch ein wenig trüben, da sie ein wenig unausgereift wirken und bei denen man sich ein durchdachteres Leveldesign gewünscht hätte.
Nostalgie-Bonus
Spätestens nach den ersten paar Minuten stellt sich in „3D Sonic the Hedgehog“ das wohlige Gefühl der Nostalgie ein und man fühlt sich sofort wie zu Hause. Diese Version des Spiels bietet jede Menge Optionen, an denen sich die Fans sicherlich erfreuen werden. Einerseits kann man sich zwischen der japanischen oder der internationalen Fassung des Spiels entscheiden und andererseits, ob man die Version basierend auf der Genesis- oder Genesis 2-Hardware spielen möchte. Letzteres dürfte wohl nur für die Technikbegeisterten interessant sein. Dazu kommt, dass die Entwickler namens M2, die für das Portieren und Umsetzen von „Sonic the Hedgehog“ für den eShop zuständig waren, ein Feature eingebaut haben, welches das Spiel in einer eher unscharfen und gewölbten Optik anzeigt. Diese soll die alten Röhrenfernseher simulieren und kann als nettes Gimmick sicherlich bei den Nostalgikern punkten.
Eine Neuerung, die sich vom Originalspiel abhebt, ist die Option, den Spin Dash zu aktivieren. Diese Attacke wurde ursprünglich im Nachfolger „Sonic the Hedgehog 2“ eingeführt und erlaubt es, sich für kurze Zeit aufzuladen und dann mit gewaltiger Kraft nach vorne zu preschen. Außerdem hat man vorab im Menü die Möglichkeit, sich frei heraus für die Stages zu entscheiden, die man spielen möchte. So kann man sich einzelne Level herauspicken und muss nicht wie im Original das Spiel im Ganzen durchspielen. Diese Option eignet sich besonders für Spieler, die gern unterwegs spielen oder nicht allzu viel Zeit aufwenden möchten.
Technik
Noch nie sah der Klassiker aus dem Jahr 1991 so gut aus und lief derart flüssig wie in der Version, die M2 in den eShop gebracht hat. Die bunten Farben kommen sehr gut zu Geltung und der rundheraus gelungene 3D-Effekt trägt deutlich zur Optik bei. Dazu kommt, dass durch die sichtbare Unterscheidung von Ebenen, die sich weiter vorne oder im Hintergrund befinden auch ein besseres Spielerlebnis entsteht. Der Charme des Klassikers geht also keineswegs verloren, sondern wird durch den 3D-Effekt aufgewertet. Darüber hinaus läuft das Spiel in 60 Bildern pro Sekunde und kann mit den gewohnten eingängigen Melodien punkten.
Bisher gibt es sieben Kommentare
Der beste? Sicher nicht. Die iOS-/Android-Version ist da einfach besser.
Gerade die zusätzlichen Features machen mich neugierig.
Aber schön zu lesen, dass der Port einigermaßen was geworden ist. Mal sehen, wenn ich mal ne kleine Durststrecke hab und Lust auf ein Jump'n'Run verspüre werde ich vielleicht zuschlagen.
Es ist wirklich ein technisch sauberer Port in 3D für den eShop.
Fand das gerade bei zb bei Space Harrier der 3D Effekt ein wenig mehr zur Geltung kam, trotzdem ist 3D Sonic The Hedgehog auf jedenfall einen Kauf wert.