WWF Royal Rumble (SNES), WCW/nWo Revenge (N64) und WWF No Mercy (N64) sind nur einige der Wrestlingprodukte, die sich in über fünfzehn Jahren, mal in einer meiner Konsolen befanden. Seitdem hat sich viel getan – aus der WWF wurde aufgrund einer Klage die WWE, die WCW wurde in die WWE und teilweise in die ECW integriert und es entstand der Kampf WWE Smackdown vs. Raw. Das dürfte eine ungefähre Beschreibung der Ereignisse der letzten Jahre sein, die zum Titel des vorliegenden Videospiels für den Nintendo DS geführt hat, das wir nun auf Herz und Nieren testen werden.

Kämpf dich an die Spitze!

Im Saisonmodus von WWE SmackDown vs. Raw 2008, dem Herzstück des Spiels, können drei unterschiedliche Geschichten gespielt werden - je eine für SmackDown, Raw und ECW. Jeder der zu Beginn zur Auswahl stehenden 21 Superstars gehört einer bestimmten Fraktion an, wodurch die Auswahl des gewünschten Wrestler bestimmt, welche der drei Geschichten man absolviert.

Zu Beginn der eigenen Karriere muss man erst einmal ein kurzes Trainingsprogramm absolvieren, um die grundlegenden Bewegungen ausführen zu können. Dieses Training ist auch sinnvoll, da sich WWE SmackDown vs. Raw 2008 ausschließlich mit dem Stylus über den Touchscreen steuern lässt. Wobei steuern eigentlich die falsche Bezeichnung ist, da man den Kämpfer nicht selbstständig bewegt. Im Kampf werden vor jeder Aktion drei Symbole, je eines für eine leichte, mittlere und schwierige Bewegung, angezeigt aus denen man sich eine wählen muss. Anschließend muss man bestimmte Bewegungen mit dem Stylus unter Zeitdruck nachzeichnen. Hat man das richtig und vor allem schneller gemacht als der Gegner führt man seine Bewegung, beispielsweise einen Schlag in die Magengrube, aus. War der Gegner schneller, findet man sich beispielsweise in einem Haltegriff wieder. Danach beginnt erneut die Auswahl über die drei Symbole und das anschließende Nachzeichnen, wobei nun das Ziel ist aus dem Haltegriff zu entkommen, während der Gegner versucht den Haltegriff in einen Aufgabegriff umzuwandeln.

Die erfolgreich durchgeführten Bewegungen sind je nach Situation vorgegeben - so wird man auf allen Vieren auf dem Ringboden mit dem Rücken zum Gegner bei erfolgreicher Durchführung der Zeichnung der leichten Bewegung immer automatisch den Tritt unter die Gürtellinie machen. Es besteht somit zwar am Anfang der Aktion durch die Entscheidung aus den drei Symbolen für leichte, mittlere und schwierige Bewegungen, die Möglichkeit in diesem Fall zwischen Angriff, Flucht und Kontern zu wählen, allerdings kann keine genaue Bewegung bestimmt werden. Dadurch kommt ein passives Spielgefühl auf, weil man nicht selbst bestimmt wie man beispielsweise Kontern möchte. Das Ganze passt meiner Meinung nach nur bedingt zu einem Sportspiel; außerdem ist es schlecht, dass man aus den über 80 möglichen Bewegungen nur eine Handvoll Bewegungen immer wieder vollführt.

Last Man Standing, Submission und Three Stages of Hell

WWE SmackDown vs. Raw 2008 bietet neben dem Saison- auch noch einen Schaukampfmodus mit sechs verschiedenen Matcharten zur Auswahl. Leider unterscheiden sich die Matcharten untereinander nur unwesentlich. Pinfall, KO oder Submission führen dabei je nach Matchart zum Sieg, manchmal dürfen Waffen verwendet oder ein Partner zur Hilfe geholt werden. Das sind in anderen Wrestlingspielen allerdings häufig nur Einstellungen. Richtige Matcharten wie Tag-Team-Kämpfe, 3er bzw. 4er Kämpfe, Käfig-, Sarg-, Tisch- und Leiterkämpfe und eine Royal Rumble sind durch die gewählte Steuerungsart auf dem Nintendo DS anscheinend nicht machbar.

Positiv sind dagegen der vorhandene Mehrspielermodus für zwei Spieler, wobei beide Spieler ein Spielmodul besitzen müssen. Außerdem unterstützt das Spiel das DS-Rumble-Pak.

Grafik:

Grafisch bietet WWE SmackDown vs. Raw 2008 für Nintendo DS Verhältnisse schön große und sehr detaillierte Kämpfer. Je nach Veranstaltung, beispielsweise Summer Slam oder Royal Rumble, sind außerdem die Einmarschtore zum Event passend gestaltet. Wie viele andere Wrestlingtitel sollte man allerdings einen Mantel des Schweigens über die Darstellung der Zuschauer machen - Erinnerungen an alte N64 oder Playstation Zeiten werden durch das immer gleiche hässliche Papppublikum geweckt.

Sound:

Soundtechnisch vermitteln original Einmarschmelodien der Wrestler, jubelnde Zuschauer und ein Hallensprecher während des Einmarsches eine gelungene Wrestling-Atmosphäre. Im Kampf selbst sind dann allerdings nur noch die jubelnden Zuschauer zu hören. Positiv zu bewerten sind allerdings wieder die gelungenen Hardrockklänge beim Scrollen durch die Menüs.