Big… äh, Little Mac ganz groß
„Punch-Out!!“ ist eigentlich eine Portierung des gleichnamigen Arcade-Automaten, den Nintendo 1983 herausgebracht hatte. Gegenüber der Arcade-Version gibt es einige Änderungen, so musste die Grafik für das NES zurückgeschraubt werden. Ursprünglich hieß die NES-Fassung „Mike Tyson's Punch-Out!!“, eine spätere Version wurde aber nicht mehr von Mike Tyson beworben und daher etwas modifiziert. Die letztere Fassung ist es, die in der Virtual Console wiederveröffentlicht wurde.
Doch kommen wir nun auf das Spiel an sich zu sprechen. Der Spieler übernimmt die Rolle des angehenden Boxprofis Little Mac und kämpft sich durch die Ligen. So gilt es, Little Mac bereits von der Körpergröße stark überlegene Kontrahenten im Ring zu bezwingen. Ein Kampf besteht aus maximal drei Runden zu je drei Minuten, wobei die Zeit im Spiel schneller läuft. Wird ein Boxer auf den Boden befördert, so wird er vom Ringrichter angezählt – übrigens niemand Geringeres als Mario höchstpersönlich. Gelingt es dem zu Boden gebrachten nicht aufzustehen, bevor Mario bis zehn gezählt hat, so verliert er den Kampf. Alternativ gewinnt man, indem man seinen Kontrahenten innerhalb einer Runde drei Mal zu Boden befördert per TKO. Ist die Zeit abgelaufen und konnte sich keiner der beiden Boxer durchsetzen, wird nach Punkten entschieden.
Nach einem erfolgreichen Kampf steigt Little Mac einen Platz höher und kämpft gegen den Nächstplatzierten. Bei einem Verlust rutscht er in der Rangordnung nach unten, muss also wieder gegen den vorherigen Gegner antreten. Der Spieler bekommt einen Game-Over-Bildschirm zu Gesicht, wenn Little Mac drei Kämpfe verloren hat. Wurden jedoch die vier Gegner einer Liga bezwungen, schreitet Little Mac nach einer netten Zwischensequenz in die nächste Liga fort. Die Kontrahenten sind übrigens allesamt Stereotypen aus aller Welt – so gibt es den ehemaligen Militär-Trainer aus Deutschland oder den fetten sumoringenden Japaner mit Aussprüchen wie „Sushi Kamikaze“.
Keine Knopfknüppelei
Little Mac kann mehrere Schlagtechniken verwenden. Mit A und B schlägt er mit links beziehungsweise mit rechts, in Kombination mit Oben auf dem Steuerkreuz schlägt der angehende Boxer den Kopf seines Gegenspielers. Unter besonderen Bedingungen erhält der Spieler einen Stern und kann einen Kinnhaken ausführen. Jedes Mal, wenn der Gegner getroffen wird, verliert er ein Stück von seinem Ausdauerbalken. Ist dieser abgelaufen, sinkt er zu Boden. Falls Little Mac zu Boden stürzt, heißt es so schnell wie möglich A und B drücken, damit er wieder aufsteht.
Relativ schnell merkt man, dass hastiges und unüberlegtes Knopfdrücken hier nicht weiterhilft. Geht nämlich ein Schlag ins Leere, indem der Gegner ausweicht oder blockt, oder wird Little Mac selber getroffen, dann sinkt seine Herzanzahl. Erreicht diese null, kann er nicht mehr angreifen. In diesem Falle gilt es, durch geschicktes Ausweichen wieder an Herzen zu gelangen.
Jeder Gegner ist stärker als der Vorhergehende und erscheint zunächst unüberwindbar, da er neue Techniken anwendet und so seitens des Spielers eine neue Strategie erfordert. Durch geschicktes Schlagen und Ausweichen mit dem richtigen Timing wird der erfahrene Spieler aber sehr weit kommen. Wer dennoch einen Kampf verliert, kann ja die Speicherpunkt-Funktion der Virtual Console zu seinem Vorteil einsetzen.
Grafik und Sound
Für sein Alter sieht „Punch-Out!!“ heute noch zweckmäßig aus. Der Boxring kommt sehr detaillos daher, ansonsten macht das Spiel aber gerade für das NES aus grafischer Sicht eine gute Form. Besonders die Animationen, aber auch die Gestaltung der Kämpfer sehen gelungen aus.
Die Soundkulisse ist, wie bei nicht wenigen NES-Spielen, einfach kultig. Die Kämpfe werden von genial-dudeliger Musik schön untermalt. Besonders die Soundeffekte können überzeugen und klingen für das NES auch ziemlich fortgeschritten.
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