Immer wieder wird Nintendo vorgeworfen, zu wenige Spiele zu veröffentlichen. Warum das so ist, ist relativ einfach zu beantworten: Verglichen beispielsweise mit Ubisoft, das knapp 10.000 Entwickler beheimatet, hat Nintendo einfach zu wenige interne Entwicklungsressourcen. Sobald dies geklärt ist, folgt gleich der nächste Kritikpunkt: Nintendo soll mehr Personal einstellen!
Doch genau das erfolgt schon seit einiger Zeit. Wie wir herausfanden, hat beispielsweise das interne Studio EAD Tokyo, das für die 3D-Super Mario-Spiele zuständig ist, an Personal zugelegt. Um das zu ermitteln, haben wir ausgezählt, wie viele direkt beteiligte Entwickler in den Abspännen der großen Spiele des Studios genannt werden. Hierbei ist anzumerken, dass unsere Zahlen natürlich nur sehr grob sind – nicht alle im Abspann eines Spiels erwähnten Personen stammen wirklich von EAD Tokyo, und umgekehrt gibt es sicher auch Studioangestellte, die nicht in den Abspännen erwähnt werden. Um die Größenordnungen einschätzen zu können, reicht es aber aus.
Als es 2003 gegründet wurde, beherbergte das Studio zunächst 30 Entwickler – fast drei Viertel des Entwicklerteams von Super Mario Sunshine gehört zu den Gründungsmitgliedern des Studios. Anschließend kamen viele neue Angestellte von anderen Unternehmen hinzu.
Im Abspann von Donkey Kong: Jungle Beat, dem ersten Spiel von EAD Tokyo, werden etwa 30 direkt am Spiel beteiligte Personen genannt – bis 2004 stieg die Mitarbeiterzahl des Studios demnach kaum an. Am nächsten Spiel, dem 2007 veröffentlichten Super Mario Galaxy, waren laut Abspann zwischen 55 und 60 Entwicklern beteiligt. Hier hat das Studio also deutlich an Personal zugenommen. Die Zahl deckt sich außerdem mit Angaben aus der Zeit um 2010 (deren Ursprung leider unklar ist), wonach insgesamt 65 Personen bei EAD Tokyo arbeiteten. 2010 werden im Abspann von Super Mario Galaxy 2 gut 40 Mitwirkende aus Tokyo genannt, an Super Mario 3D Land von 2011 waren etwa 50 Leute beteiligt. So weit, so gut – die Zahlen sind in etwa stabil.
Im Abspann von Super Mario 3D World von 2013 jedoch werden auf einmal fast 100 Mitarbeiter genannt. Aus diesen Zahlen können wir schließen, dass die Belegschaft von EAD Tokyo in den letzten zwei Jahren stark zugenommen hat und nun um die 100 Personen stark ist. Damit ist bestätigt, was Miyamoto vor fast einem Jahr in einem Interview verriet (wir berichteten): Dass er und Yoshiaki Koizumi das Personal von EAD Tokyo aufstockten, damit das Studio an mehreren Projekten arbeiten könne.
Eine ähnliche Bestätigung, dass EAD Tokyo größer geworden ist, hören wir im Iwata fragt zu Super Mario 3D World direkt aus Koizumis Munde: „In den späteren Phasen des Projekts sorgte ich dann dafür, dass niemand zusammenbrach und stellte zusätzliches Personal ein, um den Termin der Veröffentlichung zu halten.“
Bislang hat EAD Tokyo stets nur an einem großen Projekt gleichzeitig gearbeitet. Angesichts der jüngsten Vergrößerung und der Manager-Aussagen in den angeführten Interviews liegt nun die Vermutung nahe, dass Nintendo der Abteilung die parallele Arbeit an zwei neuen Spielen ermöglichen möchte.
Super Mario 3D World-Studio hat an Personal zugelegt
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Bisher gibt es zehn Kommentare
Zur Überbrückung wäre auch ein Mario 64 (DS)-Remake mit gescheiter Steuerung ganz nett. Genug Leute hat das Studio ja nun hoffentlich.
Bin jedenfalls froh, dass mehr neue Köpfe dazustoßen. Hat 3D World sichtlich gut getan, wie ich finde.
Mich freut es sehr das sie mehr Personal einstellen können und ich hoffe das die Mitarbeiter gerecht bezahlt werden und die veröffentlichten Spiele genug Geld reinbringen .